Ortskapelle in Grambach
Raaba-Grambach weist die höchste Steuerkraft-Kopfquote auf.
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Steiermark

Gemeinde-Steuereinnahmen stiegen im Jahr 2021 um 12,1 Prozent

30. Januar 2023
Laut den „Steirischen Statistiken“ kam es nach dem coronabedingten Einbruch 2020 im darauffolgenden Jahr 2021 zu einem markanten Anstieg der Steuereinnahmen der steirischen Gemeinden um 12,1 Prozent. Im Bezirksvergleich führt die Landeshauptstadt Graz die Liste der Steuerkraft-Kopfquote an, Voitsberg bleibt Schlusslicht.

Die Steuerkraft-Kopfquoten, also die Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner, sind ein wichtiger Indikator für die Finanzkraft und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Der aktuelle Bericht der Landesstatistik Steiermark macht deutlich, wie sich die Steuerkraft-Kopfquote nach dem coronabedingten Einbruch 2020 im darauffolgenden Jahr 2021 entwickelt hat.

Hierbei zeigt sich ein markanter Anstieg der Steuereinnahmen der steirischen Gemeinden um +12,1 Prozent. Dieser ist auf einen deutlichen Zuwachs sowohl der Kommunalsteuer um +7,2 Prozent als auch besonders der Ertragsanteile um +15,7 Prozent zurückzuführen.

Martin Mayer, Leiter des Referats Statistik und Geoinformation betont: „Dieser markante Zuwachs lässt sich auf die 2021 gegenüber 2020 wieder stark erhöhten bundesweiten Gesamtsteuereinnahmen und die deutliche Erholung der Wirtschaft zurückführen, es kam damit 2021 sogar in sämtlichen 286 Gemeinden der Steiermark zu einem Anstieg der Steuereinnahmen.“

Steiermark weist relativ niedrige Steuerkraft-Kopfquote auf

Da es im gleichen Zeitraum zu einem leichten Bevölkerungswachstum kam, stieg die Steuerkraft-Kopfquote daher etwas weniger (als die absoluten Steuereinnahmen) um +11,8 Prozent an. Im Jahr 2020 betrug sie landesweit 1.389 Euro und stieg im Jahr 2021 auf 1.552 Euro.

Im Bundesländervergleich weist die Steiermark eine relativ niedrige Steuerkraft-Kopfquote auf und belegt Rang sechs (ohne Wien). Auf den vordersten Rängen befinden sich die westlichen Bundesländer, allen voran Salzburg (1.863 Euro), knapp gefolgt von Vorarlberg und Tirol. Hier wirken sich besonders die günstigen Wirtschaftsstrukturen und die hohe Fremdenverkehrsintensität, aber auch die vergleichsweise höheren Gemeindegrößen positiv auf die Quote aus. Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt das Burgenland mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.254 Euro.

Steirische Bezirke: Voitsberg bleibt Schlusslicht

Im Bezirksvergleich zeigt sich ebenso, dass einwohnerstarke Gemeinden mit zahlreichen Arbeitsplätzen im Produktions- und Dienstleistungssektor, mit geringem Agraranteil und starkem Fremdenverkehr zumeist eine höhere Quote aufweisen.

Demgemäß führen bei der Steuerkraft-Kopfquote die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark plus Graz-Umgebung und allen voran die Landeshauptstadt Graz (2.116 Euro) die Liste an.

Auf den hinteren Plätzen befinden sich fast ausschließlich Agrarbezirke wie Murau, Südoststeiermark, Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld. Voitsberg ist mit einer Steuerkraft-Kopfquote von 1.236 Euro das Schlusslicht.

Die letztgereihten Bezirke haben durchwegs hohe Auspendlerquoten, besonders in Richtung Graz wie im Fall Voitsberg oder im Fall Hartberg-Fürstenfeld Richtung Wiener Raum. Dies hat eine geringere Anzahl an Arbeitsplätzen und somit geringere gemeindeeigene Abgaben zur Folge. Des Weiteren handelt es sich bei den letzten Plätzen dieses Rankings um Bezirke mit fast durchwegs kleineren Gemeinden.

Kopfquoten: Graz rutscht auf 7. Platz ab

Betrachtet man die Statistik nach den Steuerkraft-Kopfquoten der steirischen Gemeinden, so liegen Großgemeinden, bedeutende Industriestandorte, Tourismuszentren und Bezirkshauptstädte auf den vordersten Plätzen.

So wie in den Vorjahren belegen Raaba-Grambach mit einer Quote von 3.144 Euro, Lannach mit 2.676 Euro und Premstätten mit 2.603 Euro die ersten drei Plätze. Graz ist 2021 mit einer Quote von 2.116 Euro von Platz 5 auf 7 gefallen. Die letzten Plätze belegen Kleingemeinden mit hoher Agrarquote, beispielsweise Gutenberg-Stenzengreith (947 Euro) und Stiwoll (959 Euro).