Ortsbildpreisverleihung 2025
Landessieger und alle Viertelsieger beim OÖ. Ortsbildpreis 2025 – v.l.: Bürgermeister Johann Mitterlehner, Vorchdorf, Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber, OÖ Versicherung, Bürgermeisterin Heidemarie Silber, St. Oswald bei Haslach, Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner, Bürgermeisterin Bettina Schönbeck, Windhaag bei Perg, Bürgermeister Georg Gattringer, Aspach.
© Foto: Land OÖ/Daniela Sternberger

Lebenswerte Gemeinden

Windhaag bei Perg ist Landessieger beim OÖ. Ortsbildpreis 2025

22. September 2025
Im Rahmen der Ortsbildmesse wurde bereits zum 5. Mal der OÖ. Ortsbildpreis vergeben: Als Landessieger 2025 wurde Windhaag bei Perg im Bezirk Perg von Landesrat Achleitner ausgezeichnet. Ebenso wurde heute der Veranstaltungsort der OÖ. Ortsbildmesse 2026 bekanntgegeben: Sie wird im kommenden Jahr in Kleinzell im Mühlkreis, im Bezirk Rohrbach, über die Bühne gehen.

„Noch mehr Lebensqualität dort schaffen, wo die Menschen zu Hause sind. Das ist das Ziel unseres Programms ‚Dorf- und Stadtentwicklung in Oberösterreich‘. Dafür setzen sich in allen Regionen unseres Landes viele Menschen in den verschiedensten Vereinen, Initiativen und Gruppen ein. Mit der OÖ. Ortsbildmesse wollen wir dieses Engagement würdigen und eine Plattform zum Austausch und zur Präsentation der vielen Ideen und Projekte in diesem Bereich bieten. Die nunmehr 33. OÖ. Ortsbildmesse, die heute in Frankenburg am Hausruck über die Bühne gegangen ist, hat sich auch heuer wieder als überzeugende Leistungsschau der Dorf- und Stadtentwicklung erwiesen“, zeigte sich Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner höchst beeindruckt von der diesjährigen OÖ. Ortsbildmesse.

Gemeinden, in denen besonders herausragende und vorbildhafte Projekte im Rahmen der Dorf- und Stadtentwicklung umgesetzt worden sind, wurden auch heuer wieder vor den Vorhang geholt: Ein Landessieger und vier Viertelsieger wurden mit dem OÖ. Ortsbildpreis 2025 gewürdigt.

Als Landessieger beim OÖ. Ortsbildpreis 2025 wurde Windhaag bei Perg für das neue „Gemeindezentrum Priorat“ ausgezeichnet. „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie insbesondere durch den Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger und großem ehrenamtlichen Engagement denkmalgeschützte Bausubstanz vor dem Verfall gerettet, saniert und zu einem modernen Gemeindezentrum gestaltet werden konnte“, hob Landesrat Achleitner hervor.

Die Preisträger des OÖ. Ortsbildpreises 2025 im Überblick

Landessieger:

  • Gemeinde Windhaag bei Perg (Bezirk Perg): “Gemeindezentrum Priorat“

Viertelsieger:

  • Innviertel - Marktgemeinde Aspach (Bezirk Braunau): „Neugestaltung des Ortsplatzes“
  • Mühlviertel - Gemeinde St. Oswald bei Haslach (Bezirk Rohrbach): „Steilstufenwirt“
  • Traunviertel - Marktgemeinde Vorchdorf (Bezirk Gmunden): „Umbau vom ehemaligen Schmuckkastl zur Bäckerei - Café GWÖLB“
  • Hausruckviertel - Marktgemeinde Lambach (Bezirk Wels-Land): „Generationenpark Klostergartl Lambach gemeinsam gestalten - von Jung bis Alt. Weil miteinander mehr bewegt“

Den Gewinnern des OÖ. Ortsbildpreises 2025 wurden von Landesrat Achleitner und Vorstandsdirektorin Mag.a Kathrin Kühtreiber von der OÖ. Versicherung als Kooperationspartner eine von der FH Oberösterreich gestaltete Skulptur, eine Urkunde sowie ein Geldbetrag für die jeweilige DOSTE-Vereinskasse (5.000 Euro für den Landessieger und je 2.000 Euro für die Viertelsieger) überreicht.

Die Familie der Dorf- und Stadtentwicklung (DOSTE) in OÖ wächst weiter:

„Aktuell sind 282 Gemeinden und 232 Vereine Mitglied des OÖ. Dorf- und Stadtentwicklungsprogrammes. Dass das Engagement für lebendige Gemeinden, Städte und Ortszentren in Oberösterreich nach wie vor hoch im Kurs steht, zeigt auch die Tatsache, dass heuer wieder fünf neue Gemeinden in das Dorf- und Stadtentwicklungsprogramm aufgenommen worden sind: Freinberg, Hinzenbach, Neufelden, Waldneukirchen und Gilgenberg am Weilhart“, betonte Landesrat Achleitner.

Die Siegerprojekte des OÖ. Ortsbildpreises 2025 im Detail

Landessieger: Gemeinde Windhaag bei Perg (Bezirk Perg): “Gemeindezentrum Priorat“:

Im Mai 2024 konnte die Gemeinde Windhaag bei Perg die Sanierungsarbeiten des ehemaligen Klosters Windhaag mit einem Festakt feierlich abschließen. Das Kloster wurde Ende des 17. Jahrhunderts aus Steinen des Prunkschlosses errichtet und nach kaum 100 Jahren wieder aufgelöst. In weiterer Folge kam es zu zahlreichen Besitzer/innenwechseln und Umnutzungen, die Bausubstanz des denkmalgeschützten Priorats verfiel nach und nach. Auf Bestreben engagierter Bürger/innen konnte die Gemeinde den „Schandfleck“ mitten im Ortszentrum im Jahr 2008 erwerben und unter großem ehrenamtlichen Engagement Schritt für Schritt behutsam sanieren. 16 Jahre und 4 Bauetappen später ist aus dem ehemaligen Priorat ein modernes, zeitgemäßes Gemeindezentrum geworden. Heute beherbergt es nicht nur das Gemeindeamt (inkl. Sitzungssaal/Trauungssaal), sondern auch Räumlichkeiten für gewerbliche Mieter/innen (Bank, Ärztin, etc.) und Vereine (Goldhaubengruppe, Bürgergarde). Der aufwändig restaurierte Gewölbekeller wie auch die neu gestaltete Gartenanlage bieten darüber hinaus Platz für Veranstaltungen aller Art.

Viertelsieger:

- Innviertel - Marktgemeinde Aspach (Bezirk Braunau): „Neugestaltung des Ortsplatzes“:

In Zusammenarbeit mit dem Verein „Lebenswertes Aspach-Wildenau“ setzte sich die Gemeinde im Jahr 2021 das Ziel, ihren Ortskern durch Begrünungsmaßnahmen aufzuwerten und so zusätzliche Treffpunkte für Jung und Alt zu schaffen. Zum einen erfolgte eine Abstufung des „Schlosskellerhügel“-Hangs, der mit Granit-Steinmauern befestigt und heimischen Sträuchern bepflanzt wurde. Zum anderen wurde der gegenüberliegende ehemalige Kurheimteich zu einem fließenden „Bacherl“ umgewandelt. Dies wurde durch eine kleine Holzbrücke und zum Verweilen einladende Sitzgelegenheiten ergänzt. Heute dient der aufgewertete Ortsplatz allen Gemeindebürger/innen, aber auch Besucher/innen als Ort der Begegnung, Ruhe und Erholung.

- Mühlviertel - Gemeinde St. Oswald bei Haslach (Bezirk Rohrbach): „Steilstufenwirt“:

In der Gemeinde St. Oswald bei Haslach haben bereits vor vielen Jahrzehnten das letzte Gasthaus und der letzte Nahversorger zugesperrt. Damit gingen nicht nur zentrale Versorgungsstrukturen, sondern auch Orte der Begegnung und des Austauschs verloren. Bei einer im Jahr 2020 durchgeführten Bürger/innenbefragung wurde der Wunsch nach einem sozialen Treffpunkt geäußert, woraufhin mögliche Handlungsschritte mit den lokalen Vereinen erarbeitet wurden. Im darauffolgenden Jahr brachte ein durch die SPES-Zukunftsakademie begleiteter Agenda21-Prozess schließlich den Stein ins Rollen: Die Idee, die alte Volksschule bzw. Raiffeisenbank als Bürgergenossenschaft zu reaktivieren, war geboren. Die Gemeinde kaufte das Gebäude an und stellte es der Bürgergenossenschaft mittels Baurechtsvertrag zur Verfügung. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung (durch den Kauf von Genossenschaftsanteilen - bis dato 250 Mitglieder - und aktiver Mitarbeit), der Unterstützung von Firmen und Vereinen wie auch einer Förderung durch das Land OÖ konnte das Vorhaben letztlich realisiert werden. Nach 14-monatiger Bauzeit konnte der „Steilstufenwirt“ am 29. Juni 2025 feierlich eröffnen und das Bedürfnis nach einem sozialen Treffpunkt in der Gemeinde stillen.

- Traunviertel - Marktgemeinde Vorchdorf (Bezirk Gmunden): „Umbau vom ehemaligen Schmuckkastl zur Bäckerei - Café GWÖLB“:

Das im Eigentum der Marktgemeinde stehende, denkmalgeschützte Gebäude am Vorchdorfer Schlossplatz stand seit dem Jahr 2020 leer. Nach intensiven Bemühungen der Marktgemeinde und des Vereins Zukunft Vorchdorf konnte mit der Familie Helmberger schließlich ein Partner gefunden werden, der das Geschäftslokal seit dem Jahr 2023 mit neuem Leben füllt. Nach einer sensiblen, denkmalgerechten Sanierung beherbergt das Gebäude heute mit dem Café Gwölb eine der kleinsten Bäckereien Oberösterreichs. So konnte sowohl ein Stück Geschichte des Orts erhalten, als auch neuer Raum für Begegnung mitten im Zentrum geschaffen werden. Doch nicht nur das Gebäude erstrahlt heute in neuem Glanz, auch der umliegende öffentliche Raum hat eine maßgebliche Aufwertung erfahren. Der gesamte Vorplatz wurde mit Kleinsteinpflaster befestigt und durch ansprechende Begrünung ergänzt. So konnte ein Ort geschaffen werden, der barrierefrei zugänglich ist und zum Verweilen einlädt.

- Hausruckviertel - Marktgemeinde Lambach (Bezirk Wels-Land): „Generationenpark Klostergartl Lambach gemeinsam gestalten - von Jung bis Alt. Weil miteinander mehr bewegt“:

Im Jahr 2024 wurde eine brachliegende Wiese unterhalb des Benediktinerstifts im Zuge eines Projekts der LEADER Region Wels-Land zum Generationenpark „Klostergartl“ aufgewertet. Der naturnah gestaltete Park lädt zum Spielen (Boccia, Spielplatz, Slacklines, …) und Verweilen (Sitzgelegenheiten, Naschgarten, Trinkbrunnen, …) ein und fördert die generationenübergreifende Begegnung der Bevölkerung. Von Schulklassen wird er etwa als „offenes Klassenzimmer“ – z.B. im Sportunterricht – genutzt, Familien, Radfahrer/innen und Senior/innen schätzen ihn als Ort der Erholung.