Lienz
In Lienz soll Klimaneutralität nicht nur ein ein abstraktes Ziel sein, sondern es wurde ein realistisch erreichbarer Entwicklungspfad entwickelt.
© Stadt Lienz/Brunner Images

Innovation

Auszeichnung für zukunftsorientierte Stadtentwicklung

21. November 2025
Die Stadt Lienz und das AIT Austrian Institute of Technology wurden mit dem renommierten ÖGUT-Umweltpreis in der Kategorie „Nachhaltige Kommune“ ausgezeichnet. Prämiert wurde das gemeinsame Engagement für eine ganzheitliche, wissenschaftlich fundierte und zukunftsorientierte Stadtentwicklung, die Lienz konsequent auf Klimaneutralität bis 2040 ausrichtet.

Mit einem integrierten Innenstadtentwicklungskonzept, der aktuellen Energie- und THG-Bilanz (Basisjahr 2023) sowie einem umfassenden Klimaneutralitätsfahrplan zählt Lienz zu den österreichischen Vorreitern einer strategischen, nachhaltigen Stadtentwicklung.

Bereits 2022 entwickelte die Stadt Lienz gemeinsam mit Bruneck, Hermagor und Spittal an der Drau ein regional abgestimmtes Innenstadtentwicklungskonzept, das seither als strategische Grundlage für zahlreiche Maßnahmen dient, um die Stadt lebendig, zukunftsfähig und widerstandsfähig zu gestalten.

„Klimaschutz und nachhaltige Stadtentwicklung sind zentrale Zukunftsaufgaben. Mit der THG-Bilanz und der kommenden Szenarioanalyse schaffen wir eine fundierte Grundlage, um unsere Ziele bis 2040 konsequent zu verfolgen“, betont Bürgermeisterin Elisabeth Blanik. „Wir freuen uns sehr über den ÖGUT-Preis, den die Auszeichnung unterstreicht unseren Ansatz.“

„Lienz zeigt eindrucksvoll, wie ambitionierte Klimaziele mit einem klaren, datenbasierten und partizipativen Zugang erreichbar werden. Unser Anspruch ist es, Städte auf ihrem Weg zur Klimaneutralität nicht nur wissenschaftlich zu begleiten, sondern gemeinsam mit lokalen Akteuren tragfähige und realistische Transformationspfade zu gestalten“, sagt Markus Ray, Leiter der Abteilung für Digital Resilient Cities am AIT Austrian Institute of Technology.

Klimaneutralitätsfahrplan 2040 entwickelt

Im Rahmen des Bundesförderprogramms Pionierkleinstadt erstellt das AIT Austrian Institute of Technology in enger Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Lienz eine umfassende Energie- und THG-Bilanz für das Jahr 2023. Darauf aufbauend entsteht ein detaillierter Klimaneutralitätsfahrplan, der auf einem integrierten sektoralen Ansatz sowie einem partizipativen Co-Creation-Prozess mit lokalen Stakeholdern basiert.

„Mit diesem Prozess schaffen wir für Lienz nicht nur eine wissenschaftlich fundierte Grundlage, sondern auch eine klare, gemeinsam entwickelte Zukunftsvision“, erklärt Sebastian Stortecky, Projektleiter am AIT Austrian Institute of Technology. „Unser Anspruch ist es, Klimaneutralität nicht als abstraktes Ziel zu formulieren, sondern als realistisch erreichbaren Entwicklungspfad zu gestalten – transparent, messbar und für alle relevanten Sektoren greifbar“, so Stortecky. Berücksichtigte Sektoren für den Plan sind u. a. Mobilität, Gebäude, Energie, Industrie sowie Klimawandelanpassung und Bodenschutz.

Bis Ende Jänner 2026 werden folgende Elemente erarbeitet:

  • BAU-Szenario (Business-as-usual) bis 2040
  • KNS-Szenario (Klimaneutralitäts-Szenario) bis 2040
  • Maßnahmenkatalog mit sektorspezifischen Handlungsfeldern
  • KPI-basiertes Monitoringkonzept für die Stadtgemeinde Lienz
  • Entwurf einers Übertragungskonzepts auf die umliegenden Gemeinden (Planungsverband 36)

Das Projekt wird im Rahmen des Calls Mission Klimaneutrale Stadt 2024 der FFG gefördert. Der Schwerpunkt liegt auf F&E-Dienstleistung zur Entwicklung von Klimaneutralitätsfahrplänen für Pionierstädte ab 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.