Die Thalgauer Community Nurses Magdalena Fischill-Neudeck und Christina Kubesch mit Landesrat Christian Pewny.
Die Thalgauer Community Nurses Magdalena Fischill-Neudeck und Christina Kubesch mit Landesrat Christian Pewny.
© Land Salzburg/Bernhard Kern

Gesundheitsversorgung

Was Community Nurses leisten

4. August 2023
2022 starteten in ganz Österreich von der EU finanzierte und vom Sozialministerium geleitete Pilotprojekte für die Etablierung von Community Nurses (CN). Das sind diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die in ihren Gemeinden die ersten Ansprechpersonen für gesundheitliche und pflegerische Anliegen sein sollen. In Salzburg gibt es derzeit elf dieser Vorzeigeversuche mit 35 Expertinnen und Experten, die für Menschen in 34 Gemeinden da sind.

Eines davon ist die „Gesundheitspflege Thalgau“, die mit rund 546.000 Euro gefördert wird.

„Dieses Geld ermöglicht die Umsetzung für den eingereichten Ablaufplan der nächsten drei Jahre, die Anschaffung eines E-Autos und die Bezahlung der im Antrag vorgesehenen 1,8 Vollzeitäquivalente“, so Christina Kubesch. Sie ist eine der zwei freiberuflichen Community Nurses in Thalgau.

Von Prävention bis Pflege

Aktuell werden durch das Pilotprojekt im rund 6.000 Einwohner großen Thalgau rund 230 Einzelfälle und Familien betreut. Im Schnitt gibt es pro Monat zehn bis zwölf neue Anfragen.

„Wir arbeiten auf drei Ebenen: der Einzelfallebene, der Gruppenebene und der Gemeinde- beziehungsweise Strukturebene. Wir wollen Gesundheit fördern, Pflegebedarf vermeiden und die Selbständigkeit unserer Klientinnen und Klienten erhalten. Das kann man mit Hilfestellung bei Menschen Zuhause genauso wie bei einem Vortrag in der Gemeinde“, so die zweite Thalgauer Community Nurse Magdalena Fischill-Neudeck.

Ein Projekt für alle

„Es können sich alle Thalgauerinnen und Thalgauer bei uns melden, wenn sie etwas zu ihrer Gesundheit oder bei der Pflege von Angehörigen wissen wollen oder Hilfe brauchen“, erklärt Fischill-Neudeck und fügt hinzu: „Wir haben aber einen Schwerpunkt und zwar über 75-Jährige, pflegende Angehörige und chronisch Kranke.“

Offen bleibt, wie das Projekt nach der Pilotphase weiterfinanziert wird. Alle Gemeindefraktionen stehen laut Bürgermeister Johann Grubinger hinter der erfolgreichen Initiative und wollen eine Lösung zur Fortführung finden.