Blick auf Paris mit Eifelturm
Die Lage am Pariser Wohnungsmarkt ist äußerst angespannt.
© Shutterstock/Brian Kinney

Paris kämpft gegen AirBnB

10. September 2018
Paris könnte die erste europäische Metropole sein, die AirBnB aus dem Stadtzentrum verbannt. Der Abgeordnete Ian Brossat, Vorsitzender der Kommunistischen Partei Frankreichs, wirft der Buchungsplattform vor, die Bewohner aus der Stadt zu drängen.

In Paris herrscht Wohnungsnot, die noch verschärft wird, weil 60.000 Apartments über AirBnb vermietet werden. Damit ist die französische Hauptstadt der größte Markt für die Plattform.

„Wollen wir, dass Paris eine Stadt ist, in der die Mittelklasse leben kann, oder wollen wir sie zu einem Spielplatz für saudi-arabische und amerikanische Millionäre machen?“, fragt Ian Brossat, der verhindern möchte, dass die Stadt ein „Open-Air-Museum“ wird. Er will in den Arrondissements eins bis vier – dort befindet sich die Mehrzahl der Sehenswürdigkeiten - die kurzfristige touristische Vermietung verbieten. Auch der Kauf von Zweitwohnungen soll untersagt werden.

Vermietung nur an 120 Nächten im Jahr

Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat bereits Maßnahmen gegen Buchungsplattformen gesetzt. Vermieter müssen sich registrieren lassen und die Apartments dürfen maximal 120 Nächte im Jahr vermietet werden. 

Auch andere Großstädte setzen Maßnahmen

Auch andere begehrte Reiseziele in Europa, darunter Amsterdam, Barcelona und Berlin, gehen gegen AirBnB vor. Jüngst hat Hamburg mit einem Gesetzesentwurf zur Änderung im Wohnraumschutz beschlossen, die Regeln für die zeitweise Wohnungsvermietung zum Jahresbeginn 2019 zu verschärfen. Dann müssen Vermieter mit bis zu 500.000 Euro Strafe rechnen, wenn sie sich nicht an die Regeln halten.