Demokratie-Puzzle
Salzburger Bildungswerk - Marlene Klotz
© Salzburger Bildungswerk - Marlene Klotz

Riesenpuzzle stärkt den Dialog über Demokratie in Gemeinden

19. Februar 2025
Das Projekt „Mitmischen und Einmischen im Dorf“ der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk ist in die erste Runde gegangen und unterstützt Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in der Kommunikation wichtiger Gemeindethemen. Für das Projekt hat der Gemeindebund eine Grafik bereitgestellt, die als Riesenpuzzle von Gemeinde zu Gemeinde wandert.

Demokratie beginnt im Kleinen: Wie kann ich mich in der Gemeinde einbringen? Was macht eigentlich der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin? Und wofür setzt sich die Gemeindevertretung ein?

Wenn es um Kommunalpolitik geht, sind viele Fragen offen. Das weiß Florian Juritsch, Bürgermeister der Gemeinde Unken im Land Salzburg. Er hat deshalb als erster mit seiner Gemeinde am Projekt „Mitmischen und Einmischen im Dorf“ der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk teilgenommen. Das Projekt begeistert Bürgerinnen und Bürger spielerisch für Demokratie und bringt ihnen politische Prozesse näher. Unter anderem durch ein großes Puzzle, das eine Modellgemeinde mitsamt all seiner Funktionen zeigt, die sie erfüllt und in Zusammenarbeit mit dem Gemeindebund entstanden ist.

Demokratie-Puzzle
Das Bild für das Puzzle wurde vom Gemeindebund zur Verfügung gestellt und von der Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk mit Informationen zu den Aufgaben einer Gemeinde adaptiert.

Wie funktioniert das Projekt? Demokratiebildung am Beispiel der Gemeinde Unken

Am Tag des Bürgerforums der Gemeinde Unken stehen Thementische im Gemeindesaal. Menschen diskutieren mit Gemeindevertreter*innen und bringen Ideen ein, die bei künftigen Entscheidungen berücksichtigt werden sollen. Eine Gruppe ist damit beschäftigt, das 1,5 mal 3 Meter große Gemeinde-Puzzle zusammenzusetzen. Mit dem Einsetzen des letzten Puzzleteils wird eine Modellgemeinde mit allen Funktionen sichtbar.

Etwas später hält Armin Mühlböck, Politikwissenschaftler der Universität Salzburg und Referent des Salzburger Bildungswerkes, den Vortrag „Politik hinter und vor der Haustür“.

„Die Menschen schätzen vor allem die positive Atmosphäre“, erzählt Juritsch. „Bei einer klassischen Gemeindeveranstaltung hält der Bürgermeister oft einen frontalen Vortrag. Danach kommen Fragen und Meldungen aus dem Publikum, die nicht immer für alle relevant sind. Außerdem kommen nicht so viele Menschen zu Wort, denn nicht jeder will ein Statement vor einer großen Gruppe abgeben.“

Das Angebot „Mitmischen und Einmischen im Dorf“ sieht er als große Unterstützung für Gemeinden und findet, dass jede Gemeinde dieses einmal durchgeführt haben sollte: „Das Projekt ist niederschwellig, kostet nichts, ist einfach zu organisieren und fördert das Verständnis der Menschen für Demokratie und die Freude am Mitwirken.“ Die Gemeinde will als nächstes das Demokratie-Pubquiz aus dem Projekt veranstalten.

Wie läuft das Projekt ab und wie lässt es sich umsetzen?

  • In der ersten Phase kommt ein Politik-Experte in die Gemeinde. Dieser gibt Einblick in die Arbeit von gewählten Politikerinnen und Politikern und in die Funktionsweise von Gemeindeinstitutionen. Zur Veranschaulichung kommt das Riesen-Gemeinde-Puzzle zum Einsatz.

     
  • In der zweiten Phase machen Bürgerinnen und Bürger einen Spaziergang durch die Gemeinde, bei dem sie in die Einrichtungen der Gemeinde hineinschauen dürfen. „Dabei gibt es oft viele Geschichten zu erzählen“, sagt Glas. Alternativ – wie im Fall der Gemeinde Unken – findet ein Pubquiz statt.

    „Wir stellen dann Fragen wie ‚Aus wie vielen Nationen kommen Menschen unserer Gemeinde?‘ oder – was ich ja besonders interessant finde, weil nicht sichtbar - ‚Wie viel kostet das Verlegen eines Kilometers Glasfaserkabel?‘ Viele staunen, wenn sie erfahren, dass dies bis zu 70.000 Euro kosten kann.“


     
  • In der dritten Phase bringen sich Bürger*innen in der Ideenwerkstatt „Schimpfen, Spinnen, Schaffen“ ein: „Ergebnis sollen einige Projekte sein, die dann mit Freiwilligen umgesetzt werden, dabei begleitet und fördert die Gemeindeentwicklung im Salzburger Bildungswerk“, informiert Alexander Glas.

     
  • In der vierten Phase können Bürgerinnen und Bürger den Salzburger Landtag bei einer Führung mit Landtagspräsidentin Birgitta Pallauf kennenlernen.

Wie kann man das Projekt bei sich in der Gemeinde umsetzen?

„Wir bieten das Projekt für Gemeinden im Land Salzburg an. Interessierte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister können sich einfach bei uns melden“, sagt Glas. Wer ähnliche Projekte in anderen Bundesländern plant, kann sich gerne an ihn wenden: „Wir haben lange an dem Projekt gearbeitet und freuen uns, unser Wissen weiterzugeben.“

Kontakt:

Alexander Glas MSc

E-Mail: alexander.glas@sbw.salzburg.at

Telefonnummer: 0662-872691-13

Link:

https://www.gemeindeentwicklung.at/de/gemeindeentwicklung/gemeindeprojekte/mitmischen-und-einmischen-im-dorf

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