Unsere Straßen! Ersticken wir im Verkehr?
Die elfte Ausgabe des „Kommunal-Journals“ 1991 widmete einer bangen Frage, nämlich der ökologischen Belastbarkeit der Erde. Und dem Versuch der Menschheit, die Grenzen dieser Belastbarkeit zu überschreiten.
Mit Stand 1989 gab es weltweit rund 530 Millionen Kraftfahrzeuge (2014 waren es 1,2 Milliarden!). In Österreich fuhren 1989 4,5 Millionen Autos (6,54 Millionen im Jahr 2015). Abgesehen von den Schäden für die Umwelt und dem Energieverbrauch legte der Beitrag im Kommunal-Journal den Finger auf eine weitere Wunde: die außerordentliche Belastung und die dauerhafte Zerstörung der Bodenstruktur durch „die Autos“.
Das gesamte Straßennetz auf Fläche umgerechnet bedeckte 1991 geschätzte 2700 Quadratkilometer – was etwas mehr als die Fläche Vorarlbergs umfasste!
Der eher pessimistische Beitrag listete als Hauptprobleme auf, dass sich seit den 70er-Jahren in Punkto Gütertransport das Verhältnis Schiene-Straße auf 30 zu 70 gedreht habe, dass nach dem Fall des Eisernen Vorhangs sich „Lawinen“ von Autos aus dem ehemaligen Ostblock auf Österreichs Straßen nach Westen wälzten. Als Schlussfolgerung meinte das Kommunal-Journal, dass unser gesamtes Verkehrsgeschehen in Frage zu stellen sei und dass wir „noch einen weiten Weg zu einer sozialen Verkehrspolitik vor uns haben“.
Wege im ländlichen Raum
Ein zweiter Beitrag der Ausgabe befasste sich mit dem kommunalen Wegenetz. Darin wurde ausgeführt, dass das österreichische Straßennetz rund 210.000 km lang sei, davon aber 170.000 „niederrangige“ Kilometer seien. 70.000 davon wiederum waren klassische Gemeindestraßen, die zu Dauersiedlungen führten. Zahlen, die heute sogar noch wesentlich höher sind, wie KOMMUNAL in der Ausgabe 2/2016 darstellte.