Windräder
Einige der bestehenden Zonen waren aus verschiedenen Gründen bis heute ungenutzt und können gestrichen werden, andere können arrondiert oder erweitert werden.
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Überarbeitung des Windzonen-Plans liegt vor

4. April 2024
Vor zehn Jahren wurde in Niederösterreich ein Zonenplan beschlossen, um den Ausbau der Windenergie in Niederösterreich klar zu regeln und Planungssicherheit zu schaffen. Nun liegt die Novelle des ‚Sektorales Raumordnungsprogramm über die Windkraftnutzung‘ vor.

In den letzten Monaten haben Expertinnen und Experten die bestehenden 68 Zonen analysiert, aktuellste technische Möglichkeiten und naturschutzfachliche Erkenntnisse eingearbeitet und mit Umwelt- und Naturschutzorganisationen vorabgestimmt. Dieser Plan liegt nun vor und geht in öffentliche Begutachtung.

Einige Zonen gestrichen, andere kommen neu dazu

Einige der bestehenden Zonen waren aus verschiedenen Gründen bis heute ungenutzt und können gestrichen werden, andere können arrondiert oder erweitert werden.

Einige Zonen kommen ganz neu hinzu. Insgesamt wurden 7.000 Hektar zur Gänze gestrichen und an anderer Stelle 7.000 Hektar neu ausgewählt. Unterm Strich wird die Gesamtfläche bei rund 28.000 Hektar, das entspricht 1,5 Prozent der Landesfläche, bleiben. Zu den aktuell rund 800 Windrädern in Niederösterreich werden so bis 2035 noch 200 dazukommen können. Bei gleichbleibender Fläche wird also das Potential sowohl für Anzahl als auch Leistung der Windkraftanlagen besser genutzt werden.

„Gleichzeitig haben wir auch die Genehmigungsverfahren für Repowering, also die Erneuerung der bestehenden Windräder, vereinfacht. Weil moderne Windräder effizienter sind und mehr Leistung erbringen, wird der Ökostromertrag damit vervielfacht. Zudem haben wir auch erreicht, dass das rote Dauerblinken der Windräder bald der Vergangenheit angehört, auch das wird die notwendige Akzeptanz weiter erhöhen“, so LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Naturschutzlandesrätin Susanne Rosenkranz bestätigt: „Für uns ist jedenfalls wichtig, dass die Menschen vor Ort bei der Entscheidung aktiv eingebunden sind. Intakte Natur, auch für den Tourismus, ist ebenso Bedingung für eine nachhaltige Entwicklung, wie eine erneuerbare Energieversorgung.“

Aus Erfahrungen wurde gelernt

Die Windzonierung soll nach erfolgter sechswöchiger Begutachtung von der Landesregierung beschlossen werden. In den verordneten Zonen können, wie bisher, die Gemeinden Widmungen für Windkraft-Projekte vornehmen, die anschließend auch einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen sind.

Raumplaner Thomas Knoll sagte, dass mit der vorliegenden Novelle ein wichtiger Impuls zur Energiewende gelingen werde: „Wir haben nicht so gut konsumierbare Zonen weggelassen und um besser geeignete Zonen ergänzt.“

Positiv hervorzuheben sei laut Knoll die fachliche Expertise der zuständigen Landesabteilung: „Wir haben über ganz Niederösterreich alle Daten beisammen, diese wurden miteinander verschnitten und am Ende sind jene Zonen herausgekommen, die den geringsten Widerstand zu den Schutzgütern haben.“ Denn, so Knoll, die Energiewende müsse sozial- und umweltverträglich sein. Niederösterreich sei damit das Bundesland mit dem meisten Ökostrom und der größten CO2-Einsparung.

15 neue Zonen

In Groß-Enzersdorf, Aderklaa, Weiden, Matzen-Raggendorf, Sulz, Unterstinkenbrunn, Staatz, Wolkersdorf / Groß-Schweinbarth, Rußbach, Mannersdorf, Herzogenburg, Bärnkopf, Burgschleinitz-Kühnring, Geras sowie in Waidhofen-Thaya sind insgesamt 15 neue Zonen vorgesehen, für die auch positive Stellungnahmen aus den Gemeinden vorliegen.

Gestrichen werden neun Zonen in den Gemeinden Leitzersdorf, Götzendorf, Schwarzenbach, Großdietmanns, Waidhofen-Land, Weitersfeld sowie die gemeindeübergreifenden Zonen in Amaliendorf/Heidenreichstein, in Weitra/Schweiggers/Unserfrau-Altweitra/Waldenstein sowie in Nappersdorf-Kammersdorf/Großharras. Bestehende Zonen werden so arrondiert, dass in Sierndorf, Bockfließ, Gaubitsch, Mitterndorf und Großgöttfritz künftig keine Widmung für Windräder mehr möglich sein wird.