Vernetzung
Gesucht: Mehr Frauen für die Kommunalpolitik
Prominente Unterstützung bekam das Frauennetzwerk dabei von den deutschen und der österreichischen „First Ladys“ Elke Büdenbeder sowie Doris Schmidauer – sie sind die Schirmherrinnen des länderübergreifenden Bürgermeisterinnenkongresses.
Während der Beratungen wurde deutlich, dass eine Neuausrichtung der Politik in Städten und Gemeinden mit dem Ziel, kommunale Funktionen für Frauen attraktiver zu gestalten, nicht nur aus Gründen der Gleichberechtigung notwendig ist. Mehr Frauen in verantwortlichen Funktionen verbessern die Qualität der politischen Entscheidungen und verändern den Blick auf die Herausforderungen vor Ort.
„Die politischen Systeme in unseren drei Ländern sind unterschiedlich. Doch die Hürden, die die Bürgermeisterinnen bewältigen, sind sehr ähnlich. Um diese aus dem Weg zu räumen, brauchen wir Zusammenhalt, Erfahrungsaustausch und Vernetzung. Gemeinsam erörtern wir, wie unsere Bürgermeisterinnen in ihrer Arbeit unterstützt werden können und welche strukturellen Änderungen es braucht, damit mehr Frauen in die (Kommunal)Politik einsteigen“, sagt Doris Schmidauer, Schirmherrin und Bundespräsidenten-Gattin aus Österreich.
Elke Büdenbender, Schirmherrin und Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagt: „Entscheidungen auf kommunaler Ebene haben direkte Auswirkungen auf die Lebenswelt der Menschen. Deshalb müssen Frauen gleichberechtigt mitentscheiden. Länderübergreifend haben wir Lösungen gesucht, wie wir mehr Frauen in die Kommunalpolitik bekommen und die, die schon aktiv sind, darin halten können. Eine familienfreundliche Arbeitskultur, eine gezielte Förderung von Frauen, ein Miteinander von Frauen und Männern auf Augenhöhe und ein konsequentes Vorgehen gegen Hass und Hetze in den sozialen Medien sind Teil der Lösung.“
Gemeinsame Erklärung mit konkreten Forderungen
Auf der Konferenz wurde eine gemeinsame Erklärung verabschiedet: Unter dem Titel „Bürgermeisterinnen sind Mutmacherinnen für Frauen“ formulierten die Bürgermeisterinnen aus Deutschland, Österreich und Schweiz sechs konkreten Forderungen und setzen darin für eine nachhaltige Steigerung von Frauen in der Kommunalpolitik ein, um nicht zuletzt auch den Frauenanteil in Spitzenpositionen in der Kommunalpolitik und anderen Bereichen zu steigern.
Angefangen von ihrer Rolle als Vorbilder und Mutmacherinnen für andere Frauen, fordern die Bürgermeisterinnen in der Erklärung unter anderem flexiblere Arbeitszeitmodelle, neue Sitzungsstrukturen aber auch die Forcierung von Netzwerken und Nachwuchsförderung, sowie länderübergreifende Statistiken zu Frauen in der Kommunalpolitik aufzubauen.
„Bürgermeisterinnen sind Mutmacherinnen für alle Frauen“, so die Bürgermeisterinnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz unisono. „Wir brauchen noch mehr von diesen Vorbildern in der Kommunalpolitik – für Führungspositionen genauso, wie für Vereine oder in der Verwaltung.“
Zudem ist für die Bürgermeisterinnen klar: „Wo Frauen Verantwortung übernehmen, ist auch das soziale Klima ein anderes: Auch das Miteinander ist wichtig. Wir brauchen Diversität im Denken und Handeln. Das macht unsere Entscheidungen besser und zukunftsfähiger. Der wertschätzende Umgang und respektvolle Diskussionen schaffen eine andere Form des Miteinanders. Und davon braucht es viel mehr in unserer Gesellschaft.“
Auf dem Weg zum Ziel, mehr Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen, sind viele Schritte notwendig. Das Treffen der Bürgermeisterinnen aus den drei Staaten soll nach der ersten Bürgermeisterinnenkonferenz in Wien 2022 ein weiterer Meilenstein in der nachhaltigen Förderung dieses Themas sein. Das nächste Treffen 2024 ist bereits avisiert.