Greiskraut
Das große Problem bei Neophyten wie dem Schmalblättrigen Greiskraut ist, dass sie oft von der Klimaerwärmung profitieren, sich gegenüber anderen, heimischen Pflanzen durchsetzen und sich vergleichsweise rasant verbreiten.
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Eine Gemeinde im Kampf gegen Neophyten

7. Oktober 2024
In Zirl sollen Neophytenvorkommen gezielt bekämpft werden.

Es ist ein Gebot der Stunde, die Vorkommen von Neophyten so gut wie möglich einzudämmen. „Bei den Neophyten, also den nicht heimischen Arten, gilt es wortwörtlich, das Problem ,an der Wurzel zu packen‘ und gebietsfremde Pflanzen so gut wie möglich restlos zu entfernen, um damit der tierischen und pflanzlichen Artenvielfalt wieder ihren Platz zurückzugeben“, sagt der Tiroler Naturschutzlandesrat René Zumtobel.

Ein Projekt in der Gemeinde Zirl wird nun vom Land Tirol mit bis zu 34.000 Euro unterstützt: Bis Ende 2026 sollen Neophytenvorkommen insbesondere auf den wertvollen Flächen der Zirler Trockenrasen sowie in der Ehnbach- und Schlossbachklamm gezielt bekämpft werden. Zudem gilt es, die Ausbreitung des (ursprünglich aus Südafrika stammenden) Schmalblättrigen Greiskrauts in die Siedlungsbereiche und auf landwirtschaftliche Flächen zu verhindern. Das gesamte Projekt wird von Expertinnen und Experten begleitet.

Neophyten profitieren von der Klimaerwärmung

Das große Problem bei den Neophyten ist, dass sie von der Klimaerwärmung profitieren, sich gegenüber anderen, heimischen Pflanzen durchsetzen und sich vergleichsweise rasant verbreiten. Neben der Gefährdung der heimischen Flora können die oftmals tiefen Wurzeln langfristig auch Infrastruktur wie Brücken, Mauern und vieles mehr beschädigen.

Vom Projekt voll überzeugt

Ehnbachklamm
Bis Ende 2026 sollen Neophytenvorkommen insbesondere auf den wertvollen Flächen der Zirler Trockenrasen sowie in der Schlossbach- und der Ehnbachklamm (Bild) gezielt bekämpft werden. Foto: J.POratch - stock.adobe.com

Der Zirler Bürgermeister Thomas Öfner ist überzeugt von dem Projekt: „Laufende Bewusstseinsbildung rund um die Neophytenproblematik ist das eine, konkrete Maßnahmen zu setzen das andere. Ich freue mich und bedanke mich für die finanzielle Förderung, durch die wir in Zirl ,ins Tun‘ kommen und die gezielte Entfernung und Eindämmung der Neophyten vorantreiben können. Damit lösen wir auch einen großen Motivationsschub bei unseren engagierten Freiwilligenteams aus, bei denen ich mich als Bürgermeister herzlich für ihre Arbeit im Sinne unserer heimischen Pflanzenwelt bedanke.“ 

Dieser Beitrag ist zuerst in der Ausgabe 05 des Zeitschrift „Tirol Kommunal“ erschienen. Mehr auf www.gemeindeverband-tirol.at/php/media.php

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