Symbolbild Bauplanung
Anhand 200 konkreter Fragen zu den Themen Management, Kommunikation, Städtebau, Gebäude, Versorgung und Mobilität kann die Qualität der Planung eingeschätzt werden.
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Worauf man bei großen Bauprojekten achten muss

30. Juli 2019
Die Erweiterung bestehender oder die Erschließung neuer Gebiete für große Bauprojekte stellt Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und andere Gemeindeverantwortliche vor große Herausforderungen.

Ist ein Projekt einmal realisiert, lassen sich größere Veränderungen nachträglich kaum mehr umsetzen. Es gilt also, den vorhandenen Handlungsspielraum zu nutzen und Einfluss auf örtliche Siedlungs- und Quartiersentwicklungen zu nehmen.

Viele Entscheidungen sind zu treffen: Wo soll gebaut werden? Wie viele Wohnungen sollen errichtet werden? Wer ist Bauträger? Welche Anforderungen soll die neue Siedlung erfüllen? Soll es auch andere Nutzungen außer Wohnen geben? Und: Wie wird die Klimabilanz maximal geschont? - Eine Anforderung, die seit der Unterzeichnung des Paris-Abkommens ein Gebot der Stunde ist.

In der Praxis bedeutet das, den Blick auf die vielen zusammenhängenden Themenbereiche zu bewahren. So ist eine energiesparende Bauweise Grundvoraussetzung für klimafitte Gebäude, aber die richtige Lage und Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität sind mindestens genauso entscheidend für das Entstehen von lebenswerten und attraktiven Ortschaften bzw. Stadtteilen.

Komplexe Anforderungen Schritt für Schritt bewältigen

Die Klimaschutzinitiative klimaaktiv hat sich zum Ziel gesetzt, Gemeinden bei der Bewältigung dieser komplexen Herausforderungen zu unterstützen.

Der klimaaktiv-Kriterienkatalog für Siedlungen und Quartiere hilft, relevante planerische Vorgaben zur Erreichung kommunaler Ziele durchzusetzen. Anhand 200 konkreter Fragen zu den Themen Management, Kommunikation, Städtebau, Gebäude, Versorgung und Mobilität kann die Qualität der Planung eingeschätzt werden.

Verbesserungspotenziale können in dieser Phase noch kostengünstig erkannt und umgesetzt werden.

Gute Erfahrungen in der Smart City Salzburg

Dass der Kriterienkatalog eine praxistaugliche Hilfestellung ist, hat die Smart City Salzburg bereits erkannt. Der Kriterienkatalog wird seit kurzem beim Bauvorhaben in der Friedrich-Inhauser-Straße angewandt. Im Zuge einer Erstbewertung konnte die hohe Planungsqualität bestätigt werden und es wurden noch einige Optimierungspotentiale identifiziert.

„Besonders spannend für uns war der hohe Einfluss der Dämmung auf die Ökobilanz“, so Stefan Pac, Projektentwickler der Heimat Österreich. „Im Zuge mehrerer Abstimmungstreffen haben wir nun eine kostengünstige und vor allem auch ökologische Alternative gefunden. Nun werden wir auf Basis der Bewertungsergebnisse auch beim Mobilitäts- und Photovoltaikkonzept noch weitere Verbesserungen durchdenken, bevor wir die Ausschreibung starten. Der klimaaktiv-Standard hilft uns dabei, die richtigen Fragen zu stellen und Entscheidungen zu treffen, die alle zufrieden stellen.“

Smart City Salzburg
Dass der Kriterienkatalog eine praxistaugliche Hilfestellung ist, hat die Smart City Salzburg bereits erkannt. Der Kriterienkatalog wird seit kurzem beim Bauvorhaben in der Friedrich-Inhauser-Straße angewandt.