Klimaschutzgarten in Gosdorf
Klimaschutzgarten in Gosdorf
© Jugend am Werk

Tipps für mehr Biodiversität in der Gemeinde

Naturnahe, artenreiche Grünräume, in denen sich auch Bestäuber und andere Wildtiere wohlfühlen, sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern steigern auch unsere Lebensqualität. Gemeinden spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie entscheiden, wie Flächen genutzt werden und sorgen für die verantwortungsvolle Gestaltung und Pflege der Grünräume. Dadurch können sie ihre Gemeinde fit für die Zukunft machen und den Folgen des Klimawandels wirksam begegnen.

Vielfältige Ideen für mehr Biodiversität in Gemeinden sind während des Projektes GROWingChange entstanden, das im Rahmen des Interreg-Programms Slowenien-Österreich vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert wird. Diese sind in einem Aktionsplan zusammengefasst und können Schritt für Schritt umgesetzt werden. So gilt es, Blühflächen anzulegen, heimische Gehölze zu pflanzen und Laubhaufen und Totholz als Lebensraum für Insekten und Kleintiere liegen zu lassen. 

Die Förderung von Gründächern und Fassadenbegrünung sowie die Entsiegelung von Flächen, die Schaffung von Wasserrückhalteflächen und Schattenbereichen sind wichtige Maßnahmen, um z. B. Hitzeinseln zu vermeiden. 

Wie steht es um den Boden in Ihrer Gemeinde? 

Der Boden ist neben Luft und Wasser unsere wichtigste Lebensgrundlage. Gesunde Böden speichern Kohlenstoff, beeinflussen das Mikroklima, reinigen und speichern das Wasser und sind Substrat für unsere Lebensmittel und sind Lebensraum für zahlreiche Bodenlebewesen. Gesunder, nährstoffreicher Boden bildet sich sehr langsam, kann aber sehr schnell durch falsche Bewirtschaftung verloren gehen.

Organisieren Sie in Ihrer Gemeinde Informationsveranstaltungen, um die komplexen Zusammenhänge des Bodens verständlich und greifbar zu machen und die enorme Bedeutung des Bodens zu veranschaulichen. 

Informieren Sie Ihre Bauern über die Möglichkeit, die Qualität ihrer Böden zu verbessern, den Humusgehalt zu steigern und damit CO2 im Boden zu binden. Um das zu erreichen, sollten sie für eine dauerhafte Begrünung sorgen und die Bodenbearbeitung reduzieren, um das Leben von Pilzen, Bakterien und Mikroorganismen nicht zu stören. Dadurch können mehr Nährstoffe an die Pflanzen weitergeben werden und ein Vielfaches an Wasser im Boden für Trockenperioden gespeichert werden. Gerade in Zeiten, in welchen sich Wetterextreme häufen, ist es notwendig, unsere Böden klimaresilienter zu machen.

Keine Pestizide in öffentlichen Grünanlagen

Pflanzenschutzmittel dezimieren nicht nur Schädlinge, sondern auch viele andere Tiere und Pflanzen. Sie können das Oberflächenwasser sowie das Grundwasser und somit auch unser Trinkwasser belasten. Die erfolgreiche Umstellung auf ökologische Grünraumpflege und der Verzicht auf Herbizide erfordert ein breites Maßnahmenbündel und gute Planung. 

Über damit verbundene Veränderungen im Ortsbild, wie das teilweise Aufkommen von Beikräutern auf Wegen oder selteneres Mähen, sollte die Bevölkerung unbedingt informiert werden. Die Veränderungen sollten positiv besetzt werden, wie z. B. Hier wächst Futter für Insekten. 

Beziehen Sie die Bevölkerung mit ein

Wissen weiterzugeben, gemeinsam Ideen zu entwickeln und Verantwortung zu teilen, ist die Grundlage für ein lebendiges Gemeindeleben. Informationen sollen nicht nur weitergegeben, sondern auch verstanden werden. Lassen Sie Ihre Bürgerinnen und Bürger mitgestalten, legen Sie Themenpfade an, stellen Sie Infotafeln auf oder bieten Sie Führungen an. 

Projekt GROWingChange im Interreg-Programm Slowenien-Österreich 

All diese Tipps sind im Rahmen des EU-Projekts GROWingChange entstanden. Es wird im Rahmen des Interreg-Programms Slowenien-Österreich vom Europäischen 

Fond für regionale Entwicklung gefördert. Von 2024-2027 werden neun Klimaparks und -Gärten entstehen. Von den drei slowenischen Parks werden zwei in Moravske Toplice und einer in Puconci errichtet. Die sechs Klimagärten in Österreich befinden sich in Windisch Minihof, Allerheiligen bei Wildon, Empersdorf, Pirching am Traubenberg, Ragnitz und St. Georgen an der Stiefing.

Es werden unterschiedliche Wege zum nachhaltigen Grünraumgestaltung und vielfältige Klimaschutz- und Klimawandelanpassungs-Maßnahmen aufgezeigt. Die thematische Vielfalt der Klima-Parks und -Gärten trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei und ermöglicht es, besser mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels umgehen. Durch die Ausbildung von Klima-Rangern im Rahmen des Projektes, die dann in allen Klima-Parks und -Gärten Führungen für unterschiedliche Zielgruppen durchführen, bietet sich die Möglichkeit, Maßnahmen aufzuzeigen, um mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels auch im eigenen Garten oder im Gemeindegebiet besser umgehen.

Website über GROWingChange vom Klimabündnis Steiermark: https://www.klimabuendnis.at/growing-change/

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