Das Wertstoffsammelzentrum in Pöchlarn.
Das Wertstoffsammelzentrum in Pöchlarn.

Ein Verband für alle Fälle

Der GVU Melk wurde von einem Umwelt- und Abgabenverband zu einer umfassenden Service-Organisation für die Gemeinden des Bezirks und darüber hinaus. Das spart den Budgets jährlich Millionen.

Umweltschutz und Abgabeneinhebung – dafür wurde der GVU Melk im Jahr 1974 gegründet. Seither hat er sich aber zu einem umfassenden Dienstleister für die Gemeinden entwickelt.

Martin Leonhardsberger
Martin Leonhardsberger. Bürgermeister von Mank: „Immer, wenn es eine neue Herausforderung gibt, die gut in einem Verband zu bearbeiten ist, kümmern wir uns um eine Lösung.“

„Wir bieten nicht nur die im Namen vorkommenden Dienstleistungen für Umwelt und Abgabeneinhebung an, sondern auch zahlreiche andere. Immer, wenn es eine neue Herausforderung gibt, die gut in einem Verband zu bearbeiten ist, kümmern wir uns um eine Lösung. Das war etwa bei der DSGVO so“, erklärt der Obmann des Verbandes, der Manker Bürgermeister Martin Leonhardsberger.„Im Vergleich mit ähnlichen Verbänden bieten wir wahrscheinlich das größte Portfolio an Dienstleistungen“, sagt auch Geschäftsführer Martin Ritt. 

Abgabeneinhebung

Der Gemeindeverband übernimmt für seine Mitgliedsgemeinden die Berechnung, Vorschreibung und Einhebung folgender Gebühren und Abgaben:

  • Grundsteuer inkl. Berechnung von Grundsteuerbefreiungen  
  • Kanalanschluss- und Kanalbenützungsgebühr einschließlich Flächenerhebung vor Ort
  • Wasseranschlussabgabe, Wasserbereitstellungs- und Wasserbezugsgebühr einschließlich Flächenerhebung vor Ort
  • Abfallwirtschaftsgebühr 

Weiters eingehoben werden die Kommunalsteuer, der Interessentenbeitrag, die Ortstaxe und die Lustbarkeitsabgabe.

Service- und Dienstleistungen

Klärschlamm: Fast alle Kläranlagen des Bezirkes Melk nehmen die Dienstleistung „Klärschlamm entwässern“ sowie die ordnungsgemäße Entsorgung des Klärschlamms in Anspruch.

  • Indirekteinleiterverordnung: Durch die Änderung des Wasserrechtsgesetzes wurden alle Kläranlagenunternehmen verpflichtet, mit jenen Betrieben, die der Indirekteinleiterverordnung unterliegen, selbst einen Entsorgungsvertrag abzuschließen. Diese Leistung wird vom Verband in Zusammenarbeit mit einem Zivilingenieur durchgeführt. 
  • Bedienstetenschutzgesetz: Der Verband führte bei den Gemeinden die Erstevaluierung der Arbeitsplätze nach dem Bedienstetenschutzgesetz durch und stellt eine Sicherheitsfachkraft und einen Arbeitsmediziner für die laufende Betreuung zur Verfügung.
  • Überprüfung von „standortgebundenen Spielgeräten“ und Schultafeln: Überprüfung der Spielgeräte und Spielbereiche im Hinblick auf ihre Benutzbarkeit bis zur nächsten Hauptüberprüfung.
  • Begehung von Schulen durch einen Sachverständigen der AUVA: Der GVU organisiert für die Gemeinden auch eine kostenlose Begehung der Schulen vom Keller bis zum Dachboden. Der Sachverständige stellt eventuelle Mängel fest und erklärt, wie diese behoben werden können.
TOP Umweltservice GmbH
Die TOP Umweltservice GmbH ist eine Tochtergesellschaft des GVU Melk. Hier wird Abfall nicht nur gesammelt, sondern auch verwertet. Die Dienstleistungen stehen auch anderen Regionen und Bundesländern zur Verfügung. 

Luftreinhaltung

Der Verband ist für die Vollziehung des § 32 NÖ Bauordnung 2014 (ehemals geregelt im NÖ Luftreinhaltegesetz) zuständig. Leistungen im Bereich der Luftreinhaltung sind:

  • Öffentlichkeitsarbeit und Energieberatung
  • Evidenzhaltung von Daten und Terminen
  • Erinnerung und Mahnung fehlender Prüfberichte, Vollzug der Mängelmeldung
  • Kontrolle über Beschwerden, z. B. über das Verbrennen im Freien 

IT-Dienstleistungen

Der Verband bietet auch IT-Dienstleistungen an. Ziel ist es, durch gemeinsame Projekte die Gemeindeverwaltungen zu entlasten und dadurch Kosten zu sparen.

  • Bürgerservicehomepage mit RIS Kommunal: Die Gemeinden können in Zusammenarbeit mit dem Verband einen professionellen Internetauftritt erstellen. Der Verband ist dabei unter anderem für das Datenproviding, das Design, die laufende Weiterentwicklung, Werbung sowie für Schulungen zuständig.
  • Homepages für Schulen: Die Schulen des Bezirks haben die Möglichkeit, einen kostengünstigen Internetauftritt erstellen zu lassen. 
  • Interkommunales Baumkatastersystem: Dabei werden alle Bäume von Sachverständigen erfasst und bewertet. In weiterer Folge wird ein Protokoll für die Pflegemaßnahmen erarbeitet.
  • GIS – Geografisches Informationssystem: Diese Lösung ermöglicht den Gemeinden ein Arbeiten mit GIS-Daten über das Internet und ist somit ortsunabhängig. Ziel des Projektes ist es, durch eine bezirksübergreifende Web-GIS-Lösung an Effizienz zu gewinnen und somit die Kosten für aktuelle GIS-Daten zu reduzieren.
  • Formularserver und E-Government-Lösungen: Ein neues Service des Verbandes ist der Bürgerservice Formularverbund Bezirk Melk. Derzeit können den Gemeinden 50 elektronische Formulare zur Verfügung gestellt werden. 

Die neueste Dienstleistung, die der Verband anbietet, ist die Arbeit von drei Bausachverständigen. „Diese werden nicht nur von unseren Mitgliedsgemeinden, sondern auch von welchen außerhalb des Bezirks genutzt“, zeigt sich Geschäftsführer Martin Ritt zufrieden. 
Die Zusammenarbeit erfolgt immer auf freiwilliger Basis. „Wer bei einem konkreten Projekt mitarbeiten will, kann das tun. Wenn eine Gemeinde eine individuelle Lösung sucht, ist das auch OK“, sagt Verbandsobmann Martin Leonhardsberger.

Zeitung zur Information der Bevölkerung

Der Verband gibt auch eine Zeitung heraus, die vierteljährlich an alle Haushalte in den Mitgliedsgemeinden verschickt wird. „Mit der Zeitung haben wir die Möglichkeit, über aktuelle Entwicklungen zu informieren“, sagt Martin Ritt. 

So ist beispielweise der Bezirk Melk der einzige Bezirk, wo die Container, in denen bisher Metallverpackungen gesammelt wurden, stehen bleiben können, weil man sie für die Altmetall- und Kleinmetall-Sammlung umetikettiert hat. „Die Zeitung ist ideal, um die Bevölkerung über solche Themen auf dem Laufenden zu halten.

Keine Konkurrenz, sondern Dienstleister für die Gemeinden

Martin Ritt
Martin Ritt, Geschäftsführer des GVU Melk: „Wir wollen den Gemeinden keine Konkurrenz machen, sondern verstehen uns als Dienstleister. Wenn wir Tätigkeiten übernehmen, dann muss es einen Mehrwert für die Gemeinden geben.“

Als wichtigstes Asset sieht Martin Ritt das Vertrauen, das dem Verband entgegengebracht wird. „Wir wollen den Gemeinden keine Konkurrenz machen, sondern verstehen uns als Dienstleister. Wenn wir Tätigkeiten übernehmen, dann muss es einen Mehrwert für die Gemeinden geben.“ Der Erfolg zeigt, dass das offensichtlich so wahrgenommen wird.