Frau relaxt im Schwimmbad
Frauen sollen sich im Schwimmbad wohlfühlen können.
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Oberösterreich

Gegen sexuelle Belästigung im Hallenbad

7. November 2022
Die oberösterreichische Awareness-Kampagne mit dem Titel „NO GO – schau nicht weg bei sexueller Belästigung im Schwimmbad“ wird im Winter in den Hallenbädern und Thermen fortgeführt. Die Pilotgemeinden St. Ulrich bei Steyr und Ried im Innkreis sowie die Gemeinden Traun und Pregarten haben bereits zugesagt, die Kampagne in ihren Hallenbädern umzusetzen.

Bereits im ersten Jahr der Kampagne im Sommer 2021 gab es große Unterstützung seitens der Gemeinden. Diese konnte auch in der Fortführung noch weiter ausgebaut werden, sodass im heurigen Jahr rund 90 Prozent aller oberösterreichischen Gemeinden und Städte mit Schwimmbädern ihre Unterstützung und Teilnahme an der Kampagne im Sommer 2022 zusicherten.

„Jede und jeder darf und soll sich in unseren Schwimmbädern, ob Freibad oder Hallenbad, wohlfühlen können. Das kann man nicht oft genug wiederholen“, unterstreicht LH-Stellvertreterin Christine Haberlander und ruft die oberösterreichischen Gemeinden mit Hallenbädern sowie die Thermen auf, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen.

Das Ziel des Projektes ist es auch weiterhin, dass Mädchen und Frauen das Hallenbad und die Therme als sicheren Ort erleben, den sie unbehelligt von sexuellen Übergriffen in Anspruch nehmen können.

Im Rahmen einer Informations- und Sensibilisierungskampagne sollen Thermen-, Hallenbad- und KioskbetreiberInnen als KooperationspartnerInnen gewonnen werden.

Plakate und Sticker machen aufmerksam

Plakate und Sticker machen kurz und prägnant auf die Problematik aufmerksam. Diese signalisieren allen Badegästen, dass der Betrieb das Thema ernst nimmt und übergriffiges Verhalten nicht akzeptiert wird – also ein „NO GO“ ist.

Es soll ein Bewusstsein für die Thematik geschaffen werden und jede/r Hallenbadbad- oder Thermenbesucher:in wird ermutigt, hinzuschauen, einzugreifen oder Hilfe zu holen. Dadurch kann gemeinsam ein Sicherheitsgefühl erreicht werden, so dass sexuelle Belästigung keinen Platz hat.

Die Plakate sollen gut an den Kiosken der Bäder sichtbar sein. Ebenfalls werden in den Umkleiden und Toiletten Sticker und Plakate angebracht, auf denen Ansprechpersonen vor Ort für Betroffene oder Helfer:innen angeführt sind.

Sensibilisierung der Ansprechpersonen vor Ort

Sehr häufig bleiben Übergriffe nicht unbemerkt, es wird jedoch nichts unternommen, weil sich entweder niemand zuständig fühlt oder die zuständige Person selbst nicht weiß, wie sie auf Vorfälle reagieren soll.

„Genau das ist das Ziel unserer Kampagne. Bewusstsein schaffen und die Zivilcourage stärken. Wir alle gemeinsam müssen gegen Übergriffe und Gewalt auftreten und dürfen diese in keinster Weise tolerieren. Wenn niemand mehr wegschaut, wäre schon ein wichtiger Schritt getan“, so Haberlander.

Gemeinden unterstützen

„Sexuelle Belästigung ist in Österreich ein Straftatbestand, das ist vielen nicht bewusst, Betroffene schweigen, Beobachter schauen weg. In diesem Zusammenhang braucht es Aufklärung, um zu sensibilisieren und um klar die Grenzen aufzuzeigen und Menschen zu ermutigen, Zivilcourage zu zeigen. Die Initiative des Landes OÖ sensibilisiert und informiert zu diesem nicht nur frauenspezifischen Thema. Das Lehrschwimmbecken in unserer Gemeinde wird von vielen Schulen, Vereinen und Institutionen genutzt. St. Ulrich bei Steyr legt als Friedensgemeinde besonderen Wert auf achtsamen Umgang miteinander, herabwürdigende Verhaltensweisen, wie sexuelle Übergriffe sind ein NO GO. Diese Kampagne hilft aufzuklären und sensibilisiert zu diesem wichtigen Thema“, unterstreicht Annemarie Wolfsjäger, Bürgermeisterin der Gemeinde St. Ulrich bei Steyr.

„Der Schutz von Frauen und insbesondere unserer Kinder ist essentiell. Ich bin Christine Haberlander dankbar bei dieser heurigen Kampagne nach den Freibädern nun auch unsere Hallenbäder zu integrieren. Wir als Stadt Ried sind auf alle Fälle mit dabei!“, betont Bernhard Zwielehner, Bürgermeister der Stadt Ried im Innkreis