Mann schiebt Rollstuhlfahrer auf einem barrierefreien Wanderweg
Die Klassifizierung der Wege orientiert sich am Tiroler Wander- und Bergwegekonzept und unterteilt rollstuhltaugliche Strecken in die Schwierigkeitsstufen leicht (blau), mittel (rot) und schwierig (schwarz).
© Land Tirol/Brandhuber

Förderung für barrierefreie Wanderwege

26. August 2025
Wanderwege, die mit dem Rollstuhl bewältigt werden können und eigens dafür errichtet oder adaptiert wurden, werden vom Land Tirol klassifiziert, wenn sie entsprechend Kriterien der „Richtlinie zur Klassifizierung von Wanderwegen für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen“ erfüllen. Diese gibt es seit Herbst 2024. Im Bezirk Reutte liegen bereits die Messergebnisse von zehn Wegen vor.

Zudem steht eine ganze Reihe an mobilitätsfreundlichen Angeboten zur Verfügung – etwa der barrierefreie Alpengarten am Hahnenkamm, der Alpenrosenweg auf 1.700 Metern Seehöhe, das Frauenschuhgebiet in Elmen, die Stuibenfälle in Breitenwang, der Rundweg am Sintwag oder die barrierefreie Erschließung des Schlosskopfs in Ehrenberg. Auch in anderen Bezirken bestehen bereits entsprechende Angebote, wie beispielsweise im Piller Moor. 

Das Land fördert solche Projekte mit bis zu 70 Prozent der Nettokosten. Aktuell werden punktuell verteilt rund 15 Vorhaben realisiert. In den vergangenen drei Jahren standen jährlich rund 100.000 Euro an Fördermitteln für barrierefreie Neubau- und Adaptierungsprojekte von Wanderwegen zur Verfügung. 

Drei Schwierigkeitsklassen für barrierefreie Wanderwege

Die Klassifizierung orientiert sich am Tiroler Wander- und Bergwegekonzept und unterteilt rollstuhltaugliche Strecken in die Schwierigkeitsstufen leicht (blau), mittel (rot) und schwierig (schwarz). 

So muss ein mobilitätsfreundlicher Weg beispielsweise mindestens 120 Zentimeter breit sein und darf in der Kategorie leicht nicht mehr als sechs Prozent Längsneigung aufweisen. Erkennbar sind die Wege an den blauen, roten und schwarzen Plaketten, die direkt auf der gelben Wanderwegbeschilderung angebracht werden. Zusätzlich informieren Ausgangstafeln an den Startpunkten der Wege über die wichtigsten Parameter. Damit sollen unterschiedliche Voraussetzungen berücksichtigt und Benutzerinnen und Benutzern eine Orientierungshilfe geboten werden.

Messrollstuhl unterstützt im Außerfern bei Bestandsaufnahme

Der Messrollstuhl zeichnet zentrale physikalische Daten wie Neigung, Distanz, GPS- und Höhendaten, Geschwindigkeit oder Wegbeschaffenheit auf.

Die Region Außerfern hat bereits mehrere mobilitätsfreundliche Naturerlebnisse geschaffen. Dazu zählen der Almrosenweg am Hahnenkamm, die Stuibenfälle in Breitenwang, sowie das Frauenschuhgebiet in Elmen – klassifiziert auf Basis der Richtlinie gilt der Wanderweg am Schlosskopf in der Burgenwelt Ehrenberg. 

Die vier Tourismusregionen im Außerfern arbeiten derzeit an einer umfassenden Bestandsaufnahme geeigneter Wege. Unterstützt werden sie dabei von einem Startupunternehmen, das einen Messrollstuhl entwickelt hat. Das ferngesteuerte Gerät zeichnet zentrale physikalische Daten wie Neigung, Distanz, GPS- und Höhendaten, Geschwindigkeit oder Wegbeschaffenheit auf und liefert damit künftig wichtige Daten für die Klassifizierung.