
Durch bodensparende Raumplanung, dem sorgsamen Umgang mit Boden bei Baustellen oder durch Information der Bevölkerung kann eine Gemeinden Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich setzen.
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Das Bodenbündnis wächst
Bereits ein Viertel der Gemeinden in Oberösterreich ist Teil des größten Boden- und Biodiversitätsnetzwerks, dem Bodenbündnis. 50 Prozent der Bevölkerung leben damit in Bodenbündnis-Gemeinden, die zusammen knapp 30 Prozent der Landesfläche ausmachen.
Das Netzwerk wächst kontinuierlich. 2025 traten Schärding, Kirchschlag bei Linz, Mauthausen, St. Georgen im Attergau und Aspach bei, sodass nun 108 von 438 oberösterreichischen Gemeinden Mitglieder im Bodenbündnis sind.
Baumoffensive in Linz
Bereits seit 20 Jahre mit dabei ist die Landeshauptstadt Linz. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren mit dem Klimaneutralitätskonzept und dem Klimaanpassungskonzept wichtige Pflöcke in der Klimaarbeit eingeschlagen, nun soll in beiden Bereichen die Umsetzung vorangetrieben werden.
Für die Lebensqualität in der Stadt hat vor allem der Schutz und der Ausbau von Grünflächen und Bäumen eine besonders hohe Bedeutung.
„Mit der Baumoffensive sorgen wir Schritt für Schritt für mehr Grün. Gleichzeitig müssen wir bestehendes Grün schützen. Der Grüngürtel um die Stadt ist gemeinsam mit den innerstädtischen Grünanlagen der wertvollste Schatz, den wir gegen die Hitze und für unsere Lebensqualität haben. Entsprechend müssen wir ihn hüten und vor Verbauung bewahren“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger.
Im Rahmen der Baumoffensive werden in besonders von Hitze belastenden Straßenzügen nachträgliche Entsiegelungen und Begrünungen in Ergänzung zum regulären Baumpflanzprogramm und zur Begrünung wichtiger Plätze (z. B. Hauptplatz, Martin-Luther-Platz) durchgeführt.
Seit Beginn der Baumoffensive 2021 wurden mehr als 130 Bäume nach dem Schwammstadtprinzip gepflanzt. Derzeit erfolgt die Begrünung der Bürgerstraße, als nächstes schlägt die Baumoffensive dann in der Wiener Straße zwischen Unionkreuzung und Bulgariplatz Wurzeln.
Das Bodenbündnis
Das Bodenbündnis ist ein europäisches Gemeinde-Netzwerk mit dem Ziel, einen sorgsamen und sparsamen Umgang mit Boden zu forcieren und das Bewusstsein für die Bedeutung des Bodens zu steigern. Dabei kann die Gemeinde im eigenen Wirkungsbereich ansetzen z.B. durch bodensparende Raumplanung, dem sorgsamen Umgang mit Boden bei Baustellen oder durch Information der Bevölkerung.
Beim Umgang mit den eigenen öffentlichen Flächen können sie wichtige Vorbildfunktion übernehmen, indem sie diese ökologisch ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutz pflegen und naturnah sowie torffrei gestalten. Neben den Gemeinden tragen auch immer mehr Organisationen die Ziele des Bodenbündnisses mit.
„Gerne greifen wir auf neueste Forschungsergebnisse zurück, um sie den Engagierten aufbereitet zur Verfügung zu stellen. So wurde etwa beim letzten Bodenbündnis Webinar das neue Soilwalks Dashboard vorgestellt, wo jede Gemeinde eigene Kennzahlen wie Flächenverbrauch und Baulandreserven einsehen kann und sich mit ähnlich situierten Gemeinden vergleichen kann“, berichtet Bodenbündnis-Leiterin Renate Schernhorst.
Auch Weiterbildung wird beim Bodenbündnis großgeschrieben. Das Online-Format „Boden gut machen“ ist ein niederschwelliges Angebot an alle Interessierten. Auch Folder und Broschüren stehen für alle zur Verfügung. „Lebendige Vorgärten statt grauem Schotter - Weniger Pflege und mehr Vielfalt im eigenen Vorgarten schaffen“, heißt ein Folder, der sich mit dem Thema Schottergärten auseinandersetzt und in Kooperation mit dem Siedlerverband OÖ und dem Landesobst- und Gartenbauverband entstanden ist. Die Resonanz bei der Messe „Blühendes Österreich“ in Wels war enorm.