
Werner Herbert: „Wir setzen in unserer Zusammenarbeit auf Ehrlichkeit, Tatkraft und Bürgernähe. Es geht um mehr Lebensqualität, Versorgungssicherheit und um eine Politik auf Augenhöhe mit der Bevölkerung und für die Bevölkerung.“
© FPÖ NÖ
Erster FPÖ-Bürgermeister in Niederösterreich
In Enzersdorf an der Fischa, im Bezirk Bruck an der Leitha, wird erstmals in Niederösterreich ein Bürgermeister aus den Reihen der FPÖ das Amt übernehmen. Werner Herbert, Nationalratsabgeordneter und seit 2016 Vizebürgermeister der Gemeinde, wurde nach der Gemeinderatswahl zum neuen Bürgermeister gewählt.
Bei der Gemeinderatswahl am 26. Jänner 2025 in Enzersdorf an der Fischa erzielte die FPÖ 35,71 % der Stimmen und wurde damit erstmals stärkste Kraft in der Gemeinde. Die ÖVP kam auf 27,62 %, was einem Verlust von 17,12 Prozentpunkten entspricht. Die SPÖ erreichte 24,06 %, während die Liste „Gemeinsam für Enzersdorf und Margarethen" 12,62 % erzielte.
Insgesamt wurden 23 Mandate im Gemeinderat vergeben. Die FPÖ konnte ihre Mandate von zwei auf acht vervierfachen, die ÖVP und die SPÖ erhielten jeweils sechs Mandate, und die Liste „Gemeinsam für Enzersdorf und Margarethen" sicherte sich drei Sitze.
In der Folge wurde eine Koalition zwischen FPÖ und SPÖ fixiert, wobei Werner Herbert das Amt des Bürgermeisters übernimmt und SPÖ-Chef Helmut Tomek das Amt des Vizebürgermeisters.
Gemeinsame Ziele und Zusammenarbeit
Im Rahmen einer Pressekonferenz betonte der designierte Bürgermeister Werner Herbert: „Wir setzen in unserer Zusammenarbeit auf Ehrlichkeit, Tatkraft und Bürgernähe. Es geht um mehr Lebensqualität, Versorgungssicherheit und um eine Politik auf Augenhöhe mit der Bevölkerung und für die Bevölkerung.“
Das Arbeitsübereinkommen zwischen FPÖ und SPÖ wurde bis 2030 unterzeichnet und steht unter dem Motto: „Verantwortung übernehmen. Heute und in Zukunft für unsere Gemeinde.“ Herbert fügte hinzu: „Es werden gute Jahre für Enzersdorf an der Fischa.“
Stellungnahme der SPÖ
Der designierte Vizebürgermeister Helmut Tomek von der SPÖ erklärte: „Wir wollen mit konstruktiver Politik das Beste für unsere Gemeinde erreichen. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Enzersdorf/Margarethen haben es sich verdient, dass sich im Gemeinderat eine möglichst breite und stabile Mehrheit für ihre Interessen einsetzt. Wir fühlen uns vor allem der Arbeit für unsere Gemeinde verpflichtet.“
Gemeinsame Projekte und Herausforderungen
Herbert und Tomek sehen die Gemeindepolitik als gemeinschaftliches Projekt. „Wir sind ein Team, das zum Wohl der Bürger anpackt, Probleme löst und auf breite Bürgerbeteiligung setzt“, betonten beide.
Die Marktgemeinde verzeichnet seit Jahren einen starken Zuzug; in den letzten acht Jahren ist die Bevölkerungszahl um 20 Prozent gestiegen. Herbert erläuterte: „Wir wollen die Infrastruktur stärken, die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen verbessern, begleitetes und junges Wohnen vorantreiben, die Nahversorgung in beiden Ortsteilen sicherstellen, aber auch ganz intensiv den betrieblichen Zuzug im Sinne der Gemeinde positiv gestalten.“
Dank an den scheidenden Bürgermeister
Abschließend bedankten sich Herbert und Tomek beim scheidenden Bürgermeister Markus Plöchl (ÖVP) für die Zusammenarbeit in den vergangenen 15 Jahren. Herbert hob hervor: „Wir konnten viele Projekte gemeinsam umsetzen und es ist sehr vieles weitergegangen. Markus Plöchl war der Motor für viele Verbesserungen und Initiativen in der Gemeinde.“
Mit der Wahl von Werner Herbert zum Bürgermeister von Enzersdorf an der Fischa übernimmt erstmals ein FPÖ-Politiker dieses Amt in Niederösterreich. Die Koalition mit der SPÖ und die damit verbundenen politischen Veränderungen werden die Entwicklung der Gemeinde in den kommenden Jahren prägen.
Blauer Bürgermeister auch in früherer roter Hochburg
Einen weiteren freiheitlichen Gemeindechef gibt es in Gerasdorf bei Wien. Bei der Gemeinderatswahl blieb die FPÖ zwar hinter der SPÖ, konnte aber die Zahl ihrer Mandate verdoppeln. In der Folge einigten sich FPÖ und ÖVP auf eine Zusammenarbeit und der bisherige blaue Vize Dietmar Ruf wurde zum Bürgermeister gewählt.