Alfred Riedl
Alfred Riedl: „Wenn die Durchimpfungsrate weiter so rasant ansteigt und auch die Selbsttests eingeübt sind, brauchen wir nicht mehr die teuren Testinfrastrukturen für einen Bruchteil der Bevölkerung aufrechterhalten.“
© Philipp Monihart

3G-Regel sichert „Normalität“

In den letzten Wochen kehrte in unserem Land wieder ein Stück Normalität ein. Die wichtigen Öffnungsschritte und die positive Entwicklung der Inzidenzzahlen in Verbindung mit einem hohen Impftempo heben deutlich die Stimmung in der Bevölkerung. Wir alle wollen uns wieder treffen, uns begegnen und uns austauschen – dies ist jetzt wieder möglich. Klar ist aber, dass wir weiterhin auf die 3G-Regel setzen müssen.

Die Erfahrungen aus dem letzten Jahr und die Sorge vor der Ausbreitung der Delta-Mutation müssen uns alle – bei aller Freude über die Öffnungen – stets vorsichtig bleiben lassen. Hier gilt es natürlich auch an die Verantwortung aller Bürgerinnen und Bürger zu appellieren.

Bei Veranstaltungen an die Einhaltung der 3G-Regel erinnern

Auf der einen Seite geht es um die Impfbereitschaft. Bis Mitte Juni haben bereits 57 Prozent aller Bürger mindestens eine Impfung erhalten und 2,5 Millionen Menschen sind schon vollständig geimpft. Um das Ziel der Herdenimmunität zu erreichen, sind auch wir in den Gemeinden gefragt, und sollten mit Freunden, Bekannten und Gemeindebürgern bei vielen Gelegenheiten über die Impfung reden. Auf der anderen Seite sind wir alle gefordert, die 3G-Regel ernst zu nehmen und etwa bei Veranstaltungen in der Gemeinde auch an die Einhaltung dieser Regel zu erinnern. Nur mit dem Appell an die Eigenverantwortung können wir das Virus besiegen!

Teststraßen in den Gemeinden überdenken

Die österreichischen Gemeinden organisieren seit Monaten flächendeckend mit tausenden Freiwilligen regelmäßige Corona-Tests und halten Infrastrukturen bereit. Damit haben auch wir einen großen Beitrag zur Eindämmung des Virus geleistet. Der Bundesvorstand des Österreichischen Gemeindebundes hat in seiner Sitzung am 16. Juni dieses Thema intensiv beraten und kam zum Schluss, dass es an der Zeit ist die unzähligen Teststraßen in den Gemeinden zu überdenken.

Wenn die Durchimpfungsrate weiter so rasant ansteigt und auch die Selbsttests eingeübt sind, brauchen wir nicht mehr die teuren Testinfrastrukturen für einen Bruchteil der Bevölkerung aufrechterhalten. Mit den Selbsttests und den Testangeboten, etwa in den Apotheken, gibt es ausreichend Angebot für diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen.

Mitte Juni hat der Ministerrat beschlossen die Antragsfrist für die Zuschüsse aus der Gemeindemilliarde bis Ende 2022 zu verlängern. Wiewohl bereits mehr als 700 Millionen Euro für 7.500 Projekte an die Gemeinden ausbezahlt wurden, hat sich der Gemeindebund für die Verlängerung der Frist eingesetzt, da die aktuelle Situation in der Bauwirtschaft, Projekte extrem verteuern und verzögern. Mit der Verlängerung bleibt nun mehr Zeit zur Planung und Organisation der Projekte.