
Traum und Wirklichkeit im Österreich des Jahres 1990
Mit dem heiklen Thema „Daten und Fakten zwischen Fortschritt und Realität“ beschäftigte sich die achte Ausgabe des „kommunal-journals“ vom September 1990.
So hatte sich zwischen 1890 und 1990 das Durchschnittsalter der österreichischen Bevölkerung um rund neun Jahre erhöht und lag bei 35,7 Jahren. Zum Vergleich: Heute liegt das Durchschnittsalter bei 43,3 Jahren, hat sich also in den vergangenen 25 Jahren um acht Jahre gesteigert. Generell fand sich damals schon die Feststellung, dass Österreich zu den Ländern mit „der ältesten Bevölkerung“ zählt – eine Entwicklung, mit der die Gemeinden heute vermehrt konfrontiert sind.
Noch eine Entwicklung begann sich im September 1990 immer stärker abzuzeichnen (erste Prognosen gab es schon seit den 60er Jahren): Die klassischen Begriffe Ehe und Familie wurden von den Jugendlichen immer mehr hinterfragt - auch das ist eine Entwicklung, mit der die Gemeinden heute zu tun haben (Stichwort „Singlewohnungen“).
Ohne Gemeinden kein Umweltschutz
Der zweite große Brocken der achten Ausgabe war die „Initiative für Umweltkultur“, die der Gemeindebund ins Leben gerufen hatte. 500 Gemeinden hatten an dem Bewerb teilgenommen, 48 wurden ausgewählt.
Das besondere „Zuckerl“ für die ausgezeichneten Gemeinden lag darin, dass gleichzeitig mit der Umweltschutzauszeichnung den Gemeinden auch die „Tourismustauglichkeit“ attestiert wurde und der österreichische Reise-büroverband eine Sonderempfehlung für Urlauber und Reisebüros für diese Gemeinden herausgab. Eine Idee, die wir uns auch im 21. Jahrhundert vorstellen könnten.