Es ist nicht ratsam, reale Tatsachen oder gar Personen durch die KI darstellen zu lassen.
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Digitalisierung

Ein Praxisbeispiel: Mein erster KI-Text!

Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ist es heute kein Hexenwerk, einen Artikel für die Gemeindezeitung oder die regionale Ausgabe der örtlichen Wochenzeitung zu verfassen. Auch mit Gratis-Versionen von Tools für automatische Texterstellung können erstaunliche Ergebnisse erzielt werden. Um jedoch einen zufriedenstellenden Artikel zu erhalten, muss zuvor die Eingabe – das so genannte „Prompten“ – erfolgen. Aber der Reihe nach.

ChatGPT ist für alle, die über einen Internet-Zugang verfügen, unkompliziert – und in seiner Grundversion auch gratis – nutzbar. Wenn man sich registriert, kann man neben der Texterstellung auch eine begrenzte Anzahl von Bildern von der KI generieren lassen. Eine kostenpflichtige Anmeldung ist dafür nicht erforderlich.

Hat man seinen Prompt – also die Angaben zum gewünschten Artikel – im Eingabefeld deponiert, beginnt die KI zu arbeiten und schlägt einen ersten Entwurf vor. Man kann nach und nach den Prompt verfeinern und ergänzen und die KI auffordern, weitere Entwürfe des Artikels anzufertigen. 

Einfacher geht es jedoch, wenn man gleich zu Beginn einen sehr genauen und umfassenden Prompt erstellt, der keinesfalls ausformuliert sein muss. Einfache Stichwörter und Angaben zu Inhalt, Länge, Stil und Verwendungszweck des gewünschten Textes helfen ChatGPT, von Anfang an in die richtige Richtung zu recherchieren. Mehrfach verfeinerte und nachgebesserte Prompts machen Texte in der Regel nicht besser.

Der unten zu lesende Artikel für eine Gemeindezeitung einer fiktiven Gemeinde in Niederösterreich wurde ausschließlich von KI – in diesem Fall von ChatGPT – verfasst. Um zu verdeutlichen, wie das Ergebnis zustande gekommen ist, werden auch die Prompts angeführt.

Ein Pressebild gehört zum guten Ton

ChatGPT generiert – im Gegensatz zu anderen KI-Tools – auch in der Gratis-Version Bilder, der Output ist derzeit auf fünf Stück pro 24 Stunden limitiert. Um diesen kostenlosen Service nutzen zu können, muss man sich registrieren (nicht anmelden!), was einfach und problemlos funktioniert und auf der entsprechenden Seite selbsterklärend durchführbar ist.

generiertes Foto
Das Bild zu dem Text unten wurde von ChatGPT erstellt. Dafür wurde der generierte Artikel ins Eingabefenster kopiert und als Anweisung der Prompt „Bitte erstelle passend zu diesem Presseartikel ein Pressebild“ geschrieben.

Für den fiktiven Pressebericht wurde auch das Bild des fiktiven Bürgermeisters mittels ChatGPT erstellt. Es ist jedoch nicht ratsam, reale Tatsachen oder gar Personen durch die KI darstellen zu lassen.

TIPP: Nicht nur der Mensch, auch die KI schätzt einen freundlichen Umgangston. Ein „Bitte“, „Danke“ oder einfach nur ein sollen laut Experten die Ausgabe-Qualität verbessern. 

Der generierte Artikel

Neue Baugründe sorgen für Diskussion in der Gemeinde

Die geplante Aufschließung neuer Baugründe für Einfamilienhäuser sorgt in unserer Gemeinde derzeit für rege Diskussionen. Während einige Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, hier ein Eigenheim zu errichten, als Chance für junge Familien und eine Belebung der Dorfgemeinschaft sehen, werden zunehmend kritische Stimmen laut.

Im Zentrum der Debatte steht die Frage der Bodenversiegelung. Der zunehmende Verlust von Grünflächen, landwirtschaftlichen Nutzflächen und ökologisch wertvollen Böden bereitet vielen Sorgen. Gerade in Zeiten des Klimawandels sei es notwendig, mit Flächenverbrauch besonders sorgsam umzugehen, so die Argumentation einiger Gemeindemitglieder.

Auch der erwartete Bevölkerungszuwachs wird nicht nur als Bereicherung gesehen. Kritikerinnen und Kritiker weisen darauf hin, dass die bestehende Infrastruktur – etwa Kindergarten, Volksschule und Verkehrsanbindung – bereits an ihre Grenzen stoße. Ohne begleitende Maßnahmen drohe eine Überlastung.
Bürgermeister Franz Leitner sieht die Entwicklung hingegen positiv: „Wir stehen als Gemeinde vor der Herausforderung, jungen Menschen eine Perspektive vor Ort zu bieten. Neue Bauplätze ermöglichen es Familien, hier zu bleiben oder zurückzukehren. Gleichzeitig stärken wir die Zukunft unseres Ortes. Natürlich müssen wir dabei Umweltaspekte und Infrastruktur im Blick behalten – aber wir dürfen nicht in Stillstand verfallen.“

Die Gemeindeverwaltung lädt alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich aktiv in die Diskussion einzubringen. Eine 
Informationsveranstaltung zum Thema ist für kommenden Monat geplant.

Für den obenstehenden Artikel wurde ChatGPT mit folgendem Prompt versehen:

„Schreibe einen Artikel für die Gemeindezeitung einer fiktiven Gemeinde in Niederösterreich. Länge ca. 1.500 Zeichen. Thema: Aufschließung neuer Baugründe für Einfamilienhäuser. Das Thema wird in der Gemeinde kontrovers gesehen, da sich immer mehr Stimmen gegen eine Versiegelung des Bodens aussprechen. Auch wird der vermehrte Zuzug nicht nur positiv gesehen, da die entsprechende Infrastruktur für ein Einwohnerwachstum nicht vorhanden ist. Füge dem Artikel auch ein pro-Statement des Bürgermeisters der Gemeinde hinzu.“

Der Beitrag erschien in der NÖ Gemeinde 6/2025.