Bielefeld
Sieht echt aus - aber ist das Bild wirklich in Bielefeld entstanden?
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Deutschland

Gericht entscheidet, dass Bielefeld existiert

14. März 2024
Verschwörungstheorien gibt es viele. Eine bekannte Theorie aus Deutschland ist die Bielefeld-Verschwörung, die besagt, dass die Stadt Bielefeld nicht existieren soll. Aus dieser Theorie hatte sich die Marketing-Abteilung der Stadt einen Spaß gemacht und eine Millionen Euro dafür geboten, wenn jemand beweisen könne, dass Bielefeld wirklich nicht existiert. Nachdem ein Mann seiner Meinung nach den Beweis erbrachte, das Geld aber nie erhielt, ging er vor Gericht.

Eine im Scherz ausgerichtete Marketing-Aktion hinsichtlich des Beweises der Nichtexistenz der Stadt Bielefeld berechtigt keinen Anspruch auf die Auslobung, wenn ein Teilnehmer einen sogenannten axiomatischen Beweis erbringt. Das entschied nun das Landgericht Bielefeld(!). Grund für den Gerichtsstreit war die Klage eines Teilnehmers, der auf die Auslobung einer Marketing-Aktion bestand.

Im Jahre 2019 (zum 25-jährigen Jubiläum der Verschwörung) hatte sich die Marketing-Abteilung der Stadt eine Aktion einfallen lassen: Wer beweisen könne, dass es Bielefeld wirklich nicht gibt, der soll eine Millionen Euro erhalten. Das Motto der Aktion lautete: „#Bielefeldmillion – Das Ende einer Verschwörung“. Dass diese Auslobung später Gegenstand eines Gerichtsstreits werden sollte, hat damals wohl noch keiner geahnt.

Zwei Wochen lang konnten Teilnehmer ihre „Beweise” einreichen, die Teilnahmebedingungen waren im Internet zu finden.

Ein Mann dachte, den Schlüssel zur Lösung des Rätselt gefunden zu haben. Er reichte im August 2019 einen Beweis für die Nichtexistenz Bielefelds ein und begründete seine Ausführungen mit einem sogenannten Axiom – einer theoretisch abstrakten grundlegenden Aussage, die ohne Beweis gültig ist. Jedoch folgte schnell die Ernüchterung für den Teilnehmer: Trotz seines angeblichen Beweises erhielt der Mann die Belohnung nicht. Also zog er vor das Gericht der Stadt, von der er beweisen wollte, dass sie nicht existiert.

Die Bielefeld-Verschwörung

Alles Begann mit einer Studentenparty im Jahr 1994: ein Gast soll dort im Gespräch mit anderen erwähnt haben, dass er aus Bielefeld stamme. Ein anwesender Informatiker habe darauf hingesagt: „Das gib’s doch gar nicht“. Da auch sämtliche Anwesenden offenbar nicht wussten, wo oder was Bielefeld sei, nahm die Verschwörung ihren Lauf.

Dazu kam, dass sämtliche Autobahnabfahrten in diese Stadt aufgrund von Großbauarbeiten eine Zeit lang gesperrt waren, womit die Theorie Bestärkung bekam.

Verschwörungstheoretiker begannen, sich intensiv mit der Bielefeld-Verschwörung auseinanderzusetzen und kamen zu der Erkenntnis, dass Züge, die auf dem „angeblichen Bielefelder Bahnhof“ halten, erstaunlich wenig Zeit für einen Zwischenstopp benötigen. All jene, die sich also sicher waren, dass der deutsche Ort in Wahrheit nicht existiert, vertraten zudem die Meinung, dass man Fotos der Stadt in anderen Orten aufgenommen und zu einem neuen Stadtbild montiert hat.

Und warum der ganze Aufwand? Laut dem Mythos, um etwas anderes, Ultrageheimes zu verbergen.