EU
Das war das Europäische Jahr der Jugend
Angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Bildung, Beschäftigung, psychische Gesundheit und das Einkommen junger Menschen, hat der Europäische Ausschuss der Regionen (AdR) dazu aufgerufen, die Jugendperspektive in allen Politikbereichen der EU zu berücksichtigen und Anstrengungen zu verstärken, um die Jugendarbeitslosigkeit und die prekären Arbeitsbedingungen für junge Menschen zu bekämpfen und ihren Zugang zu Wohnraum zu verbessern. Lokale und regionale Gebietskörperschaften nehmen auch eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Teilhabe junger Menschen an der lokalen Demokratie ein.
Jugendfreundlichen demokratischen Raum schaffen
Gemeinsam mit dem Europäischen Jugendforum – der Stimme junger Menschen in Europa – hat der AdR die Europäische Charta für Jugend und Demokratie erarbeitet.
Mit der Charta soll ein jugendfreundlicher demokratischer Raum geschaffen und konsolidiert werden, um sicherzustellen, dass die Stimmen junger Menschen in der Europäischen Union formell, kontinuierlich und dauerhaft vertreten sind. Die Charta wurde während der AdR-Plenartagung am 1. Dezember während einer Debatte über die Jugend und die Zukunft Europas unterzeichnet.
Laut Pia Maria Wieninger, Mitglied des Wiener Landtags und des Wiener Gemeinderates, spielt Jugendpartizipation eine zentrale Rolle in der Europäischen Charta für Jugend: „Damit junge Menschen eine Rolle bei den EU-Wahlen spielen können müssen sie nicht nur mitsprechen, sondern auch mitbestimmen dürfen. Österreich ist das einzige europäische Land, in dem Jugendliche ab 16 Jahren bereits seit 2007 auf allen politischen Ebenen wählen dürfen. Wien hat sich als progressive Stadt bereits im Regierungsprogramm 2020 das Ziel gesetzt, die lebenswerteste Stadt der Welt für Kinder und Jugendliche zu werden.“
Empfehlungen für die demokratische Beteiligung junger Menschen
Die Charta enthält 49 Empfehlungen, die darauf abzielen, die demokratische Beteiligung junger Menschen auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene zu erleichtern und zu verbessern. Die Unterzeichnung der Charta fand im Rahmen der Abschlussdebatte zum Europäischen Jahr der Jugend 2022 statt.
Programm für Jung-Politiker
Um die Förderung des Austauschs bewährter Verfahren zwischen lokalen und regionalen Politikern und Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen jungen gewählten Politikern aus der EU zu gewährleisten, hat der Europäische Ausschuss der Regionen zudem das Programm „Young Elected Politicians“ (YEPs) ins Leben gerufen, um jungen Menschen, die ein Mandat auf regionaler oder lokaler Ebene in der EU innehaben, die Möglichkeit zu geben, über die YEP-Community mit anderen jungen Politikern in Kontakt zu treten, an Schulungen zu EU-Themen teilzunehmen und sich an den vom AdR organisierten Aktivitäten zu beteiligen, darunter Treffen mit Berichterstattern, vom AdR organisierte Veranstaltungen und Seminare sowie Kommunikationsaktivitäten.
Pia Maria Wieninger ist Teilnehmerin dieses Programms und betont, dass junge Wienerinnen und Wiener als Experten für ihre Anliegen, Interessen und Bedürfnisse in die Entwicklung der Stadt miteinbezogen werden, um Jugendpartizipation zu stärken.
Weiterführung der österreichischen Jugendstrategie
In Österreich ist die Beteiligung junger Menschen in der Politik eine wichtige Priorität: Die Jugendstrategie Österreichs wird laufend ausgebaut und soll die Jugendpolitik stärken und weiterentwickeln.
Im September 2020 hat die österreichische Bundesregierung die gemeinsame Weiterführung der Jugendstrategie beschlossen. Aufbauend auf den Handlungsfeldern der Jugendstrategie wurden in jedem Bundesministerium Jugendziele erarbeitet, die mit Maßnahmen hinterlegt werden.
Projekte in Tirol
Sonja Ledl-Rossmann, Mitglied des Ausschusses der Regionen und Präsidentin des Tiroler Landtags, hebt hervor, dass Jugend in Tirol großgeschrieben wird. Der Landtag halte SchülerInnenparlamente und „Demokratielandschaften“ ab und in der EUSALP sei Tirol für „Pitch your Project“ verantwortlich.
„Der Tiroler Arge-Alp-Vorsitz initiierte Sensibilisierungsprojekte zum Thema Naturgefahren, die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino realisiert aktuell 15 grenzübergreifende Jugendprojekte. Es bleibt weiterhin ungemein wichtig, die Jugend mit ihren Anliegen und Sorgen, aber auch ihrem enormen Potenzial in den Mittelpunkt zu stellen."
Weitere Informationen zum Europäischen Jahr der Jugend und der Europäischen Charta für Jugend und Demokratie gibt es hier.