Bürgermeister Reisinger

„Ich hab’ mir diesen Job ausgesucht“

4. Mai 2015
Reinhard Reisinger, Bürgermeister von Spital am Semmering, über den Grund, warum er nach mehr als 25 Jahren noch immer gerne Bürgermeister ist und warum ihn „seine“ Bevölkerung bei der vergangenen Gemeinderatswahl mit einer absoluten Mehrheit ausgestattet hat.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich bin ja auch Gemeindebediensteter und zuständig für Meldeamt, Standesamt, Staatsbürgerschaft, EDV-Administrator und – wie in einer kleinen Gemeinde fast üblich – Mädchen für alles. Mein Dienst beginnt um 7.00 Uhr früh und dauert meist bis rund 9.00/10.00 Uhr abends.



Was bedeutet ein erfülltes Leben für Sie?

Ich hab’ mir diesen Job ausgesucht. Ich mache das gerne, weil sonst ich nicht seit 25 Jahren Bürgermeister in Spital wäre. Und ich bin seit fast 35 Jahren Schriftführer und Rennsekretär beim Sportverein und kümmere mich im Winter um die Zeitnehmung bei den Rennen. Ich war früher recht sportlich als Schirennläufer – und das ist mein Hobby, das ich nicht aufgeben will.



Was bedeutet Familie für Sie?

Die Familie ist irrsinnig wichtig. Aber durch meinen Beruf hat sie in den vergangenen 25 Jahren viel auf mich verzichten müssen. Die Erziehung meiner Tochter hat beispielsweise fast gänzlich meine Frau übernommen. Und Gott sei Dank habe ich eine so verständnisvolle Frau.



Was ist Ihre prägendste Erinnerung?

1990 – erstens bin ich damals beim ersten Antreten mit 26 Jahren zum Bürgermeister gewählt worden. Und im selben Jahr ist meine Tochter auf die Welt gekommen.



Wann haben Sie sich zuletzt eingestanden, dass sie etwas nicht wissen?

Das passiert mir täglich.



Wann waren Sie das letzte Mal traurig?

Erst vor einigen Tagen, als ich als Standesbeamter einen Todesfall eines guten Bekannten beurkunden musste.



Wann waren Sie das letzte Mal glücklich?

Am 22. März, als das Ergebnis der Gemeinderatswahl mit plus einem Mandat für die SPÖ feststand.



Sie haben in Ihrer Gemeinde die absolute Mehrheit gehalten. War die vergangene Gemeinderatswahl Ihrer Ansicht nach nun eine „Denkzettelwahl“ oder nicht?

Nein – in unserer Gemeinde nicht.



Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Ich gehe irrsinnig gerne Bergsteigen und Wandern, wenn’s die Zeit zulässt. Auch alleine, da kann ich am besten abschalten.



Was haben Sie für kommende Woche / kommenden Sonntag vor?

Beinahe jeder Tag ist mit Terminen ausgefüllt.



Die perfekte Frau trägt für mich … ... sportliche Kleidung.



Ein guter Freund ist … ...

jemand, der mir zuhört und mit dem ich über alles reden kann.



Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich …

... auf einer einsamen Insel vier Wochen mit meiner Familie Urlaub machen.



Wie würden Sie sich mit einem Wort beschreiben?

Idealistisch.

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