
Derzeitige Endstation der Mühlkreisbahn ist der Bahnhof Linz-Urfahr.
Foto: LinzWiki
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Grünes Licht für die neue Mühlkreisbahn
Der oberösterreichische Landtag hat einstimmig beschlossen, dass die Mühlkreisbahn modernisiert und bis zum Linzer Hauptbahnhof verlängert werden soll. Damit fand eine lange Diskussion über die Zukunft der Bahn ein Ende.
Bereits in den 1990er Jahren wurden verschiedene Varianten mit einer Durchbindung zum Linzer Hauptbahnhof diskutiert. So wurde neben der Variante der City-S-Bahn auch ein straßenbahnähnliches Stadt-Regio-Tram-Konzept diskutiert. Aus allen vorliegenden Systemvarianten erarbeitete das Schweizer Unternehmen Metron in einer abschließenden Studie ein System, dass auch auf aktuell geltende Normen und Gesetze abgestimmt ist.
Die Kernpunkte des Studienergebnisses umfassen:
- Die Beibehaltung der Normalspur
Mit dem Bestand der Normalspur können Kapazitäts- und Komfortvorteile sichergestellt werden. Darüber hinaus entfallen teure Umbauarbeiten und eine Nutzung der Gesamtstrecke bis Aigen-Schlägl ist möglich.
- Die Optimierung des Umsteigeknotens zur Straßenbahn
Der Umsteigeknoten am Mühlkreisbahnhof zur Straßenbahn soll qualitativ verbessert und so für die Fahrgäste attraktiver werden.
- Die Nutzung der neuen Donaubrücke und der zweiten Straßenbahnachse
Ein Teilstück der Route führt über die neue Donaubrücke und die zweite Straßenbahnachse durch Linz. Um die Fahrzeuge mit unterschiedlichen Spurweiten über die Straßenbahnachse führen zu können, wird neben den Straßenbahngleisen eine dritte Schiene verlegt. „Da mit der zweiten Linzer Schienenachse wichtige Standorte mit zahlreichen Arbeitsplätzen angefahren werden, können Umlagerungseffekte erzielt werden. Hierdurch wird die Landstraße zukünftig entlastet“, betont Landesrat Günther Steinkellner.
- Einbindung in das S-Bahn-System als Linie S6
Die Mühlkreisbahn soll zukünftig als Linie 6 in das S-Bahn-System integriert werden. Die Fahrgäste können dann direkt am Bahnsteig 1 des Linzer Hauptbahnhofs aus- und einsteigen. „Durch die Einbindung in das S-Bahn-System wird der Inselbetrieb der Mühlkreisbahn aufgehoben“, führt Steinkellner an. „Darüber hinaus ergeben sich Vorteile für die Pendlerinnen und Pendler aus den charakteristischen, engen Taktverbindungen des S-Bahn-Systems.“
- Moderne Zwei-System-Fahrzeuge
Der weitere Fahrplan der Mühlkreisbahn beinhaltet arbeitsintensive Schritte. So wird eine Finanzierungsunterstützung von Seiten des Bundes angestrebt. Bereits jetzt sind Arbeitsgruppen von Stadt und Land installiert, welche die weitere Koordinierung des Projekts begleiten. Landesrat Steinkellner „Eine modernisierte, komfortable und schnelle Mühlkreisbahn mit geeigneter An- und Durchbindung stellt eine zukunftsfähige Lösung für die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler aus dem Mühlviertel dar.“
Um den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen und Sicherheitsanforderungen nachzukommen, bedarf es der Anschaffung moderner Zwei-System-Fahrzeuge. Diese erfüllen sowohl die vorgeschriebenen Normen für Züge, als auch jene für Straßenbahnen. Darüber hinaus ist der Betrieb innerorts elektrisch und außerhalb mit Dieselantrieb möglich. Der Dieselbetrieb erlaubt weiters eine Einbindung der gesamten Strecke bis Aigen-Schlägl. Die grobgeschätzten jährlichen Betriebskosten bis Aigen-Schlägl werden mit rund 11,5 Millionen Euro geschätzt.