Verschneiter Fußballplatz
Für Rasenplätze wäre es am günstigsten, wenn der Schnee nicht geräumt wird.
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Wie Sportplätze den Winter überstehen

Die Praxis beziehungsweise die Fülle an in schlechtem Zustand befindlichen, sanierungsbedürftigen Rasenspielfelden, Kunststoffrasenflächen bzw. Kunststoffbelägen zeigt, dass die Voraussetzungen für eine optimale Pflege von Kunststoffrasenbelägen nur selten erfüllt werden und trotz großer finanzieller Belastung das Ergebnis oft zu wünschen übrig lässt. Eine Lösung der Problematik könnte der Einsatz eines Maschinenpools sein, der mehrere Spielfelder professionell und kostengünstig pflegt und die Lebensdauer der Sportfläche erheblich verlängert.

Naturrasen in der kalten Jahreszeit 

Echter Rasen ist für den Winter nicht wirklich vorzubereiten. Für Platz und Rasen wäre es am günstigsten, wenn der Schnee nicht geräumt wird – sieht man davon ab, dass das Betreten von gefrorenem Rasen generell zu vermeiden, da dadurch das Blatt zerstört wird und sich die beschädigten Pflanzen erst ab Vegetationsbeginn (Mitte April) regenerieren können. Man bewahrt damit die Rasentragschicht vor tiefem Ausfrieren, ermöglicht dem Rasen die wichtige Winterpause und hat beim Abschmelzen im Frühjahr eine natürliche, pflanzenwirksame Durchfeuchtung.

Wenn schon schneeräumen, dann schnell

Es kann jedoch sein, dass Trainings oder anstehende Wettkämpfe eine Räumung notwendig machen. In diesem Fall muss rasch geräumt werden, weil nur frisch gefallener, lockerer Schnee leicht entfernt werden kann.

Die Räumung erfolgt am schonendsten von Hand, aber auch mit geeigneten Maschinen, wobei eine mindestens fünf Zentimeter dicke Schneedecke am Spielfeld belassen wird, um den Schutz der Pflanzen zu gewährleisten. Gesetzter, nasser oder verharschter Schnee kann nur mehr maschinell und bei gefrorenem Boden entfernt werden.

Bei maschineller Räumung (mit Schneefräsen, Schneeschild etc.) ist die Ausstattung und Einstellung der Geräte so zu wählen, dass der Rasen sowie Regner und Regnerabdeckungen nicht beschädigt und Spurrillen vermieden werden.

Wegen der möglichen starken Vernässung des Spielfeldes bei Tauwetter sollte der Schnee in ausreichender Entfernung außerhalb des Spielfeldes gelagert oder ehestens abtransportiert werden.

Witterungsbedingt ist das Sperren des Rasen-Spielfeldes erforderlich

• bei starker Durchnässung der Rasentragschicht und Pfützenbildung

• in Frost/Tau-Perioden

• bei großer, schneeloser Kälte und gefrorenem Boden bzw. bei Reif

• unmittelbar nach Sanierungs- und Regenerationsmaßnahmen

• bei Welkeerscheinungen in der Grasnarbe

Kunstrasen vorsichtig räumen

Etwas anders liegt der Fall bei den verschiedenen Arten von Kunstrasen. Der Schnee sollte unbedingt während bzw. nach dem Schneefall mittels Kleintraktor mit Schneeschild oder Schneefräse vom Platz transportiert werden. Dicke Schneeschichten, die bereits vereist sind, sind wesentlich schwieriger zu entfernen als frisch gefallener Pulverschnee.

Das Schneeschild bzw. die Schneefräse darf auf keinem Fall mit dem Kunstrasen in Berührung kommen (Spaltabstand mindestens ein Zentimeter). Schneeschilder, die an der Unterseite eine gefederte Kunststoffleiste haben, sind besonders zu empfehlen.

Der Einsatz von Streusalz sollte aufgrund von Umweltverträglichkeit und Wechselwirkungen mit den eingesetzten Kunststoffrasensystemkomponenten sorgsam stattfinden. Streusalz bedingt auch einen erhöhten Grundreinigungsaufwand.

Besondere Vorsicht bei Tennisplätzen

Bei Kunststoffrasenbelägen mit Sandverfüllung – vor allem Tennisplätze – ist eine schonende Vorgangsweise bei der Schneeräumung das Um und Auf. Das Schneeschild darf mit dem Kunstrasen nicht in Berührung kommen. Es empfiehlt sich, Distanzräder oder Schneeschild mit unten umklappbarer Kunststoffleiste zu verwenden.

Tennisplatz in der Wintersaison
Bei Tennisplätzen ist eine schonende Vorgangsweise bei Schneeräumung das Um und Auf. Foto: Shutterstock/1stGallery

Bei Gummigranulatverfüllung gleich während des Schneefalls räumen

Kunststoffrasenbeläge mit Gummigranulatverfüllung bzw. Sand- und Gummigranulatverfüllung sind wieder anders zu behandeln. So sollte Schnee unbedingt während bzw. nach dem Schneefall mittels Kleintraktor mit Schneeschild oder Schneefräse vom Platz transportiert werden. Dicke Schneeschichten oder Schneeschichten, die bereits vereist sind, sind wesentlich schwieriger zu entfernen als frisch gefallener Pulverschnee.

Auch hier darf das Schneeschild bzw. die Schneefräse auf keinem Fall mit dem Kunstrasen in Berührung kommen – es gilt wieder ein Spaltabstand von mindestens einem Zentimeter. Schneeschilder, die an der Unterseite eine gefederte Kunststoffleiste haben, sind besonders zu empfehlen.

Der Einsatz von Streusalz sollte aufgrund von Umweltverträglichkeit und Wechselwirkungen mit den eingesetzten Kunstrasensystemkomponenten sorgsam stattfinden. Streusalz bedingt auch einen erhöhten Grundreinigungsaufwand.

Da bei den meisten Plätzen das Befahren mit zu schweren Geräten zu vermeiden ist, empfiehlt sich die Verwendung von Geräten, die max. 0,8 kg pro cm² aufweisen. Das Fahren von zu engen Kurvenradien ist ebenfalls zu vermeiden.

Tennenflächen: Vorbereitende Arbeiten im Herbst

Vor Arbeiten an der Decke ist diese immer von Blättern, Ästen, Nadeln und anderen Fremdteilen zu reinigen. Auch das fein zerriebene, verdichtete Material an der Oberfläche sollte mit Scharrierhölzern („Krickerl“) oder Motorbesen entfernt und entsorgt werden.

Senken sollten ausgebessert werden und stark verdichtete Problemstellen saniert. Die Ausbesserungen sind mit Überhöhe einzubauen, leicht zu verdichten und vorerst nicht mit Streumaterial zu überziehen; Ebenheit und Überhöhung sollten unter der 4-m-Latte geprüft werden (Stichmaß 5 mm).

Kunststofflinien sind abzudecken oder herauszunehmen, um ihr Herausfrieren und das Einwandern von Staub und Schmutz zu verhindern.

Bewässerungsanlagen, die nicht frostfrei und selbstentleerend verlegt sind, müssen entleert werden (ausblasen mittels Kompressor).

Vorhandene Rigole und Wassereinläufe sind zu reinigen und hinsichtlich ihrer Funktion zu prüfen.

Das Resultat notwendigen Frühjahrsinstandsetzung wird über den Winter von der Natur begünstigt, weil durch ausgiebigen Herbstregen und durch die Schneeschmelze eine sehr gute Verfestigung durch langsame, natürliche Setzung eintritt.

Die Arbeiten an Tennenflächen müssen im Frühjahr durch Überarbeitung der Deckschicht fortgesetzt und abgeschlossen werden.

Der Spielbetrieb kann so auf der bereits gut verdichteten Spielfläche relativ früh aufgenommen werden, ohne die Gefahr von Setzungen in Kauf nehmen zu müssen. Zwischen zwei (Tennis-) Saisonen sind verschiedene Verbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten notwendig – aber darüber in einer anderen Ausgabe mehr. 

Hartplätze oder Plätze mit Kunststoffbelägen 

Generell gilt wie bei anderen Belägen auch bei Plätzen mit Kunststoffbelägen im Winter eine möglichst schonende Vorgangsweise bei Schneeräumung. Schneeschild oder Schneefräse dürfen auch huer nicht mit dem Belag in Berührung kommen. Geräte sollten wie bei den anderen Belägen maximal 0,8 Kg pro cm² betragen und zu enge Radien vermieden werden.