
Schulungsstart der künftigen Gemeindesicherheitspartner. Herbert Wagner (Wagner-Sicherheit GmbH), Projektleiter Christian Spuller, Bettina Frank (Akademie Burgenland), Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Foto: Bgld. Landesmedienservice
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Schulung für Sicherheitspartner gestartet
23 Teilnehmer, 14 Männer und 9 Frauen, werden an der FH Burgenland zu „Sicherheitspartnern“ in den Gemeinden ausgebildet. Bereits im Oktober sollen sie in neun Gemeinden im Einsatz sein. Zu den Aufgaben zählen einerseits Kontrollrundgänge, Schulwegsicherung, Erste Hilfe, das Melden von Auffälligkeiten, und andererseits Bürgerservicedienste. Die Kosten für das vorerst auf ein Jahr anberaumte, nicht unumstrittene Projekt belaufen sich auf 500.000 Euro, die vom Land getragen und von der EU mit 150.000 Euro gefördert werden.
Der Einsatz von Sicherheitspartnern ist eines von fünf Modulen des burgenländischen „Gemeindesicherheitskonzeptes“ der rot-blauen Landesregierung.
Zu den Aufgaben der Sicherheitspartner zählen zum einen die Schulwegsicherung, Kontrollfahrten und -rundgänge im Gemeindegebiet, die Nachschau bei urlaubsbedingt leeren Häusern, Gebäude- und Objektkontrolle sowie Meldungen von verdächtigen Wahrnehmungen an die Polizei; im Bereich Bürgerservice auch Nachbarschaftshilfe - etwa Hilfe für Mitmenschen im Alltag, beispielsweise das Tätigen von Einkäufen, Postwegen oder die Übernahme von leichten Arbeiten im Krankheitsfall. Für Einkaufslieferungen soll es – „im leistbaren Rahmen“ - einen kleinen finanziellen Beitrag durch die Bürgerinnen und Bürger geben.
Jobmöglichkeit für Langzeitarbeitslose
Das Angebot, Sicherheitspartner zu werden, richtete sich vor allem an Langzeitarbeitslose; die Rekrutierung wurde durch eine Sicherheitsfirma vorgenommen, bei der auch operative Umsetzung des Projektes liegt. Das Nettogehalt beträgt rund 1.300 Euro.
Elf Tage lang werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – im Alter von 31 bis 51 Jahre – geschult, die Lehrinhalte sind in vier Module gegliedert. Im Basismodul stehen Ethik, Motivation und respektvolle Kommunikation am Programm, im zweiten werden Rechtskenntnisse - Notwehr- und Anhalterecht, Haftungen, Befugnisse - vermittelt. Modul 3 beinhaltet technisches Wissen, etwa im Bereich des Brandschutzes, der Ersten Hilfe, aber auch über einen Defibrillator, und im Modul Deeskalation und Selbstschutz werden in praktischen Übungen Konfliktgespräche und Verhalten in Ausnahmesituationen trainiert. Den Abschluss bilden ein Test und eine mündliche Prüfung.
Nach der Evaluierung nach Ablauf eines Jahres soll entschieden werden, wie es mit dem Projekt weitergeht.