Kinder spielen „Mayority“
Der Name des Spiels „Mayority“ leitet sich vom englischen Begriff für Bürgermeister, „Mayor“, ab.
© Andreas Hafenscher

Bildung

Spielerisch lernen, wie man als Bürgermeister handeln muss

29. November 2023
Das bereits während seiner Testphase mehrfach ausgezeichnete Demokratiespiel „Mayority“ steht ab sofort unter zum Herunterladen bereit. Kinder und Jugendliche können dabei erleben und lernen, wie politische Entscheidungen getroffen werden und bekommen Wissen über das gesellschaftliche Zusammenleben vermittelt. Das Spiel und die dazu verfügbaren Begleitmaterialen eignen sich besonders zum Einsatz im Schulunterricht, etwa in den Fächern Politische Bildung, Geschichte, Geographie und Wirtschaftskunde, und können auch in der außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit eingesetzt werden.

Mayority“ ist ein in Österreich und Deutschland entwickeltes, neues “Serious Game”, mit dem Lernziele durch das Bewältigen schwieriger Spiel-Situationen erreicht und vermittelt werden.

Begleitmaterialien helfen Lehrkräften dabei, die Erfahrungen aus dem Spiel in den Alltag der Kinder und Jugendlichen zu übersetzen und in den Unterricht zu integrieren.

Nach einer umfangreichen Testphase und mehreren erfolgreichen Pilotprojekten in österreichischen Schulen und Gemeinden, ist „Mayority“ ab nun unter shop.mayority-game.com zum Download erhältlich (ab 69 Euro inkl. MwSt.).

Demokratie wird vermittelt

Als erstes digitales Spiel orientiert sich „Mayority“ am Referenzrahmen des Europarates für Demokratiekompetenzen, die in jedem Unterrichtsfach vermittelt werden sollten.

Technisch und inhaltlich entwickelt wurde es vom in Wien ansässigen, unabhängigen World of Tomorrow Institute (WOTI) gemeinsam mit Partnern aus Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen in Österreich und Deutschland.

„Kindern und Jugendlichen wird in der Schule breites Fachwissen vermittelt. Aber lernen sie auch ausreichend, was fair ist, wie man Streit schlichtet oder wie man sich für die Gemeinschaft engagiert? Mit 'Mayority' unterstützen wir Lehrkräfte dabei, demokratische Grundwerte und Funktionsweisen im Schulalltag spielerisch einfach, spannend und unterhaltsam in den Unterricht zu integrieren”, so Projektleiterin Luise Wernisch-Liebich vom WOTI - World of Tomorrow Institute.

Einmal Bürgermeister sein

Der Name des Spiels „Mayority“ leitet sich vom englischen Begriff für Bürgermeister, „Mayor“, ab. Im Spiel schlüpft man in diese Rolle und setzt sich aktiv mit den Wünschen und Bedürfnissen verschiedener Bevölkerungsgruppen auseinander. Man baut eine Stadt auf und ist dafür verantwortlich, dass es den Bürgerinnen und Bürgern gut geht. Es muss dafür gesorgt werden, dass ausreichend Wohnraum und Arbeit vorhanden ist und dass es jene Infrastruktur gibt, die einzelne Bevölkerungsgruppen brauchen und fordern.

Mit „Mayority“ lassen sich Menschenrechte und Demokratie ebenso besprechen, wie Einzel- und Gruppeninteressen, Konfliktvermeidung und Konfliktlösung und nicht zuletzt politischer oder persönlicher Entscheidungsdruck. Trotz komplexer Thematik ist das Spiel für die Altersgruppe 10 bis 15 Jahre leicht verständlich und zugänglich.

Erfolgreiche Pilotprojekte

Die Idee, Kindern und Jugendlichen die Herausforderungen des Zusammenlebens und den Job einer Bürgermeisterin oder eines Bürgermeisters spielerisch zu vermitteln, hat den Praxistest bereits mehrfach bestanden. In Guntramsdorf (NÖ, Bez. Mödling) wurde auf Initiative von Bürgermeister Robert Weber und Jugendgemeinderat Paul Gangoly ein Pilotprojekt mit der Mittelschule des Ortes erfolgreich durchgeführt.

„Ich war von Anfang an von der Idee begeistert, den Schülerinnen und Schülern über ein Spiel das Leben innerhalb der Gemeinde näher zu bringen. Mit 'Mayority' gelang es im Rahmen des Pilotprojekts, junge Menschen für wichtige Themen wie Zusammenleben und Gemeinwohl zu sensibilisieren“, so Gangoly.

Auch Bürgermeister Weber ist überzeugt: „Ich finde das Konzept von 'Mayority' ausgezeichnet. Es braucht diesen hochwertigen und dennoch unterhaltsamen Zugang, damit Kinder verstehen, wie vielfältig die Aufgaben einer Gemeinde sind. Gleichzeitig erlebt man dabei unmittelbar, dass man für jede Entscheidung auch Konsequenzen tragen muss. Wir werden das Projekt in Zusammenarbeit mit Direktion und Pädagoginnen und Pädagogen ab jetzt jedes Jahr mit den vierten Klassen unserer Mittelschule durchführen.“

Die Gemeinde Kirchberg am Wagram (NÖ, Bez. Tulln) hat „Mayority“ ebenfalls in Zusammenarbeit mit der örtlichen Schule getestet und dazu festgehalten: „Insgesamt hilft das Spiel 'Mayority', Schülerinnen und Schülern ein besseres Verständnis für Demokratie zu vermitteln und ihnen wertvolle Fähigkeiten bei der Entscheidungsfindung und Konfliktlösung zu vermitteln. Es ist ein effektives Instrument für den politischen Bildungsunterricht und kann einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung demokratischer Werte und Fähigkeiten bei jungen Menschen leisten.”