Bettlägrige Frau mit Pflegerin
Pro Region wird es eine zentrale Anlaufstelle für Pflege und Betreuung geben, die den „Mittelbau“ von Pflege und Betreuung steuert und organisiert.
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Burgenland

Neue Wege in der Pflegeversorgung

25. Januar 2022
Im Burgenland wurde ein neues, wohnortnahes Pflegekonzept präsentiert. In einer neuen Struktur werden die Bereiche Hauskrankenpflege, betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung in 28 Regionen und rund 70 Subregionen gegliedert.

Gestartet wird in zwei Modellregionen noch im Sommer 2022. Der Start im gesamten Burgenland wird im Jänner 2024 sein. „Die Menschen im Burgenland wollen zu Hause alt werden, dies soll mit den entsprechenden Angeboten möglich werden“, unterstreicht Landesrat Leonhard Schneemann.

Das neue Konzept wurde mit wissenschaftlicher Begleitung des Entwicklungs- und Planungsinstituts für Gesundheit (EPIG) erarbeitet. Es sieht vor, das Burgenland in 28 Regionen und rund 70 Subregionen zu gliedern. Eine Region wird die Größe von 10.000 bis 12.000 BewohnerInnen haben, in einer Subregion sollen rund 4.000 Menschen wohnen.

Zentrale Anlaufstelle für Pflege und Betreuung in jeder Region

Pro Region wird es eine zentrale Anlaufstelle für Pflege und Betreuung geben, die den „Mittelbau“ von Pflege und Betreuung steuert und organisiert.

„Dieses Modell ist ein völlig neuer Zugang und stellt einen Paradigmenwechsel dar“, meint Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Das Modell soll im Vergleich zu den aktuellen Versorgungsstrukturen kostenneutral sein, die Verrechnung mit den Trägern in Hauskrankenpflege, Tagesseniorenzentren und betreutem Wohnen soll in Zukunft über die Abrechnung von Vollzeitäquivalenten passieren.

Ein weiteres Ziel sei es, mit der wohnortnahen Versorgung in den Gemeinden an den Pflegestützpunkten in den Regionen, auch die Zivilbevölkerung einzubeziehen, sagte Doskozil. 

Fahrplan

Wesentliches Ziel sei, unterstrich der Landeshauptmann, alle aktuellen Anbieter in die neuen Strukturen mitzunehmen. Bis 2024 sollen Pflege und Betreuung in den 28 Regionen umgesetzt sein. Gestartet wird in zwei Modellregionen.

Die Ausschreibung für die 28 Regionen werde zu Jahresbeginn 2023 umgesetzt. Es soll künftig ein einziger Träger pro Region für die Angebote in Pflege und Betreuung verantwortlich sein (ausgenommen sind die Altenwohn- und Pflegeheime) und auch die jeweiligen Subregionen führen. Pro Subregion sollen bei den Trägern neun Vollzeitäquivalente beschäftigt sein. (Das Mindestlohnmodell im Burgenland von 1.700 Euro netto bei 40 Stunden wird umgesetzt.)