Gesundheitsversorgung
Fusch zählt auf seine „Community Nurse“
Doris Metzger ist in der Hauskrankenpflege tätig und darüber hinaus seit rund zwei Jahren die „Community Nurse“ in Fusch an der Großglocknerstraße. In dieser Eigenschaft ist sie auf lokaler Ebene erste Ansprechperson für gesundheitliche und pflegerische Anliegen.
„Community Nurses werden bleiben“
Soziallandesrat Christian Pewny arbeitet daran, dass diese Form der Unterstützung für vorwiegend ältere Bürgerinnen und Bürger auch über den durch die EU finanzierten Zeitraum bis Ende 2024 erhalten bleibt: „Die Wertschätzung durch die Bevölkerung ist dort, wo ein Projekt umgesetzt wird, außerordentlich hoch. Insbesondere am Land ist die Versorgung im Pflegebereich oft schwierig, vor allem wenn es sich nicht um Akutfälle handelt. In unserem Regierungsprogramm haben wir uns daher explizit für die weitere Etablierung und Weiterentwicklung der Community Nurses in ganz Salzburg ausgesprochen.“
Niederschwelliges Erfolgsprojekt
Der Bürgermeister von Fusch an der Großglocknerstraße, Hannes Schernthaner, hat sich erfolgreich darum bemüht, dass auch seine Gemeinde eine Community Nurse erhält, er ist von den bisherigen Erfahrungen begeistert: „Wenn ich mit Leuten im Ort spreche, fällt im Zusammenhang mit Doris Metzger oft das Wort ‚unser Engel‘. Das Projekt ist ein Paradebeispiel dafür, wie EU-Geld zielgerichtet eingesetzt werden kann und stellt eine optimale Ergänzung zur Pflegeberatung des Landes dar.“
Fokus Prävention
Prävention und nicht die eigentliche Pflege ist Hauptaufgabe, erklärt Doris Metzger: „Ich unterstütze insbesondere dabei, dass Menschen so lange wie möglich daheim in den eigenen vier Wänden bleiben können und bin dafür Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige. Ich helfe auch dabei, Einsamkeit besser zu bewältigen, durch Veranstaltungen, zum Beispiel Stricken, Tanzen oder Hoagascht, gemeinsame Treffs oder Kaffeerunden.“
Gut vernetzt
Grundsätzlich ist jedes der mehr als hundert Community Nurse-Projekte in Österreich anders und für die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten maßgeschneidert. „In einer kleinen Gemeinde wie Fusch bedeutet das naturgemäß, dass der Zugang sehr persönlich ist. Wir sind hier alle sehr gut vernetzt und ich sehe mich auch als Bindeglied, wenn mich zum Beispiel das Krankenhaus oder der Hausarzt bittet, von Zeit zu Zeit einen Patienten zu besuchen“, so Metzger.
Im Rahmen des EU-Projekts ist sie rund 40 Stunden im Monat in Fusch auf Achse: „Wenn ich dann Sätze höre, wie ‚ich bin ich so froh, dass du zu mir kommst‘ oder ‚endlich bin nicht mehr so einsam und habe einen Ansprechpartner‘, dann weiß ich, dass ich eine wertvolle Aufgabe erfülle und wie hoch der Bedarf ist.“
Stichwort Community Nursing
Die Europäische Kommission unterstützt österreichweit 116 Community Nursing-Pilotprojekte bis Ende 2024 mit mehr als 54 Millionen Euro im Zuge des Aufbau- und Resilienzplans der EU. Sie sollen dazu beitragen, die Gesundheit der österreichischen Bevölkerung – insbesondere von Risikogruppen und älteren beziehungsweise chronisch erkrankten Personen – zu verbessern.