Alte Frau mit Pflegerin
Durch Arbeitszeitverkürzungen droht ein zusätzlicher Personalverlust.
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Salzburg

Dramatische Situation in der Seniorenpflege

25. März 2022
In der Vorstandssitzung des Salzburger Gemeindeverbandes Mitte März 2022 war die dramatische Situation in der Seniorenpflege Schwerpunkt der Beratungen. Durch die kollektivvertragliche Arbeitszeitverkürzung bei den privaten Rechtsträgern droht den von den Gemeinden und Gemeindeverbänden geführten Einrichtungen ein zusätzlicher Personalverlust, der nur durch eine Angleichung der Wochenarbeitszeit aufgefangen werden kann.

Bei der Umsetzung ist eine Unterstützung durch das Land Salzburg unentbehrlich, fordert der Gemeindeverband: einerseits seien zeitnah die entsprechenden Gesetzesänderungen vorzunehmen, andererseits bräuchten die Gemeinden eine deutliche Erhöhung der bestehenden Tagsätze, um die finanziellen Folgen dieser Maßnahme tragen zu können.

In einem gemeinsamen Schreiben der Vorsitzenden aller Bürgermeisterkonferenzen wurde dies Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn mitgeteilt.

Dramatische Situation in der Langzeitpflege

„In der Langzeitpflege ist die Situation dramatisch“, betont der Präsident des Salzburger Gemeindeverbandes, Günther Mitterer. Enttäuscht zeigt er sich von den stockenden Verhandlungen und fehlenden Ergebnissen auf Bundesebene.

„Die Zeit, in der hier über Finanzierung, Zuständigkeiten und Kompetenzen diskutiert wird, haben wir nicht mehr“, ist Mitterer überzeugt.

Anzuerkennen sei, dass auf Landesebene mit der Pflegeplattform I und II Bewegung in die richtige Richtung gekommen ist. Dennoch laufe den Gemeinden und Gemeindeverbänden als Rechtsträgern die Zeit davon.

Mitterer appelliert eindringlich, vor allem die finanziellen, berufsrechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich die pflege- und betreuungsbedürftige Bevölkerung auf eine langfristig gesicherte und flächendeckende Versorgung verlassen kann.