Raumbild 2030 von Vorarlberg
© Land Vorarlberg

Ein Leitbild für die räumliche Entwicklung Vorarlbergs

3. April 2019
Die Bevölkerungszahl Vorarlbergs hat in den letzten 15 Jahren um 40.000 auf über 390.000 Menschen zugenommen, die Zahl der unselbständig Beschäftigten innerhalb von zehn Jahren von gut 142.000 auf rund 170.000.Vor allem in den städtischen Gebieten im Rheintal, in den Bodensee- und Hofsteiggemeinden und auch in den meisten Talschaften werden in Zukunft noch mehr Menschen leben und arbeiten. Dadurch werden die Anforderungen vielfältiger, aber der Raum ist nicht vermehrbar.

Das Raumbild 2030 soll dazu beitragen, dass die nötige Abstimmung zwischen Siedlungsentwicklung und Mobilität, Wirtschaft, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, aber auch dem Erhalt von Natur- und Freiräumen gut gelingt.

„Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis, sondern auch die Landesgrünzone sichern. Wenn Flächen aus der Grünzone herausgenommen werden müssen, dann nur im Ausnahmefall und auf Basis eindeutiger Regeln für die Kompensation", betonte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Präsentation des Raumbildes.

Nutzungskonflikte minimieren

In den einzelnen Phasen des Raumbildprozesses sei es gelungen, die verschiedenen Standpunkte, Bedürfnisse und Interessen einzubinden, meinte Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser.

In diesem Sinne gelte es etwa geeignete Standorte für die Wirtschaft zu sichern, diese gut in die bestehenden Siedlungsstrukturen einzubetten und Nutzungskonflikte weitestmöglich zu minimieren. 

Ortskerne stärken, Bauland nutzen

Ein weiterer Schwerpunkt gilt der Stärkung von Ortskernen, der Nutzung des Baulandes und der Innenentwicklung der Siedlungsgebiete. „Dabei entfalten das Raumbild und die kürzlich in Kraft getretene Novelle des Raumplanungsgesetzes zusammen ihre volle Wirkung“, so Rüdisser. Er verwies auf das parallel zum Raumbild in Ausarbeitung befindliche Mobilitätskonzept des Landes, um auch die nötige Abstimmung mit Verkehr und Mobilität zu treffen.

Regionale Zusammenarbeit

Besonderer Wert wird bei all diesen Zielen auf die regionale Zusammenarbeit gelegt.

„Wir bemühen uns intensiv um geeignete Rahmenbedingungen, um die Gemeinden in den Regios zu unterstützen und verstärkt regionale Planungen zu forcieren. Denn sowohl im Hinblick auf die Kosteneffizienz als auch die Servicequalität birgt die regionale Zusammenarbeit – wie sich gezeigt hat – vielfach großes Potenzial“, so Landeshauptmann Wallner.

Aktionsplan zur Umsetzung der Raumplanung

Zur Umsetzung des Raumbildes wird nun ein Aktionsplan vorbereitet, erläuterte Sabina Danczul, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Baurecht. In einigen Regionen werden schon jetzt Inhalte des Raumbildes in regionale und kommunale Entwicklungskonzepte gegossen, hier greifen auch bereits die neuen Förderrichtlinien des Landes zur Stärkung der Regionen.

Infos

www.vorarlberg.at/raumplanung