Gartenschlauch im Wasserbecken
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Immer mehr Gemeinden verbieten Befüllung von Swimmingpools

4. Mai 2023
Der Frühling ist die Zeit, in der Swimmingpools eingelassen werden. Allein das Befüllen eines durchschnittlichen Beckens von 8 x 4 Metern erfordert bis zu 80.000 Liter Wasser. Daher haben bereits mehrere österreichische Gemeinden Maßnahmen ergriffen und das Befüllen von privaten Pools verboten.

Ein Beispiel hierfür ist die Region Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark. Dort gab es 2022 nur 530 mm an Niederschlägen, 2021 waren es noch 567 mm gewesen. Aufgrund der anhaltenden Dürre soll der Wasserverbrauch reduziert werden. Daher wurde beschlossen, dass das Befüllen von Pools untersagt ist und Verstöße gegen die Regelung mit hohen Bußgeldern geahndet werden.

„Die Strafe von 3.000 Euro soll den Ernst der Lage deutlich machen und falls wir auf einen Verstoß aufmerksam werden, wird diese auch vollzogen“, stellt Wolfgang Zingl, Bürgermeister von Friedberg, klar.

Die Gemeinden, die an der erst vor 15 Jahren gebauten Transportleitung Oststeiermark (von Graz bis Hartberg-Fürstenfeld) hängen, wehren sich auch gegen den Anschluss weiterer Abnehmer. „Die Interessen beim Wasser sind vielfältig. Da treffen Energieversorger, Fischerei, Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und letztlich der Mensch als Abnehmer aufeinander“, meint der zuständige Landesrat Johann. „Über kurz oder lang wird man erkennen müssen, dass sich nicht mehr alles für alle ausgeht." 

Pools als Brutstätten für Keime

Ein weiteres Problem besteht darin, dass viele private Pools nicht regelmäßig gewartet werden und dadurch eine Brutstätte für Keime und Bakterien darstellen können. Wenn das Poolwasser dann abgelassen wird, gelangt es unmittelbar in das Grundwasser und somit in den Wasserkreislauf. Das kann langfristig zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen.

Niederösterreich gegen Befüllverbot

In Niederösterreich wird ein Befüllverbot von Land und Gemeindebund abgelehnt.

„Eine landesweitere Regelung zur Befüllung von Pools oder gar ein Poolbau-Verbot sind nicht zielführend“, sagt NÖ Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl. Sinnvoll seien allerdings Regelungen auf der Ebene der Gemeinden, um Probleme im Zusammenhang mit dem zeitgleiche Befüllen zu vermeiden, was Wasserversorgungsanlagen an technische Kapazitätsgrenzen stoßen lässt. Pressl: „Viele Gemeinden regulieren schon jetzt den Wasserverbrauch durch vorgeschriebene Anmeldungen von Poolbefüllungen. Ziel ist es aber, statt Verboten, weiterhin Wasser in ausreichenden Mengen bereit zu stellen – und daran arbeiten unsere Gemeinden bereits intensiv.“

Kärnten: Poolbefüllung kann präventiv verboten werden

In Kärnten dürfen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister künftig das Befüllen von Pools und das Gießen von Gartenpflanzen verbieten. Bisher war das nur im Akutfall erlaubt. Nach der Änderung des Gemeindewasserversorgungsgesetzes soll es möglich sein, bereits präventiv aktiv zu werden, um Wasserknappheit zu verhindern.

Untersagt die Gemeinde etwa das Poolbefüllen und hält sich jemand nicht daran, drohen bis zu 2.180 Euro Strafe.

Nachhaltige Alternativen zum klassischen Pool

Möchten Sie im Sommer auf den Swimming Pool verzichten oder suchen Sie nach einer nachhaltigen Lösung für den eigenen Garten? Hier finden Sie die besten Alternativen für heiße Sommertage:

  • Der wartungsarme Schwimmteich: Schwimmteiche benötigen weder Filter noch Chemie und müssen deshalb nur minimal gewartet werden. Das Wasser wird einmal eingelassen und durch Pflanzen gereinigt.
  • Umsteigen auf einen Naturpool: Auch Naturpools haben den Vorteil, dass sie nur einmal eingelassen werden müssen. Sind sie befüllt, werden sie über Jahre hinweg durch einen Bio-Filter gereinigt. Dadurch sparen Sie nicht nur Wasser, sondern auch Chemie. Auch eine Mischung aus Naturpool und Schwimmteich ist möglich.
  • Schnelle Abkühlung mit einer Gartendusche: Eine Gartendusche verbraucht weitaus weniger Wasser als ein Pool. Mit Solar-Tank können Sie sogar warm duschen – und dabei Geld sparen.