
Trotz der Diskussionen um Bodenverbrauch bleibt die die Bereitstellung von Grünanlagen und Sportstätten eine zentrale kommunale Aufgabe.
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Zwischen Pflicht und Mehrwert
Wie Grünanlagen und Sportstätten unsere Gemeinden prägen
Zwischen dem Ziel, Bodenverbrauch zu reduzieren, und der Verpflichtung, lebenswerte Orte zu schaffen, stehen Österreichs Gemeinden vor einer komplexen Aufgabe. Dennoch bleiben Grünanlagen und Sportstätten zentrale Investitionsfelder – nicht zuletzt weil sie Gesundheit, soziale Begegnung und Nachhaltigkeit vereinen.
Kommunale Grünanlagen und Sportstätten spielen eine zentrale Rolle in der Gestaltung lebenswerter Gemeinden. Sie bieten nicht nur Raum für Erholung und sportliche Betätigung, sondern tragen auch maßgeblich zur ökologischen Balance und sozialen Interaktion bei. Allerdings stehen Gemeinden vor der Herausforderung, diese Flächen bereitzustellen, ohne den Bodenverbrauch unnötig zu erhöhen.
Bodenverbrauch und Grünflächen
Der Begriff „Bodenverbrauch“ wird häufig mit negativen Assoziationen verbunden, insbesondere wenn es um die Versiegelung von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke geht. Interessanterweise werden jedoch auch Grünanlagen, Parks und Sportstätten in diese Kategorie eingerechnet. Wie in einem Artikel auf kommunal.at dargestellt, stellt sich die Frage, ob beispielsweise ein Naturpark als „verbrauchte“ Fläche gelten sollte. Diese Betrachtungsweise verdeutlicht die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit einer differenzierten Diskussion über sinnvolle Zielvorgaben im Flächenmanagement.
Kommunale Verantwortung für Grünanlagen und Sportstätten
Die Bereitstellung und Pflege von Grünanlagen und Sportstätten ist eine essenzielle Aufgabe der Gemeinden. Diese Einrichtungen fördern die Gesundheit der Bevölkerung, dienen als soziale Treffpunkte und verbessern das Mikroklima in urbanen Gebieten.
Wie auf kommunal.at hervorgehoben wird, sind öffentliche Grünflächen unverzichtbar für die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger.
Zudem sind Gemeinden gemäß der Wiederherstellungsverordnung des Grünen Deals verpflichtet, für einen Zuwachs an städtischem Grün zu sorgen und natürliche Beschattung zu forcieren. Dies unterstreicht die Bedeutung kommunaler Grünflächen im Kontext des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel.
Warum investieren Gemeinden in Grünanlagen und Sportstätten?
Trotz der Herausforderungen im Flächenmanagement investieren viele Gemeinden bewusst in Grünanlagen und Sportstätten. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Gesundheitsförderung: Grünflächen und Sportstätten bieten Raum für körperliche Aktivitäten, was zur Gesundheitsprävention beiträgt.
- Soziale Integration: Diese Orte dienen als Treffpunkte für verschiedene Bevölkerungsgruppen und fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
- Ökologische Vorteile: Grünflächen verbessern die Luftqualität, wirken temperaturregulierend und unterstützen die Biodiversität.
- Attraktivität der Gemeinde: Ein ansprechendes Angebot an Freizeitmöglichkeiten steigert die Lebensqualität und kann die Gemeinde für Zuzügler attraktiver machen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Bereitstellung von Grünanlagen und Sportstätten trotz der Diskussionen um Bodenverbrauch eine zentrale kommunale Aufgabe bleibt. Durch sorgfältige Planung und nachhaltiges Management können Gemeinden diese Flächen so gestalten, dass sie sowohl den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden als auch den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden berücksichtigen.
Gesundheitsförderung & Lebensqualität
Innsbruck plant im Budgetjahr 2025 Investitionen von insgesamt 37,2 Millionen Euro in verschiedenen Ressorts. Davon sind vier Millionen Euro speziell für Grünanlagen vorgesehen. Ein zentrales Projekt ist die Neugestaltung des Bozner Platzes mit einem Budget von 8,3 Millionen Euro, die eine klimafitte Platzgestaltung mit 31 neuen Bäumen und multifunktionalen Freiflächen umfasst.
Und in Lustenau wurde ein Budget von 129 Millionen Euro für 2025 beschlossen, wobei 31 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen sind, unter anderem in das neue Reichshofstadion. Diese Investitionen sollen den sozialen Zusammenhalt stärken und der Bevölkerung moderne Sporteinrichtungen bieten.
Zusammenfassend investieren österreichische Gemeinden in Sportanlagen und Grünflächen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Bürger zu fördern, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und die Attraktivität ihrer Gemeinden zu erhöhen.
Die genaue Anzahl der Sportanlagen in Österreich, die sich im Besitz von Gemeinden befinden oder von diesen betrieben werden, ist aufgrund fehlender zentraler Erhebungen schwer zu bestimmen. Allerdings bietet die Plattform gosportplatz.at eine umfangreiche Datenbank mit über 12.000 erfassten Sportanlagen in Österreich. Diese Zahl umfasst jedoch sowohl kommunale als auch private Einrichtungen.
Die Plattform schwimmbadcheck.at listet über 900 Bäder und Badeseen in Österreich auf, darunter auch Fluss- und Strandbäder. Allerdings ist die genaue Anzahl von Fluss- und Strandbädern schwer zu bestimmen, da diese oft nicht zentral erfasst werden.