
Alfred Riedl: „Wir sollten verstärkt darüber nachdenken, Bundesverwaltungsdienststellen in ländliche Regio-nen zu verlagern.“
Alfred Riedl ist neuer Präsident des Österreichischen Gemeindebundes
Der Bundesvorstand des Österreichischen Gemeindebundes hat in seiner heutigen Sitzung den Grafenwörther Bürgermeister und Chef des NÖ Gemeindebundes Alfred Riedl zum Nachfolger von Helmut Mödlhammer an die Spitze des Gemeindebundes gewählt. Auf Riedl entfielen 37 der insgesamt 59 abgegebenen Stimmen im Vorstand. Der 64-Jährige setzte sich damit gegen seinen Mitbewerber Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann im Pongau und Chef des Salzburger Gemeindeverbandes, in einer geheimen Wahl durch. Als Vizepräsidenten wurden der Oberösterreicher Johann Hingsamer (VP) und der Niederösterreicher Rupert Dworak (SP) gewählt.
„Ich freue mich sehr über die neue Funktion im Österreichischen Gemeindebund“, sagt der Riedl unmittelbar nach der Wahl. Für den erfahrenen Gemeindevertreter steht die positive Zukunft der Gemeinden im Vordergrund seiner Arbeit. „Dazu muss sichergestellt sein, dass es für die Menschen, die in unseren Gemeinden und Städten leben, die gleichen Chancen und bestmögliche Voraussetzungen für die Sicherung unserer Zukunft gibt. Das betrifft vor allem die Infrastruktur, den Zugang zur Bildung und auch die Arbeitsplätze. Wir müssen auch um die finanzielle Basis unserer Gemeinden kämpfen“, so Riedl.
An Gemeindeautonomie festhalten
Den neuen Finanzausgleich sieht Riedl als gute Basis für mehr Planungssicherheit der kommunalen Herausforderungen. Der Neo-Gemeindebundchef will noch stärker an der Gemeindeautonomie festhalten, Unterschiede der Gemeinden stärker leben, Vertrauen in die Gestalter zulassen und an das Wirtschaftsverständnis jedes einzelnen appellieren.
Masterplan für den ländlichen Raum
Zentral ist für Riedl die gerechtere Ausrichtung der Standort- und Strukturentscheidungen für alle Österreicher. „Ein großes Anliegen ist mir der Masterplan für den ländlichen Raum. Nach dem Vorbild der bayrischen Nachbarn sollten wir verstärkt darüber nachdenken, die Bundesverwaltungsstellen in die ländlichen Regionen zu verlagern, um steigenden Abwanderungszahlen, den sinkenden Arbeitsplätzen aber auch der geringeren Infrastruktur entgegen zu wirken“, so Riedl.
„Alfred Riedl war seit vielen Jahren mein Vizepräsident im Gemeindebund“, sagte der scheidende Präsident Helmut Mödlhammer. „Es gibt wenige, die mit größerer Erfahrung und Sachkenntnis in dieses Amt gehen können. Ich bin davon überzeugt, dass er den Gemeindebund exzellent führen und weiterentwickeln wird“, so Mödlhammer. „Von mir hat er jede Unterstützung, die man sich vorstellen kann.“