Katastrophenschutz
Wie sich Rosegg auf einen Blackout vorbereitet
2018 und 2019 war die Gemeinde von einem Hochwasser betroffen. Damals zeigte sich, wie wichtig Notstromaggregate für das tägliche Leben sind. „Es wurde aber bald deutlich, dass Wohnungen und Häuser kalt blieben, Landwirte für die Produktion in einen Energieengpass kamen u. ä. und dass die öffentliche Hand als Hilfe in einem großen Ausmaß wichtig war“, berichtet Richau.
Notstromaggregate angekauft
Daher ging man zunächst daran, die Feuerwehr mit Notstromaggregaten auszurüsten. In weiterer Folge wurde gemeinsam mit dem Land Kärnten ein Leuchtturmprojekt gestartet und sämtliche öffentliche Gebäude – das Gemeindeamt, der Bauhof, der Kindergarten, die Volksschule und die Feuerwehrhäuser – mit Notstromaggregaten ausgestattet. Richau: „Das ermöglicht es uns einerseits weiterarbeiten zu können und andererseits geheizte Räumlichkeiten, zumindest für die Kinder und ältere Bürgerinnen und Bürger, zur Verfügung stellen zu können.“ Insgesamt wurden dafür 80.000 Euro investiert.
Bevölkerung einbinden
Wichtig ist, die Bevölkerung in die Vorbereitungen miteinzubeziehen. So versucht man in Rosegg, Leute, die den Bau eines Hauses planen, dazu zu bringen, einen Kamin vorzusehen.
Dass das Thema „Blackout“ in den letzten Monaten medial präsent war, hat zu einer Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik geführt. „Andererseits sind vielen Menschen die ständigen Warnungen vor einen Blackout schon zu viel“, weiß Bürgermeister Richau. „Aber wenn es eben ein Hochwasser gibt oder einen mehrtägigen Stromausfall, wie das in Teilen des Ortes vor einem Jahr der Fall war, wird dann doch manchen wieder bewusst, wie wichtig Vorsorge ist.“
Wasserver- und Abwasserentsorgung gesichert
Wasserver- und Abwasserentsorgung erfolgt in Rosegg durch Verbände.
Damit Abwasser auch bei einem Stromausfall entsorgt werden kann, wurde dafür gesorgt, dass die Pumpwerke mit Notstrom versorgt werden. „Für die Trinkwasserversorgung sind wir dank eigener Quellen gut aufgestellt. Auch hier können wir auf Notstromaggregate zurückgreifen“, sagt Bürgermeister Richau.
Damit die Fahrzeuge der Gemeinde mobil bleiben können, wurden einige tausend Liter Treibstoff eingelagert. Darüber hinaus gibt es Verträge mit Tankstellen, damit bei Bedarf dort bevorzugt getankt werden kann. Und für den Abwasserverband wurde kürzlich ein Tank mit 12.000 Liter gebaut, sodass man hier autark ist.
Informationsdrehscheibe Feuerwehr
Die beiden Feuerwehrhäuser werden im Bedarfsfall ständig besetzt. Von dort aus kann die Bevölkerung alarmiert und informiert werden. „Bei den letzten Stromausfällen haben wir gesehen, wie wichtig es ist, Informationen weitergeben zu können, zumal ja Handys nicht mehr funktionieren.“
Um Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten, ist man mit Funkgeräten ausgestattet. „Dazu haben wir noch das Glück, dass unsere Amtsleiterin Amateurfunkerin ist und sich im Behörden- und Katastrophenfunk daher gut auskennt“, ist Bürgermeister Richau froh.