Minister Polaschek beim Vorlesen
„Lesen öffnet uns neue Welten. Vorlesen wiederum ist ein Geschenk, das man mit anderen teilt“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek am Vorlesetag.
© BMBWF

Bildung

Vorlesen soll Lesekompetenz verbessern

Unter dem Motto „Lesen. Deine Superkraft“ öffnete das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) am 21. März 2024 dem Lesen seine Tore und lud Groß und Klein zum Österreichischen Vorlesetag ein.

Kurz vor 10 Uhr vormittags am 21. März kam reges Treiben ins Bildungsministerium, als sich die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Mörbisch in Begleitung ihrer Direktorin Luise Feiler und des Pädagoginnen-Teams über die – von ebendieser Volksschule Mörbisch mit farbenprächtigen Bildern und Collagen geschmückte – Ministerstiege auf den Weg zum Audienzsaal machten. Grund: Dort fand die Feier des Österreichischen Vorlesetages statt, die neben hochkarätigen Vorleserinnen und Vorlesern vor allem ein sehr diverses Publikum aufbot. 

Den Anfang machte Bildungsminister Martin Polaschek, der vor den Volksschülerinnen und -schülern im bequemen Vorlesesessel Platz nahm. Er tauchte gemeinsam mit seinen Zuhörerinnen und Zuhörern in die faszinierende Welt von Lena Raubaums „Ungalli“ sowie in den ersten Band („Im Tal der Dinosaurier“) der Buchreihe „Das magische Baumhaus“ ein. 

Auf Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl warteten die gespannten Blicke und lauschenden Ohren der Jugendlichen der Mittelschule Ardagger bzw. des Schottengymnasiums. Vorgelesen wurde aus Markus Zusaks 2005 erschienenem Roman „Die Bücherdiebin“ – ein Buch, das weiterhin nicht an Relevanz verliert und das Leben eines literaturliebenden Mädchens im dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte aus der Perspektive des Todes erzählt. Harte Kost, die, eingebettet in eine informative geschichtliche und literarische Auseinandersetzung, die jugendlichen Schülerinnen und Schüler sichtlich berührte. 

Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl beim vorlesen
Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl las aus dem Roman „Die Bücherdiebin“.

Eine gewisse Leichtigkeit und viel Humor brachten die „Liebesgeschichten vom Franz“, ein Klassiker von Christine Nöstlinger, der auszugsweise von Profiboxer Marcos Nader den Schülerinnen und Schülern der Volksschule Prandaugasse vorgetragen wurde, wobei die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer den Worten des Kampfsportlers und BMBWF-Lesebotschafters besonders gebannt lauschten.
Hintergründe zur Arbeit berühmter Modedesignerinnen und -designer bot die Lesedarbietung von Miss Europa und BMBWF-­Lesebotschafterin Beatrice Turin. Ihr durften die Schülerinnen und Schüler der Modeschule Herbststraße zuhören und am Ende der Lesung auch Fragen zu ihrem Alltag als Model stellen. 

Den krönenden Abschluss bildeten die Lesungen der österreichischen Autorin Lena Raubaum, die aus zwei ihrer Werke vorlas: aus dem afrikanischen Märchen „Ungalli“ – das am Vormittag bereits Bildungsminister Polaschek interpretieren durfte – und aus ihrem Gedichtband „Mit Worten will ich dich umarmen“.

Das Publikum war bunt gemischt und bestand aus Schülerinnen und Schülern der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Schönbrunn, der Bundeshandelsakademie und Bundeshandelsschule Wien 10 sowie aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BMBWF, wobei Lena Raubaums Vorlesekünste sowohl zu Lach- als auch zu Rührungstränen führten.

9.000 Vorleseprojekte

Insgesamt war der Österreichische Vorlesetag 2024 ein voller Erfolg – im BMBWF ebenso wie in ganz Österreich. So wurden bundesweit rund 9.000 Vorleseprojekte angemeldet und durchgeführt. Ins Leben gerufen wurde der Österreichische Vorlesetag 2018 vom echo medienhaus, um das gesamtgesellschaftliche Interesse am Lesen zu fördern. Heuer rief ihn das BMBWF erstmals für alle Schulen erfolgreich zum „Projekttag“ aus. Das erfreuliche Ergebnis: 20 Prozent aller Lesungen am 21. März 2024 fanden in Schulen statt.  

Schüler beim Vorlesetag
Schüler beim Vorlesetag.