
In Dornbirn trat Bürgermeisterin Andrea Kaufmann nicht mehr an. Jetzt kommt es zu einer Stichwahl zwischen den Kandidaten von ÖVP und SPÖ, die beide Fäss(ß)ler heißen. Im Bild das Rathaus.
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Gemeinderatswahlen in Vorarlberg
Verluste für die ÖVP, Stichwahlen in Dornbirn und Lustenau
Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg brachten für die ÖVP in einigen größeren Gemeinden Verluste, während die SPÖ in Bregenz zulegen konnte. Die FPÖ erzielte in Hohenems einen klaren Sieg, während die Grünen in Höchst erfolgreich waren. In mehreren Städten, darunter Dornbirn und Lustenau, sind Stichwahlen erforderlich, um die endgültigen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu bestimmen. Das in Vorarlberg einzigartige Mehrheitswahlrecht kam in 13 Gemeinden zur Anwendung.
- Bregenz: Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) wurde mit 50,94 % der Stimmen im Amt bestätigt. Dass das bereits im ersten Wahlganggelang, ist überraschend - es war mit einer Stichwahl gerechnet worden. Die SPÖ steigerte ihren Anteil in der Stadtvertretung von 29,58 % auf 42,70 % und erhöhte die Mandate von 11 auf 16.
- Dornbirn: Es kommt zu einer Stichwahl zwischen Julian Fässler (ÖVP) mit 37 % und Markus Fäßler (SPÖ) mit 25,5 %. Die ÖVP verlor in der Stadtvertretung und fiel auf 34,3 % (2020: 43,5 %). Die FPÖ konnte ihren Anteil von 11,9 % auf 20,7 % steigern.
- Bludenz: Bürgermeister Simon Tschann (ÖVP) wurde ohne Stichwahl wiedergewählt. Die SPÖ verlor drei Mandate in der Stadtvertretung.
- Lustenau: Eine Stichwahl wird zwischen Patrick Wiedl (ÖVP) mit 36,66 % und Martin Fitz (FPÖ) stattfinden.
Jüngster Bürgermeister Vorarlbergs ist künftig der 26-jährige Lukas Batlogg, der in Düns als einziger Kandidat antrat.
Mehrheitswahlrecht in Vorarlberg
In Vorarlberg existiert als Besonderheit das Mehrheitswahlrecht. Dieses kommt zur Anwendung, wenn bis spätestens sechs Wochen vor dem Wahltag keine Partei Wahlvorschläge einreicht. Bei diesem System können Wählerinnen und Wähler auf einem leeren Stimmzettel handschriftlich Namen von wählbaren Personen eintragen. Diejenigen mit den meisten Stimmen ziehen in die Gemeindevertretung ein. Anschließend wählen die neuen Gemeindevertreterinnen und -vertreter aus ihrer Mitte den Bürgermeister.
Bei den aktuellen Wahlen wurde in 13 Gemeinden nach diesem Mehrheitswahlsystem gewählt. Dazu zählen unter anderem Bizau, Mellau, Schnepfau, Schröcken, Warth, Reuthe, Viktorsberg, Blons, Bürserberg, Dalaas, Innerbraz, Klösterle und Raggal.