
Als Symbol der Zusammenarbeit wurde ein Kirschbaum gepflanzt. Im Bild: Peter Trampusch, Honorarkonsul Raul-Şerban Arabagiu, Botschafterin Victoria Rosa, Pfarrer Michael Golavčnik, Bgm Viorica Beregoi, LH Peter Kaiser, Bgm Patrick Skubel, Vizebgm Christian Souri, Pfarrer Viorel Visarion Ipati und 2. Vizebgm Sascha Benjamin Malle.
© LPD Kärnten/Peter Just
Erste österreichisch-moldawische Gemeindepartnerschaft unterzeichnet
Die Kärntner Gemeinde Neuhaus hat als erste eine Gemeindepartnerschaft mit der Stadt Truseni in der Republik Moldau geschlossen. Die beiden Kommunen besiegelten ihre Kooperation im Rahmen eines Festaktes mit Kärntens Landeshauptmann, Moldawiens Botschafterin in Österreich Victoria Rosa, Bürgermeister Patrick Skubel und Bürgermeisterin Viorica Beregoi.
Im Zentrum der Partnerschaft stehen der Ausbau von freundschaftlichen Beziehungen, das kulturelle Zusammenwachsen und der Austausch von Tradition, Sprache und Lebensweisen. Die bilaterale Zusammenarbeit soll beispielsweise in der öffentlichen Verwaltung, der Digitalisierung, Bildung, Kultur, Gesundheit, dem Zivilschutz, bei Naturkatastrophen und in Sozialdiensten stattfinden.
Landeshauptmann Peter Kaiser erinnerte an die Entstehung und an den Ursprung der Bildung von Städtepartnerschaften, die 1947, nach Ende des Krieges, als erste vertrauensbildende Maßnahme zwischen den Völkern initiiert wurden: „Kriegsgegner, Trennendes, sollten durch diese Partnerschaften und den damit verbundenen regelmäßigen Austausch der Menschen zusammengeführt werden, geeint werden mit dem klaren Ziel, nie wieder Krieg“, so Kaiser. Selbst Eiserne Vorhänge konnten auf diese Weise überwunden werden. Kaiser verwies zudem auf die jüngsten Kooperationen Kärntens mit Europas Kulturhauptstadt 2025, Nova Gorica oder Hermannstadt in Rumänien.
„Für Neuhaus ist es ein Ehrentag und ein besonderer Moment, der in die Geschichte der Gemeinde eingehen wird. Diese zweite europäische Partnerschaft ist ein weiterer bedeutender Schritt, der die Gemeinde noch stärker als Ort der Kunst, des Dialogs und der kulturellen Offenheit positionieren soll“, sagte Bürgermeister Skubel. Man wolle mit der Partnerschaft „Brücken bauen und Hände reichen, um dauerhaften Frieden zu erreichen. „Diese neue Partnerschaft möge wachsen als Beispiel für eine europäische Zusammenarbeit“, so Skubel.
Die Bürgermeisterin der Stadt Truseni, Viorica Beregoi, gab einen Überblick über die wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Leistungen ihrer Stadt und verwies auf mögliche zukünftige gemeinsame Projekte. „Es ist dies ein großer Moment für uns alle. Es entsteht eine neue Ebene in einer Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Voneinander zu lernen und Wissen sowie bewährte Praktiken auszutauschen sowie Innovation zu leben, das sind die Hauptziele unserer Partnerschaft mit der Gemeinde Neuhaus und der Weg zur großen europäischen Familie. Diese Partnerschaft wird durch Projekte leben“, sagte sie.
Kirschbaum als Symbol
Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung wurde von allen Anwesenden in Kirschbaum gepflanzt. Truseni und die Region um die Stadt sind bekannt für ihre Kirschen, den Anbau und seine Feste rund um die Kirsche. Der Kirschbaum findet sich auch im Logo der neuen Städtepartnerschaft.
Konsulat in Neuhaus
Bis zu 50 Familien aus der Republik Moldau leben in Kärnten. Alle Moldavierinnen und Moldavier, die ein Amtsgeschäft aufnehmen möchten, können das über das Konsulat in Neuhaus machen. Arabagiu sieht sich selbst als Kontaktmann zwischen den Staatsbürgern, der Botschaft und dem Land. Visa oder amtliche Dokumente können in Neuhaus nicht ausgestellt werden. Fragen zu Sterbefällen, Verkehrsunfällen oder in Katastrophenfällen werden beantwortet, ebenso wenn es um Betriebsansiedelungen geht.