Studie der Boku Wien zeigt auf
Zersiedelung breitet sich aus
Die Studie von Anna-Katharina Brenner, Tobias Krüger, Helmut Haberl, Gernot Stöglehner und Martin Behnisch (2024) untersucht den Anstieg der Zersiedelung in Österreich von 1975 bis 2020. Sie zeigt, dass die absolute Fläche der bebauten Rasterzellen fast um die Fläche des Burgenlands gestiegen ist. 2020 machten die bebauten Flächen 39 Prozent des Dauersiedlungsraums aus. Zwischen 1975 und 2020 stieg die Fläche der hoch und sehr hoch zersiedelten Gebiete von 1.100 km² auf 5.800 km².
Der Anstieg der Zersiedelung führt zu erhöhtem Flächenverbrauch, Verlust fruchtbarer Böden und erhöhtem Ressourcenbedarf für den Verkehr. Besonders betroffen sind Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark, wo sich die hoch zersiedelten Flächen teils um das Acht- bis Dreizehnfache vergrößert haben. Wien hingegen weist konstant einen hohen Anteil an sehr gering zersiedelten Flächen auf.
Die Studie betont abschließend, dass bestehende raumplanerische Maßnahmen nicht ausreichen, um die Zersiedelung effektiv zu begrenzen. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, um effektive Maßnahmen für den Boden-, Ressourcen- und Klimaschutz zu implementieren und rechtlich zu verankern.
Die Studie
Brenner, A.-K., Krüger, T., Haberl, H., Stöglehner, G., & Behnisch, M. (2024). „Rapider Anstieg der Zersiedelung in Österreich von 1975 bis 2020: Eine räumlich explizite Analyse unter besonderer Berücksichtigung der Wohnbevölkerung.“ Social Ecology Working Paper 198
Wien: Institute of Social Ecology Vienna