Kommunalmesse - Symbolischer Zusammenhalt
Ökonomisches und nachhaltiges Handeln sind kein Widerspruch.
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Ökonomisch handeln ist Gebot für Gemeinden

„Nachhaltigkeit“ setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. Wichtig ist das Zusammenwirken wirtschaftlicher, politischer, sozialer und kultureller Faktoren. Also ökonomische, ökologische und soziale Gegebenheiten. Darunter fällt beispielsweise auch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Gebräuche einer Region. Aber was bedeutet das in Bezug auf Österreichs Gemeinden?

Eine erste systematische ökonomische Theorie stammt von Aristoteles, für den zielgerichtetes Handeln in der Ökonomie (griechisch oikos für „Haus, Besitz“ und griechisch nomos, deutsch „Gesetz“; „nach Gesetzen wirtschaften“) legitim ist.

Aristoteles unterschied zwischen der Verwendung der materiellen Mittel für das gute Leben und dem (naturgemäßen oder naturwidrigen) Erwerb dieser Mittel. Auch das Mittelalter kannte bereits einige ökonomische Darstellungen.

Thomas von Aquin behandelte in seinem zwischen 1265 und 1273 entstandenen Hauptwerk "Summa theologica" auch ökonomische Fragestellungen. Er stufte Landwirtschaft und Handwerk höher ein als den Handel, Gewinnstreben darf nicht den Schwächeren oder die Allgemeinheit schädigen. Kernstück bildete seine Lehre vom gerechten Preis.

Als Geburtsstunde der Wirtschaftswissenschaft in der heute verstandenen Form als Forschungsdisziplin mit eigenständigen Theoriegebilden wird häufig das Jahr 1758 genannt, in welchem der französische Arzt François Quesnay sein Hauptwerk „Tableau économique“ veröffentlichte. Der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 64-jährige Gelehrte verstand die Abhängigkeiten von Geld- und Güterströmen als Kreislauf.

Auch der Schotte Adam Smith wird als Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaft angesehen. Er veröffentlichte 1776 sein Buch „Der Wohlstand der Nationen“ und kritisierte dort den bis dahin zumeist vorherrschenden Merkantilismus. Sein weitverbreitetes Werk fand in Großbritannien und den USA große Anerkennung und vermittelte erstmals die Idee einer neuen Wissenschaftsrichtung zur Untersuchung des wirtschaftlichen Handelns.

Unter dem Eindruck der Industrialisierung im 19. Jahrhundert entwickelten Karl Marx und Friedrich Engels die marxistische Wirtschaftstheorie. Die Klassische Nationalökonomie wurde, beginnend gegen Ende des 19. Jahrhunderts, abgelöst durch die Neoklassische Theorie, die die moderne Volkswirtschaftslehre bis heute prägt. Über mehrere Jahrzehnte – bis in die 1960er- und 1970er- Jahre – dominierten allerdings die Veröffentlichungen von John Maynard Keynes die Diskussion.

Und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewinnen zunehmend die Ideen des wirtschaftlichen Liberalismus Verbreitung. Als einer der bedeutendsten Ökonomen dieser Richtung gilt Milton Friedman. 

Wie betrifft das die Gemeinden und was hat das mit der Kommunalmesse zu tun?

Die Antwort auf die erste Frage liegt auf der Hand. Die Gemeinden sind diejenigen, die Veränderungen gerade bei Wirtschaftssystem zuallererst spüren. Karl-Heinz Land, Visionär und Insider der digitalen Transformation, hat im Interview mit KOMMUNAL gemeint, dass wir die „Ökonomie neu denken müssen“.

Das Experiment „soziale Marktwirtschaft“ ist seiner Meinung nach gescheitert. Jetzt müssten wir über die nächste Stufe, die ökosoziale Marktwirtschaft nachdenken. „Ökologie und Ökonomie müssen im Einklang mit den Menschen und den Bedürfnissen des Menschen stehen.“ Dass so ein Umbruch auch mit Unsicherheit und Angst einhergeht, liegt auf der Hand. „Die klare Forderung oder Reaktion darauf muss sein, dass die Politik den Menschen Sicherheit geben muss. Zum Beispiel durch ein bedingungsloses Grundeinkommen.“

Damit kommen wir zur Frage, was das mit der Kommunalmesse zu tun hat. Was bedeutet Ökonomie, Soziales und Ökologie in Bezug auf Österreichs Gemeinden in der Umsetzung von nachhaltigen kommunalen Vorhaben und der täglichen Arbeit in diesen drei Bereichen?

Und wie kann die österreichische Wirtschaft die Realisierung von nachhaltigen Projekten oder Produkten unterstützen und vorantreiben? Antworten darauf bekommen die Besucher der Kommunalmesse von den mehr als 200 Ausstellern der Messe, die mit ihren Produkten die Welt ein Stück nachhaltiger gestalten. Antworten geben auch die Vertreter von Firmen, die auf den bekannten Open-Space-Vorträgen im Rahmen der Messe ihre Innovationen vorstellen, mit denen Gemeinden für ihre Bevölkerung das Leben lebenswerter machen können.

Und die Gemeindemandatare und Kommunalpolitiker beiderlei Geschlechts, die im Rahmen von Fachtagungen und in persönlichen Gesprächen mit den Ausstellern diskutieren, können die Richtungen aufzeigen, in die weitere Entwicklungen gehen könnten.

Kommunalmesse

"Wir kommen wieder"

Dass diese Art der Vernetzung funktioniert, zeigen die Reaktionen aus dem vergangenen Jahr.

„Als Experten im Bildungsbereich war die Kommunalmesse für uns eine gute Möglichkeit, uns mit Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Gemeinden in ganz Österreich zu vernetzen. Die Gemeinden als Schulerhalter spielen in der Anschaffung und Ausstattung der Schulen eine wichtige Rolle, in der wir sie laufend begleiten möchten, um digitale Bildung voranzutreiben. Dafür war die Kommunalmesse die ideale Plattform“, so Sunny Gansch von der McWERK GmbH.

Oder Gernot Hofstetter von der nfon GmbH: „Wir waren zum ersten Mal bei der Kommunalmesse, um unsere NFON Cloud-Telefonanlage zu präsentieren. Die Messe bietet für uns den idealen Rahmen für gute Gespräche mit kommunalen Ansprechpartnern. Auch die Organisation im Vorfeld und die Betreuung vor Ort liefen optimal. Daher haben uns bereits entschieden, auch heuer wieder dabei sein!“