Elisabeth Cinatl, Sprecherin der NÖ Mädchen- und Frauenberatungsstellen, und Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister
Elisabeth Cinatl, Sprecherin der NÖ Mädchen- und Frauenberatungsstellen, und Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister präsentierten die Fahne.
© NLK Burchhart

Gemeinden zeigen Flagge gegen Gewalt an Frauen

13. November 2023
Aktuelle Zahlen zeigen, dass jede fünfte Frau in Österreich von häuslicher Gewalt betroffen ist – physisch, psychisch, ökonomisch, sexuell - und viele Frauen wissen nicht, wo sie Unterstützung erhalten können. Das Land Niederösterreich hat für diese Sensibilisierung ein eigenes Paket erstellt.

Das Paket ist unter www.land-noe.at/stopp-gewalt abrufbar. Videos können heruntergeladen werden, verschiedene Informationen sind aufbereitet.

„Das Paket soll für die unterschiedlichen Formen von (häuslicher) Gewalt sensibilisieren und ermutigen, betroffene Frauen in angemessener Weise anzusprechen. Und vor allem ist es wichtig Informationen weiterzugeben, welche Unterstützungsangebote es gibt – von den Frauenberatungsstellen und Frauenhäusern über das Gesundheitswesen bis zur Polizei. Das Paket wurde mit Fokus auf den Einsatz in der Gemeinde erstellt, ist aber für alle zugänglich“, erklärt Frauen-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.

Eine Ergänzung zu diesem Paket ist die eigens kreierte Fahne mit dem Slogan „Du hast das Recht auf ein gewaltfreies Leben!“. „Als sichtbares Zeichen gegen Gewalt lade ich alle niederösterreichischen Gemeinden ein, Zivilcourage zu zeigen und die Fahne zu hissen. Die Gemeinden setzen mit ihr auch ein Zeichen im Sinne der UN-Kampagne ,Orange the World‘“, so Teschl-Hofmeister. Niederösterreichische Gemeinden können die Fahne kostenlos bei der Abteilung Familien und Generationen unter post.f3@noel.gv.at bestellen.

Elisabeth Cinatl, Sprecherin der NÖ Mädchen- und Frauenberatungsstellen ergänzt: „Häusliche Gewalt wird noch immer als privates Problem behandelt und ist dadurch für betroffene Frauen sehr schambesetzt. Daher fällt es Frauen schwer über die erlebte Gewalt zu sprechen. Um Hilfe zu bitten und sich jemanden anzuvertrauen, dass nicht alles ,rund läuft‘, ist es ein extrem mutiger Schritt. Gerade das gesellschaftliche Schweigen zu diesem Thema, das Unter-den-Teppich-kehren durch das Umfeld, bietet Tätern die Möglichkeit, weiterhin Gewalt auszuüben. Deshalb ist es so wichtig immer wieder gemeinsam auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, damit es sicht- und somit besprechbar wird“.