altes Rathaus in Linz
Bürgermeister Klaus Luger wird weiterhin im Linzer Alten Rathaus amtieren.
© Michael Kranewitter, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0

Oberösterreich

Linz bleibt in roter Hand

11. Oktober 2021
Bei den Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich vor zwei Wochen hatte es in 72 Gemeinden keine klare Mehrheit für einen Kandidaten gegeben, weswegen Stichwahlen nötig waren. In Linz setzte sich Amtsinhaber Klaus Luger mit 73,1 zu 26,9 Prozent klar gegen seinen ÖVP-Herausforderer Bernhard Baier durch.

Die ÖVP verlor die Bezirkshauptstädte Freistadt, Eferding, Schärding und Vöcklabruck an die SPÖ. Insgesamt wurde jeder dritte VP-Bürgermeister, der sich der Wiederwahl stellen musste, abgewählt. In Grieskirchen, Perg und Ried im Innkreis konnten sich die von der Volkspartei gestellten Gemeindechefs allerdings behaupten.

In Bad Ischl konnte sich Stadtchefin Ines Schiller (SPÖ) knapp gegen ihren Herausforderer Hannes Mathes behauptet. Der ehemalige Salzburger SP-Landesgeschäftsführer, der mit einer von der ÖVP unterstützten Namensliste kandidiert hatte, unterlag um nur 63 Stimmen.

Der Einfluss der Bundespolitik

Es stellt sich die Frage, inwieweit sich die aktuelle Regierungskrise und der Rücktritt von Bundeskanzler Kurz auf das Ergebnis ausgewirkt hat. Hans Hingsamer, Präsident des Oberösterreichischen Gemeindebundes, sieht keinen klaren Trend. „In erster Linie werden Bürgermeisterwahlen von den kandidierenden Persönlichkeiten entschieden“, meint er. Lediglich dort, wo ÖVP-Kandidaten knapp unterlegen sind, könnte die Situation in der Bundespolitik entscheidend gewesen sein.

Hans Hingsamer
Hans Hingsamer, Präsident des OÖ Gemeindebundes: „In erster Linie werden Bürgermeisterwahlen von den kandidierenden Persönlichkeiten entschieden.“

„Ich habe von einigen Orten gehört, dass Familien, die dem Lager der Volkspartei zugerechnet werden, nicht zur Wahl gegangen sind“, berichtet er. „In Gemeinden, wie etwa Kirchdorf, wo der VP-Herausforderer der SP-Bürgermeisterin lediglich um drei Stimmen unterlegen ist, könnte das ausschlaggebend gewesen sein.“

Erfolge für Grüne und Freiheitliche

In Attersee gibt es mit Rudolf Hemetsberger künftig den ersten grünen Bürgermeister Oberösterreichs.

Auch die FPÖ darf sich über den Gewinn mehrerer Rathäuser freuen, etwa in der Stadt Ansfelden, wo sich der frühere Vizebürgermeister Christian Partoll gegen den bisherigen Gemeindechef Manfred Baumberger durchsetzte.