Alfred Riedl und Johannes Pressl
Im Rahmen der Landesversammlung in Grafenegg wurde Alfred Riedl zum Ehrenpräsidenten des NÖ Gemeindebundes gewählt. Nachfolger Johannes Pressl überreichte die Urkunde.
© Erich Marschik

Meilensteine einer Präsidentschaft

Nach zwei Jahrzehnten als Präsident des NÖ Gemeindebundes verzichtete Alfred Riedl auf eine erneute Kandidatur. Jetzt will er sich verstärkt auf seine Tätigkeit als Chef des Österreichischen Gemeindebundes konzentrieren.

Seit 2001, als Alfred Riedl zum Präsidenten des damaligen Gemeindevertreterverbandes der Volkspartei Niederösterreich (heute NÖ Gemeindebund) gewählt wurde, hat sich viel getan.

„Die Gemeinden haben sich von Verwaltungs- zu Service-Einheiten gewandelt. Gleichzeitig sind die Abläufe komplexer geworden. Es war deshalb wichtig, dass wir schon frühzeitig die Ausbildungsmöglichkeiten für Gemeindevertreter intensiviert haben“, sagt Riedl. Denn schließlich würden diese für ihre Entscheidungen zivilrechtlich und strafrechtlich haften. „Und sie sind schließlich auch so nahe am Bürger wie niemand sonst. Die Oberen können in Wien, Brüssel und St. Pölten beschließen, was sie wollen – wenn es die lokalen Verantwortungsträger nicht erklären können, kommt es bei den Leuten nicht an“, meint Riedl.

Erfolge

Als einen der wesentlichen Meilensteine, die während seiner Amtszeit in Niederösterreich gesetzt wurden, nennt er das Kindergartengesetz. Schwerpunkte waren dabei die Herabsetzung der Kinderhöchstzahl in Gruppen von 28 auf 25, bedarfsgerechte Öffnungszeiten und die Aufnahme von Kindern ab zweieinhalb Jahren. „Da waren wir Trendsetter, und heute stehen wir bei einer 98-prozentigen Betreuungsquote der Drei- bis Fünfjährigen an der Spitze im Bundesländervergleich“, ist Riedl stolz. 

Als weiteres wichtiges Ergebnis nennt er die Übernahme der Krankenanstalten durch das Land, die Spitalsgemeinden Ersparnisse von über 100 Millionen Euro einbrachte. 

Eine mutige Entscheidung sei der Beschluss des neuen Musikschulgesetzes gewesen, meint Riedl. „Heute stehen wir mit der Qualität unserer Musikschulen, der Arbeitszeit der Lehrer, aber auch mit dem Angebot ganz vorne.“ 

„Auch die anfangs belächelte Aktion ,Natur im Garten‘ durfte ich über 20 Jahre hinweg mitprägen. Heute ist sie eine landesweite Bewegung, um die uns viele Bundesländer beneiden.“ Genau dorthin wolle man auch mit dem „Dorf der Zukunft“ kommen: Ideen verwirklichen, Neues umsetzen, Zukunft gestalten. 

Als letzten Punkt nennt er die Kommunalgipfelvereinbarungen, die es in dieser Form nur in Niederösterreich gibt. „Mir war immer die Partnerschaft von Land und Gemeinden wichtig.“ 

Über seine persönliche Motivation meint Riedl: „Ich habe über die Jahre hinweg immer ein Feuer in mir gespürt, das mich weiter angetrieben hat. Ich glaube, dass es jedem engagierten Politiker so geht. Wenn man kein Feuer hat, dann geht nichts weiter!“ Und dieses Feuer brennt weiterhin in Alfred Riedl.