Bereits 2.000 Beschäftigte bei Julius Blum haben ein Jobrad, bei dem der Firmenzuschuss steigt, wenn das ganze Jahr kein Pkw-Parkplatz beansprucht wird.
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Verkehr

VCÖ-Mobilitätspreis geht an Vorarlberger Beschlägehersteller

22. September 2022
Der Vorarlberger Beschlägehersteller Julius Blum setzt umfassende Maßnahmen, damit mehr Beschäftigte autofrei zur Arbeit kommen und gewann damit den diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich. Am autofreien Tag, dem 22. September, wurden zudem zwölf weitere Projekte von VCÖ, Klimaschutzministerium und ÖBB ausgezeichnet. Unter anderem das Projekt „Bike2Work“ der Stadtwerke Klagenfurt, der geplante S-LINK in Salzburg, die Radreise App „cyclebee“, das E-Carsharing der Stadtwerke Kufstein und die „Kidical Mass“.

Der VCÖ-Mobilitätspreis 2022 stand unter dem Motto „Verkehrswende umsetzen“. Gesamtsieger wurde die Julius Blum GmbH für die Umsetzung eines umfassenden Mobilitätskonzepts. Damit soll an den acht Standorten mit insgesamt 6.600 Beschäftigten der Anteil der Arbeitswege, die zu Fuß, mit Fahrrad, mit Bahn oder Bus zurückgelegt werden, von 38 auf über 60 Prozent erhöht werden.

Im Oktober 2021 wurde mit dem Maßnahmenpaket gestartet. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: 420 Beschäftigte haben nun das Klimaticket Vorarlberg als Öffi-Jobticket statt eines Pkw-Abstellplatzes.

Bereits 2.000 Beschäftigte haben ein Jobrad, bei dem der Firmenzuschuss steigt, wenn das ganze Jahr kein Pkw-Parkplatz beansprucht wird. Neue Beschäftige erhalten im ersten Monat eine Monatskarte für den Öffentlichen Verkehr gratis. Wer umweltverträglich zur Arbeit kommt, wird mit Ecopoints belohnt, die für Gutscheine eingelöst werden können. Bereits 3.500 Beschäftigte erhalten Ecopoints.

Die Kategoriesieger

  • Was braucht es, damit auch in den Regionen die Bevölkerung gut mobil sein kann, ohne ein Auto besitzen zu müssen? Antworten auf diese Frage gibt das Forschungsprojekt FLADEMO der TU Wien und gewann damit die Kategorie Forschung beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich.
  • Die Kategorie „Bewegungsaktive Mobilität“ ging an die Stadtwerke Klagenfurt mit dem Projekt „Bike2Work“.
  • Kufstein ist Österreichs erste Stadt mit flächendeckendem E-Carsharing und dafür gewannen die Stadtwerke Kufstein die Kategorie „Mobility as a Service und Sharing“. 
  • Der Sieg in der Kategorie „Kindgerechtes Verkehrssystem“ ging an die „Kidical Mass“, die im Jahr 2018 zum ersten Mal in Wien und heuer österreichweit bereits in 14 Städten durchgeführt wurde. Mehr als 2.500 Kinder und Erwachsene haben daran teilgenommen.
  • Die Stadt Innsbruck gewann mit der klimafitten Aufwertung des Messeparks die Kategorie „Raumordnung“: Die Fläche des Parks wurde verdoppelt, eine Begegnungszone verbindet nun den Park mit der neuen S-Bahn-Haltestelle.
  • Die Beteiligung von Jugendlichen stand im Zentrum des Projekts „#Gemmason“ der ARGE „Vordenken für Osttirol“ und überzeugte damit die Fachjury der Kategorie „Generationengerechte und soziale inklusive Mobilität“.
  • Die geplante Salzburger Regionalstadtbahn S-LINK, die den Flachgau, die Stadt Salzburg und den Tennengau verbinden wird, sicherte sich den Sieg in der Kategorie „Öffentlicher Verkehr“.
  • Der Boom des Online-Handels geht auch mit einer massiven Zunahme des Verpackungsmaterials einher. Die Österreichische Post AG testet seit dem Jahr 2021 im Projekt Green Pack die Wiederverwendung von Verpackungen und gewann damit die Kategorie „Gütertransport“.
  • Der Sieg in der Kategorie „Energie- und Ressourcenschonung“ ging an die Supermarktkette MPreis, die mit einer firmeneigenen Elektrolyseanlage grünen Wasserstoff für die Bäckerei und künftig auch für Liefer-Lkw erzeugt.
  • Die Kategorie „Ideen“ gewann die Initiative IG Regionalbahn Weinviertel mit ihrem Konzept „Regionalbahn NEU“.
  • Wie stillgelegte Regionalbahnen reaktiviert werden können zeigt der Gewinner der Kategorie „Internationale Vorbildprojekte“: Ein Verein hat eine stillgelegte Strecke in Ostholstein gekauft, künftig soll eine Solartram auf der 17 Kilometer langen Strecke die Fahrgäste ans Ziel bringen.