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Scharfe Worte Richtung Wien
Platter sprach dezidiert den Pflegeregress an, bei dem das Parlament in Wien die Finanzhoheit ausgehebelt habe. „Mit den im Raum stehenden 100 Millionen Euro wird nie das Auslangen zu finden sein. Es muss am Anfang mindestens die doppelte Summe sein. Und danach gilt es, exakt die Daten und Fakten zu sammeln, um zu einer Kostenwahrheit zu kommen. Wien hat den Pflegeregress abgeschafft, Wien soll auch dafür bezahlen“, machte Tirols Landeschef deutlich.
Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl stieß ins selbe Horn: „Wer anschafft, hat auch zu zahlen. Wir müssen uns dieser Herausforderung durch den Bund stellen.“ Riedl ließ in seiner Ansprache auch anklingen, dass er sich eine innere Reform des Gemeindebundes wünscht. Die Zeit dafür sei reif, wobei er nicht auf Gutes und Bewährtes verzichten wolle.
Rückblick auf zwei Mal 70 Jahre
Einen historischen Rückblick auf jeweils 70 Jahre Gemeindeverband hielten die Alt-Präsidenten Helmut Mödlhammer aus Salzburg und Hermann Arnold aus Tirol. Für ersteren steht fest: „In den vergangenen 70 Jahren haben die Gemeinden unglaubliches für die Republik geleistet und diese geformt.“ Arnold wiederum sagte: „Hätte man den Verband einst nicht gegründet, müsste man ihn jetzt gründen.“ Und schob noch hinterher: „Man darf nicht immer das tun, was die Bevölkerung gerne hätte, sondern das, was die Bevölkerung braucht.“
Ehrungen
Im Rahmen des Gemeindetages wurde der ehemalige Vizepräsident des Tiroler Gemeindeverbandes, Rudolf Nagl aus Axams, geehrt. Höhepunkt war dann die Ehrenring-Verleihung an den langjährigen Präsidenten des Österreichischen Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer. „Die Überraschung ist perfekt gelungen, ich wusste von gar nichts. Und nicht nur jetzt bin ich den Menschen Tirols zu großem Dank verpflichtet“, erklärte der Geehrte, der von Tirols Gemeindeverbands-Präsident Ernst Schöpf und dessen Salzburger Amtskollegen Günther Mitterer beglückwünscht wurde.