Park am Hügel des Warschauer Aufstands
Die Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg, die den Hügel formen, wurden in Beton verwandelt, um die neuen Strukturen des Parks zu schaffen.
© archigrest topoScape

Europa

Auszeichnung für einen Park, der Geschichte und Natur vereint

21. November 2024
Der „Park am Hügel des Warschauer Aufstands“ gewann den Europäischen Preis für öffentlichen Raum 2024. Organisiert wird der Wettbewerb vom Centre de Cultura Contemporània in Barcelona. Entscheidend ist nicht nur um die Ästhetik, sondern auch die Wirkung des Projekts im Allgemeinen.

Der heutige Park am Hügel des Warschauer Aufstands war lange Zeit eine Deponie für Trümmer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Fall des Kommunismus in den 1990er Jahren wurde auf dem Gipfel des Parks ein Denkmal errichtet, um an den Warschauer Aufstand zu erinnern.

„Als wir dort ankamen, erkannten wir das enorme Potenzial dieses Ortes“, erzählt Magdalena Wnek vom Architekturbüro topoScap. „Überall waren Trümmer sowie invasive Vegetation. Uns wurde klar, dass es nicht nur um den Warschauer Aufstand ging, sondern auch um den Wiederaufbau Warschaus nach seiner nahezu vollständigen Zerstörung. Das wollten wir im gesamten Projekt widerspiegeln.“

Wettbewerb um Neugestaltung

Um den Trümmerberg für die alternden Widerstandskämpfer und die Bevölkerung zugänglicher zu gestalten, schrieb die Stadt Warschau 2019 einen Wettbewerb für eine umfassende Neugestaltung des Geländes aus.

Der Siegerentwurf der Architekturbüros topoScap und Archigrest schlug neben der Erschließung des Denkmals ein Erholungsgebiet vor, das die Geschichte der Wiederbelebung der Stadt erzählt und die Bevölkerung in Kontakt mit der städtischen Natur bringen soll.

Park am Hügel des Warschauer Aufstands

Wassersensible Gestaltung

Nach einer Analyse der natürlichen lokalen Vegetationsprozesse schlugen die Planenden eine behutsame Modellierung und Bepflanzung des Geländes vor, um die Biodiversität zu steigen. Organisches Material soll die Bodenbildung unterstützen. Kleine Eingriffe in der teils steilen Topografie verhindern einen schnellen Abfluss des Oberflächenwassers und Erosionen durch das Abtragen des Bodens. Zusätzliche Retentionsflächen speichern gezielt Regenwasser. 

Geschichte und Natur vereint

Die Jury des Europäischen Preises für öffentlichen Raum würdigte besonders, dass in dem Park ein öffentlicher Raum gestaltet wurde, der mit seiner Geschichte verknüpft ist.

Es würde aber nicht nur der Vergangenheit Tribut gezollt, sondern gleichzeitig auch ein Stadtteil wiederbelebt. Dafür wurden die Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg, die den Hügel formen, in Beton verwandelt, um die neuen Strukturen des Parks zu schaffen.

Der Entwurf zielt darauf ab, dass der Raum und die Erfahrungen der Bürger Teil eines kollektiven Gedächtnisses werden und sich der Geschichte nicht durch Monumentalität, sondern durch eine materielle, ökologische und pädagogische Linse annähern.