Eisenstadt
Die beschauliche Idylle trügt: Die burgenländische Landeshauptstadt Eisenstadt wächst weiter. Vor 20 Jahren lebten hier noch rund 11.000 Menschen – mittlerweile sind es etwas mehr als 16.000. Zahlreiche Wohnbauprojekte schießen in die Höhe.
© Freistadt Eisenstadt

Stadtentwicklung

Eisenstadts Wachstum und seine Herausforderungen

27. Juni 2024
Während viele Gemeinden mit Bevölkerungsverlust konfrontiert sind und darum kämpfen, die Menschen im Ort zu halten, ist es im nördlichen Burgenland anders. Dort wachsen Gemeinden teils massiv – und haben auch ganz andere Herausforderungen.

Wie der ORF in einem Bericht Mitte Juni aufzeigte, ist in den vergangenen Jahren etwa die Eisenstädter Bevölkerung um 37 Prozent gewachsen. Über 16.000 Menschen wohnen mittlerweile hier. Das stellt auch die Politik vor Herausforderungen – zu schnell wächst die Landeshauptstadt laut Bürgermeister Thomas Steiner aber nicht: „Es ist uns wichtig, dass wir gut wachsen und dass das Wachstum auch so gestaltet ist, dass es auch verträglich ist.“

Thomas Steiner
Thomas Steiner, Bürgermeister von Eisenstadt: „Wir haben über 19.000 Arbeitsplätze in der Stadt, das ist sehr positiv, bedeutet aber natürlich auch große Herausforderungen in der Verkehrs­planung.“

37 Prozent Wachstum klingen zwar auf den ersten Blick viel, im Vergleich mit Neusiedl am See sind es aber eher moderate Zahlen. Auch kleinere Ortschaften liegen beim prozentuellen Zuzug deutlich vor Eisenstadt: etwa Steinbrunn oder Parndorf mit über 60 Prozent. Oder der Spitzenreiter Kittsee, das heute fast doppelt so viele Einwohner hat wie noch vor 20 Jahren.

Eisenstadt als Stadt der Pendler – eine Herausforderung für die Verkehrsplanung

Weniger überschaubar ist mittlerweile das Verkehrsaufkommen in Eisenstadt – vor allem auf den Einfahrten wie etwa der Neusiedler Straße. Denn Eisenstadt ist auch eine Stadt der Pendler. Rund 17.000 Menschen reisen unter der Woche zusätzlich ein.

Baustopp im Norden, weiterer Ausbau im Süden

Das Wachstum stellt die Stadt vor weitere Herausforderungen. Ein zusätzlicher Kindergarten ist in Planung – und auch die Volksschule stößt an ihre räumlichen Grenzen. Eine neue Volksschule und ein weiterer Kinder­garten werden gebaut.

Es gibt aber auch Grenzen für die Landeshauptstadt. Im Norden der Stadt wurden schon 2014 im Rahmen des Stadtentwicklungsplans Baugrenzen festgelegt – hier wird nichts mehr verbaut. Im Gegensatz zum Süden, wo der Haidäcker Park bis zur Autobahn erweitert wird.

„Auch im Zusammenhang mit der Landesregierung haben wir jetzt einen Teilbebauungsplan beschlossen, der ist auch schon genehmigt. Und dort wird es einerseits ein neues Gebäude des Roten Kreuzes geben. Es wird eine Gesundheitseinrichtung hinkommen. Und auch ein Baumarkt“, erklärt Steiner auf Nachfrage.

Mehr Infos finden Sie auf https://burgenland.orf.at/stories/3261278/