Hochbahn vor Bergkulisse
Die Standseilbahn auf die Wurzeralm.
Foto: OÖT_Erber

Bürgermeister wollen Schigebiete verbinden

28. November 2016
Die neun Bürgermeister der Urlaubsregion Pyhrn-Priel treten geschlossen für die Verbindung Höss-Wurzeralm ein.

Die Bürgermeister sind sich einig, dass die geplante Zusammenlegung von Höss und Wurzeralm für die touristische Standortsicherung der Region notwendig ist. „Der Tourismus ist die einzige Chance für Wachstumspotential in der Region“, sagt Norbert Vögerl, Bürgermeister von Windischgarsten.



Das Problem: Trotz der zentralen Lage und der guten Erreichbarkeit vom Zentralraum Linz aus reisen einheimische Urlauber immer öfter in die Steiermark oder ins Salzburger Land, also in Gebiete mit besserem Sport- und Freizeitangebot.



Manfred Degelsegger, Bürgermeister von St. Pankraz, weist auf die Folgen hin: „Unternehmen und damit Arbeitsplätze wandern bereits aus der Region ab, für junge Nachfolger ist die Übernahme eines Betriebs nicht mehr attraktiv, es besteht hohe Unsicherheit bei Hoteliers und Gastgewerbebetrieben, ob neue Investitionen Sinn machen.“ Der Bezirk Kirchdorf ist laut Abwanderungsprognose für Oberösterreich bis zum Jahr 2050 mit minus 2,3 Prozent überdurchschnittlich betroffen.

Touristischer Maßnahmenplan bereit 2011 entwickelt



Um diesem Prozess entgegenzuwirken, wurde 2011 im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses ein touristischer Maßnahmenplan erarbeitet. Dabei wurde der Ganzjahrestourismus in den Fokus gestellt. Denn derzeit benutzen sowohl zwei Drittel der Sommergäste, als auch zwei Drittel der Wintergäste die vorhanden Seilbahnen. Der Masterplan zielt also nicht nur auf Skifahrer ab, sondern möchte die Region mit einer Wanderschaukel auch für Tourengeher, Mountainbiker und Wanderer attraktiver machen. Mit Tagestourismus, der derzeit bei 70 Prozent liegt, kann die Region nicht überleben. Die Modernisierung und Erweiterung des Angebots sollen daher vor allem Übernachtungsgäste ansprechen. Der Vorteil liegt auf der Hand: dadurch reduziert sich das Verkehrsaufkommen, was wiederum der Natur zugutekommt.



Ein wichtiger Bestandteil des Masterplans ist auch das Thema „Skiregion Pyhrn-Priel“. Hier herrscht derzeit allerdings Stillstand. Trotz der klaren Aussage von Landeshauptmann Pühringer im September 2015, dass eine Erweiterung und Stärkung des Skigebietes für die Zukunft der Region ein unbedingt notwendiger Prozess ist und trotz des Versprechens von Tourismuslandesrat Michael Strugl Anfang Oktober 2016, sich weiterhin um eine Lösung zu bemühen, habe sich die Landesregierung bislang zu keiner Entscheidung durchringen können, kritisieren die Betreiber. Der Grund liege in den Bedenken von Naturschützern, die zum Großteil nicht einmal in der Region wohnen.