Pölla & Röhrenbach
In Pölla & Röhrenbach fördert Nachbarschaftshilfe das soziale Miteinander.
© Verein „Mit euch - für euch“

Wie das Kamptal von LEADER-Förderungen profitiert

17. Oktober 2018
27 Gemeinden im östlichen Waldviertel kooperieren seit 2014 um die kulturelle und biodiverse Vielfalt zu erhalten und Barrieren abzubauen. 30 Projekte, etwa zur Nachbarschaftshilfe sowie „Europa in Schwarzenau“, wurden bereits ins Rollen gebracht. Mit 2,4 Millionen Euro Fördermittel unterstützt LEADER Kamptal die Vorhaben von Vereinen, Gemeinden, Firmen und Arbeitsgemeinschaften durch Förderungen der Europäischen Union, dem Bund und dem Land Niederösterreich.

Durch die Projekte werden Schwachstellen, wie die Nahversorgung in den Gemeinden gestärkt, andererseits werden Stärken, wie der natürliche und kulturelle Reichtum, erhalten und aufgewertet. 30 Projekte, von kleinen Filmprojekten bis zu großen Bauvorhaben, wirken bereits in der Region.

Gelebte Nachbarschaftshilfe in Pölla & Röhrenbach

Alltägliche Besorgungen, die Fahrt zum Arzt oder ein Spaziergang: Es gibt viele Dinge, die für ältere und kranke Menschen eine Barriere darstellen und für die sie Unterstützung brauchen. Der Verein „MIT EUCH – FÜR EUCH“ setzt dort an, wo Hilfe gebraucht wird. Er bringt Freiwillige und Hilfesuchende zusammen, koordiniert Termine und bildet eine Drehscheibe für den Erfahrungsaustausch zwischen den Helferinnen und Helfern. Diese übernehmen die Aufgaben ehrenamtlich, erhalten dafür Fahrtspesenersatz und sind unfall- bzw. haftpflichtversichert. Für die Betroffenen ist die Hilfe kostenlos.

„Diese Art der gemeindenahen Versorgung erleichtert nicht nur das Alltagsleben der Betroffenen. Sie belebt auch das generationsübergreifende Miteinander in den Gemeinden“, erklärt Niederösterreichs Wirtschafts- und Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav.

Landtagsabgeordneter Josef Edlinger ist Obmann der LEADER-Region Kamptal, er betont: „Wir konnten hier stabile Projektstrukturen schaffen und pro Gemeinde eine Mitarbeiterin anstellen. Die Nachbarschaftshilfe Plus steht also auf einer nachhaltigen Basis und wird auch schon intensiv in Anspruch genommen.“

30.000 Streuobstbäume erhalten und pflegen

Die Anzahl der Streuobstbäume hat in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen. Der Verein LEADER Kamptal engagiert sich, dass der Bestand erhalten bleibt und das Wissen rund um die richtige Pflege in die Region kommt. 

Rund 30.000 Obstbäume wurden bei einer Groberhebung ausfindig gemacht. Die Früchte haben ein jährliches Ertragspotential von 1.500 Tonnen bei Äpfel und Birnen bzw. 98 Tonnen bei Zwetschken. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt tragen die Obstbäume zur Vielfalt der Landschaft bei.

LEADER-Geschäftsführerin Danja Mlinaritsch: „Um unseren Streuobstbestand zu sichern, beteiligen wir uns jährlich an einer Pflanzaktion. Rund 620 Bäume wurden dadurch im östlichen Waldviertel neu gepflanzt. Im Frühjahr organisieren wir Schnittkurse, an denen bisher rund 250 Interessierte teilgenommen haben. Vorträge von Gartenexperten ergänzen die Informations- und Erhaltungsaktivitäten unseres Vereins.“

Verein LEADER-Region Kamptal
Die Obstbäume tragen auch zur Vielfalt der Landschaft bei.

Die EU ins Dorf holen - Europa in Schwarzenau

Das Projekt „Europa in Schwarzenau“ wurde 2009 von einer Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Der Gruppe ist es ein Anliegen die Vorurteile, die gegenüber der Europäischen Union bestehen, abzubauen. Dazu finden ganzjährig verschiedene Veranstaltungen statt, die darauf abzielen die kulturellen Besonderheiten anderer EU Mitgliedsstaaten der Bevölkerung näher zu bringen und so die „EU ins Dorf“ zu holen.

2015/2016 wurde Finnland vorgestellt, 2017 Dänemark und 2018 dreht sich alles um Griechenland. Die Veranstaltungen reichen von der Zubereitung landestypischer Speisen, über Sprach- und Tanzkurse, bis zu Sportveranstaltungen, Lesungen und Diskussionen.

„Heuer steht Griechenland im Fokus, 2019 und 2020 stellen wir die Vielfalt Deutschlands vor“, informiert Bürgermeister Karl Elsigan.

Fit in Langenlois – Outdoor-Sportanlagen für alle

Um die Wohn- und Lebensqualität in Langenlois laufend zu verbessern, wird das Sport- und Freizeitangebot regelmäßig erweitert. So wurde die Sporthalle saniert, das Fußballstadion und ein Teil der „Outdoor-Sportanlage“, runderneuert. Kürzlich eröffnete die Stadt drei neue Outdoor-Fitnessanlagen.

Geräte wie Situps-Beinheber, Rückenstrecker, Trimm-fit Trainingszone, Slackline, uvam. werden an den drei Standorten Sportanlage im Stadtzentrum, Freizeitanlage am Kamp und Lange Sonne aufgestellt. Die Benützung der Geräte ist kostenlos. Dadurch können alle Bewohnerinnen und Bewohner der Großgemeinde Langenlois und Umgebung täglich das neue Freizeitangebot nutzen. Das fördert nicht nur den Abbau von Barrieren, sondern auch das soziale Miteinander zwischen den Generationen und Einkommensschichten. Outdoor-Sport baut „sportlich“ Hemmschwellen ab.

„Die neuen Fitnessanlagen entsprechen den neuesten Bedürfnissen der Sportkultur, indem der Sport zu den Menschen kommt, leicht zugänglich ist, in der freien Natur ausgeübt werden kann und überall und ohne Aufwand möglich ist“, informiert Bürgermeister Harald Leopold. „Das war uns bei der Planung wichtig, dass das neue Angebot das Miteinander innerhalb der Bevölkerung stärkt und zusätzlich zum Gesundsein und Gesundbleiben beiträgt“. 

Vizebürgermeister Leopold Groiß ergänzt: „Um Hemmschwellen vor den Geräten abzubauen werden an bestimmten Tagen Trainerinnen und Trainer kostenlos zur Verfügung stehen. Das an allen 3 Standorten. Gemeinsam mit unseren Sportvereinen wollen wir das neue Freizeitangebot bewerben und hoffen, dass bald generationenübergreifend, unter dem Motto „Fit in Langenlois“ trainiert wird.“

Stadtgemeinde Langenlois
In Langenlois wurde an drei Standorten Sportgeräte aufgestellt.