Durch die zentrale Heizanlage des Schulkomplexes werden über zwei Wärmeabgabesysteme die Fußbodenheizungen und Heizkörper mit Energie versorgt.
Gebäudetechnik
Intelligente Heizungsregelung für Schulen
Eine französische Großstadt zeigt, wie nachhaltige Gebäudetechnik in Schulen aussehen kann: Mit einer intelligenten, thermozyklischen Heizungsregelung werden Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß spürbar reduziert – und gleichzeitig das Raumklima für Kinder und Lehrkräfte optimiert.
Im Rahmen des Klimaprogramms „Marseille sans carbone 2030“ setzt die südfranzösische Metropole auf smarte Lösungen, um ihre öffentlichen Gebäude energieeffizienter zu machen. Ein Leuchtturmprojekt ist der neue Schulkomplex „Les Fabriques“. Dort sorgt eine thermozyklische Heizungsregelung für präzise Temperatursteuerung, gesunde Luft und geringere Betriebskosten – ein Modell, das auch für österreichische Gemeinden interessant sein dürfte.
Heizleistung wird automatisch angepasst
Das System analysiert in Echtzeit Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO₂-Gehalt und passt die Heizleistung automatisch an. So wird jede Unterrichtsstunde unter optimalen Bedingungen gehalten – mit frischer Luft und angenehmer Wärme, ohne unnötige Energieverluste. Die Regelung arbeitet dabei hochpräzise: Schwankungen bleiben im Bereich von nur ±0,15 °Celsius. Möglich machen das feinfühlige Sensoren und ein selbstlernender Algorithmus, der sogar spontane Veränderungen wie geöffnete Fenster oder zusätzliche Wärmequellen erkennt.
Eine Besonderheit in Marseille: Fußbodenheizung und Heizkörper werden über ein gemeinsames, vernetztes System gesteuert. Das senkt Installationsaufwand, spart Material und erleichtert die Überwachung. Alle Daten zu Temperatur und Luftqualität werden zentral erfasst und können über die Leitstelle der Stadt ausgewertet werden – inklusive Nachweis der gesetzlich vorgeschriebenen CO₂-Grenzwerte.
Durch die intelligente Steuerung wird die Vorlauftemperatur automatisch optimiert, was den Energieverbrauch deutlich reduziert. Schon eine durchschnittliche Absenkung der Raumtemperatur um ein Prozent senkt den Heizenergiebedarf um bis zu sechs Prozent. Die eingesetzte Technik ist zudem eu.bac-zertifiziert und damit auf nachweislich hohe Effizienz und Genauigkeit geprüft.
Das Beispiel Marseille zeigt eindrucksvoll, wie Digitalisierung und Energieeffizienz im öffentlichen Bauwesen Hand in Hand gehen können. Die smarte Heizungsregelung bietet hohe Einsparpotenziale und steigert gleichzeitig den Komfort – eine Lösung, die sich auch für Neubauten und Sanierungen in Gemeinden bestens eignet.
Weitere Informationen über die Lösung in Marseille finden Sie unter www.thermozyklus-inside.de/